in die äußere Luft geht. Oefnet man nun zuerst den Zapfen oder Hahn c, und zieht den Stempel aus, so wird die Luft unter der Glocke verdünnt. Jetzt dreht man den Schlüssel g zurück, verschließt also k wieder, öfnet dagegen n durch Drehung des Schlüssels h, treibt nun den Stempel wieder hinein und bläset so die Luft durch n aus. Ehe nun der zweyte Zug geschieht, muß zuvor l wieder verschlossen und c geöfnet werden u. f. w. Wenn die abgestumpften Enden der Zapfen c und l mit der innern Fläche des Deckels so eben gearbeiter sind, daß sie beynahe unsichtbar werden, und der obere Theil des Stempels genau auf diese Fläche angeschliffen ist, so wird bey dem Aneinandertreten dieser Flächen die Luft so gut, als durch das beste Ventil, abgeschnitten. Der größere Hahn an dem Canale, der zur Glocke führt, steht, zu besserer Abhaltung der äußern Luft in der Lederbüchse e, die bey l nicht nöthig ist. Diese Einrichtung dient auch zur Verdichtung, wenn man mit der Stellung der Hähne auf die entgegengesetzte Art abwechselt, und ist den Künstlern zu weiterm Nachdenken allerdings zu empfehlen. Cuthbertsons Luftpumpe.
Da bisher weder Hähne noch Ventile die Absicht ganz erfüllen, so sucht der geschickte Mechaniker in Amsterdam, Johann Cuthbertson, dieselbe durch Stöpsel zu erreichen, welche durch die innere Einrichtung der Maschine selbst zu rechter Zeit in Oefnungen einfallen und wieder ausgehoben werden (s. Beschreibung einer verbesserten Luftpumpe, a. d. Engl. vom Hrn. Verf. hiezu erhaltenen Original übers. in den Sammlungen zur Physik und Naturg. IV. B. 1. u. 2. St. Leipz. 1788. gr. 8. S. 83 u. f.). Ich kan hier nur das Wesentlichste dieser Einrichtung angeben.
Taf. XV. Fia. 23. ist CD der Stiefel, F die Lederbüchse, durch welche die Kolbenstange HH luftdicht eingeht, G ein Gefäß mit Oel; auch R ist eine Oelbüchse, welche das Oel aufnimmt, das mit der Luft durch den Canal cc getrieben wird, wenn der Kolben in die Höhe geht; wenn diese Büchse voll ist, so geht das Oel mit der Luft
in die aͤußere Luft geht. Oefnet man nun zuerſt den Zapfen oder Hahn c, und zieht den Stempel aus, ſo wird die Luft unter der Glocke verduͤnnt. Jetzt dreht man den Schluͤſſel g zuruͤck, verſchließt alſo k wieder, oͤfnet dagegen n durch Drehung des Schluͤſſels h, treibt nun den Stempel wieder hinein und blaͤſet ſo die Luft durch n aus. Ehe nun der zweyte Zug geſchieht, muß zuvor l wieder verſchloſſen und c geoͤfnet werden u. f. w. Wenn die abgeſtumpften Enden der Zapfen c und l mit der innern Flaͤche des Deckels ſo eben gearbeiter ſind, daß ſie beynahe unſichtbar werden, und der obere Theil des Stempels genau auf dieſe Flaͤche angeſchliffen iſt, ſo wird bey dem Aneinandertreten dieſer Flaͤchen die Luft ſo gut, als durch das beſte Ventil, abgeſchnitten. Der groͤßere Hahn an dem Canale, der zur Glocke fuͤhrt, ſteht, zu beſſerer Abhaltung der aͤußern Luft in der Lederbuͤchſe e, die bey l nicht noͤthig iſt. Dieſe Einrichtung dient auch zur Verdichtung, wenn man mit der Stellung der Haͤhne auf die entgegengeſetzte Art abwechſelt, und iſt den Kuͤnſtlern zu weiterm Nachdenken allerdings zu empfehlen. Cuthbertſons Luftpumpe.
Da bisher weder Haͤhne noch Ventile die Abſicht ganz erfuͤllen, ſo ſucht der geſchickte Mechaniker in Amſterdam, Johann Cuthbertſon, dieſelbe durch Stoͤpſel zu erreichen, welche durch die innere Einrichtung der Maſchine ſelbſt zu rechter Zeit in Oefnungen einfallen und wieder ausgehoben werden (ſ. Beſchreibung einer verbeſſerten Luftpumpe, a. d. Engl. vom Hrn. Verf. hiezu erhaltenen Original uͤberſ. in den Sammlungen zur Phyſik und Naturg. IV. B. 1. u. 2. St. Leipz. 1788. gr. 8. S. 83 u. f.). Ich kan hier nur das Weſentlichſte dieſer Einrichtung angeben.
Taf. XV. Fia. 23. iſt CD der Stiefel, F die Lederbuͤchſe, durch welche die Kolbenſtange HH luftdicht eingeht, G ein Gefaͤß mit Oel; auch R iſt eine Oelbuͤchſe, welche das Oel aufnimmt, das mit der Luft durch den Canal cc getrieben wird, wenn der Kolben in die Hoͤhe geht; wenn dieſe Buͤchſe voll iſt, ſo geht das Oel mit der Luft
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in die aͤußere Luft geht. Oefnet man nun zuerſt den Zapfen oder Hahn c, und zieht den Stempel aus, ſo wird die Luft unter der Glocke verduͤnnt. Jetzt dreht man den Schluͤſſel g zuruͤck, verſchließt alſo k wieder, oͤfnet dagegen n durch Drehung des Schluͤſſels h, treibt nun den Stempel wieder hinein und blaͤſet ſo die Luft durch n aus. Ehe nun der zweyte Zug geſchieht, muß zuvor l wieder verſchloſſen und c geoͤfnet werden u. f. w. Wenn die abgeſtumpften Enden der Zapfen c und l mit der innern Flaͤche des Deckels ſo eben gearbeiter ſind, daß ſie beynahe unſichtbar werden, und der obere Theil des Stempels genau auf dieſe Flaͤche angeſchliffen iſt, ſo wird bey dem Aneinandertreten dieſer Flaͤchen die Luft ſo gut, als durch das beſte Ventil, abgeſchnitten. Der groͤßere Hahn an dem Canale, der zur Glocke fuͤhrt, ſteht, zu beſſerer Abhaltung der aͤußern Luft in der Lederbuͤchſe e, die bey l nicht noͤthig iſt. Dieſe Einrichtung dient auch zur Verdichtung, wenn man mit der Stellung der Haͤhne auf die entgegengeſetzte Art abwechſelt, und iſt den Kuͤnſtlern zu weiterm Nachdenken allerdings zu empfehlen. Cuthbertſons Luftpumpe.
Da bisher weder Haͤhne noch Ventile die Abſicht ganz erfuͤllen, ſo ſucht der geſchickte Mechaniker in Amſterdam, Johann Cuthbertſon, dieſelbe durch Stoͤpſel zu erreichen, welche durch die innere Einrichtung der Maſchine ſelbſt zu rechter Zeit in Oefnungen einfallen und wieder ausgehoben werden (ſ. Beſchreibung einer verbeſſerten Luftpumpe, a. d. Engl. vom Hrn. Verf. hiezu erhaltenen Original uͤberſ. in den Sammlungen zur Phyſik und Naturg. IV. B. 1. u. 2. St. Leipz. 1788. gr. 8. S. 83 u. f.). Ich kan hier nur das Weſentlichſte dieſer Einrichtung angeben.
Taf. XV. Fia. 23. iſt CD der Stiefel, F die Lederbuͤchſe, durch welche die Kolbenſtange HH luftdicht eingeht, G ein Gefaͤß mit Oel; auch R iſt eine Oelbuͤchſe, welche das Oel aufnimmt, das mit der Luft durch den Canal cc getrieben wird, wenn der Kolben in die Hoͤhe geht; wenn dieſe Buͤchſe voll iſt, ſo geht das Oel mit der Luft
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/83>, abgerufen am 24.11.2024.
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