Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Hiebey wird angenommen, daß die Dichtigkeit des festen Körpers gleichförmig sey, s. Dichte. Ist dies nicht, so giebt das Verfahren nicht das eigenthümliche Gewicht dieses Körpers (welches nicht für alle seine Theile einerley ist), sondern eines andern, der mit jenem gleich groß ist, und gleich viel wiegt, aber dabey von gleichförmiger Dichtigkeit ist -- ein mittleres specifisches Gewicht, das mit der mittlern Dichte eines solchen Körpers übereinstimmt. Feste Körper, welche vom Wasser angegriffen und aufgelöset werden kan man in starken Weingeist oder Terpentinöl einsenken, wobey P:a das Verhältniß der eigenthümlichen Schweren des Körpers und der gebrauchten Flüßigkeit angiebt. Findet man nun durch die im folgenden zu beschreibenden Methoden die Schwere dieser Flüßigkeit zur Schwere des Wassers, wie g:1, so ist das Verhältniß der Schweren des Körpers und Wassers =--(P:a)+--(g:1) = (Pg/a):1 oder das eigenthümliche Gewicht des Körpers =(Pg/a). Feste Körper, welche auf dem Wasser schwimmen, verbindet man mit schwerern, z. B. einer metallnen Zange, einem mit Drath bedeckten gläseruen Eimer u. dgl., deren Gewicht und Gewichtsverlust im Wasser bekannt ist. Wiegt man alsdann die ganze Verbindung sowohl an der Luft, als auch im Wasser, so ergiebt sich hieraus das Gewicht und der Gewichtsverlust des Ganzen, und die Unterschiede geben Gewicht P und Gewichtsverlust a des leichtern Körpers an, sür welchen a größer, als P seyn wird, weil er vom Wasser stärker gehoben wird, als sein ganzes Gewicht entgegendrückt, s. Schwimmen. Auch hier wird P:a das gesuchte Verhältniß, und P/a (welches < 1 wird) die eigenthümliche Schwere des Körpers seyn. So untersucht Wilkenson (Philos. Trans. Vol. LV. p. 196 - 105.) die Schwere des Korks, und finder sie ohngefähr 1/4 von der des Wassers; auch haben D. Hook (Philos. exp. publish'd by Der-
Hiebey wird angenommen, daß die Dichtigkeit des feſten Koͤrpers gleichfoͤrmig ſey, ſ. Dichte. Iſt dies nicht, ſo giebt das Verfahren nicht das eigenthuͤmliche Gewicht dieſes Koͤrpers (welches nicht fuͤr alle ſeine Theile einerley iſt), ſondern eines andern, der mit jenem gleich groß iſt, und gleich viel wiegt, aber dabey von gleichfoͤrmiger Dichtigkeit iſt — ein mittleres ſpecifiſches Gewicht, das mit der mittlern Dichte eines ſolchen Koͤrpers uͤbereinſtimmt. Feſte Koͤrper, welche vom Waſſer angegriffen und aufgeloͤſet werden kan man in ſtarken Weingeiſt oder Terpentinoͤl einſenken, wobey P:a das Verhaͤltniß der eigenthuͤmlichen Schweren des Koͤrpers und der gebrauchten Fluͤßigkeit angiebt. Findet man nun durch die im folgenden zu beſchreibenden Methoden die Schwere dieſer Fluͤßigkeit zur Schwere des Waſſers, wie g:1, ſo iſt das Verhaͤltniß der Schweren des Koͤrpers und Waſſers =—(P:a)+—(g:1) = (Pg/a):1 oder das eigenthuͤmliche Gewicht des Koͤrpers =(Pg/a). Feſte Koͤrper, welche auf dem Waſſer ſchwimmen, verbindet man mit ſchwerern, z. B. einer metallnen Zange, einem mit Drath bedeckten glaͤſeruen Eimer u. dgl., deren Gewicht und Gewichtsverluſt im Waſſer bekannt iſt. Wiegt man alsdann die ganze Verbindung ſowohl an der Luft, als auch im Waſſer, ſo ergiebt ſich hieraus das Gewicht und der Gewichtsverluſt des Ganzen, und die Unterſchiede geben Gewicht P und Gewichtsverluſt a des leichtern Koͤrpers an, ſuͤr welchen a groͤßer, als P ſeyn wird, weil er vom Waſſer ſtaͤrker gehoben wird, als ſein ganzes Gewicht entgegendruͤckt, ſ. Schwimmen. Auch hier wird P:a das geſuchte Verhaͤltniß, und P/a (welches < 1 wird) die eigenthuͤmliche Schwere des Koͤrpers ſeyn. So unterſucht Wilkenſon (Philoſ. Trans. Vol. LV. p. 196 - 105.) die Schwere des Korks, und finder ſie ohngefaͤhr 1/4 von der des Waſſers; auch haben D. Hook (Philoſ. exp. publiſh'd by Der- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0913" xml:id="P.3.907" n="907"/><lb/> Gewicht, als Zahl ausgedruͤckt, = (466/45) = 10,355 ....</p> <p>Hiebey wird angenommen, daß die Dichtigkeit des feſten Koͤrpers gleichfoͤrmig ſey, ſ. <hi rendition="#b">Dichte.</hi> Iſt dies nicht, ſo giebt das Verfahren nicht das eigenthuͤmliche Gewicht dieſes Koͤrpers (welches nicht fuͤr alle ſeine Theile einerley iſt), ſondern eines andern, der mit jenem gleich groß iſt, und gleich viel wiegt, aber dabey von gleichfoͤrmiger Dichtigkeit iſt — ein <hi rendition="#b">mittleres ſpecifiſches Gewicht,</hi> das mit der mittlern Dichte eines ſolchen Koͤrpers uͤbereinſtimmt.</p> <p><hi rendition="#b">Feſte Koͤrper,</hi> welche vom Waſſer angegriffen und aufgeloͤſet werden kan man in ſtarken Weingeiſt oder Terpentinoͤl einſenken, wobey <hi rendition="#aq">P:a</hi> das Verhaͤltniß der eigenthuͤmlichen Schweren des Koͤrpers und der gebrauchten Fluͤßigkeit angiebt. Findet man nun durch die im folgenden zu beſchreibenden Methoden die Schwere dieſer Fluͤßigkeit zur Schwere des Waſſers, wie <hi rendition="#aq">g</hi>:1, ſo iſt das <hi rendition="#b">Verhaͤltniß</hi> der Schweren des Koͤrpers und Waſſers =—<hi rendition="#aq">(P:a)+—(g:1) = (Pg/a)</hi>:1 oder das eigenthuͤmliche Gewicht des Koͤrpers =<hi rendition="#aq">(Pg/a).</hi></p> <p><hi rendition="#b">Feſte Koͤrper,</hi> welche auf dem Waſſer ſchwimmen, verbindet man mit ſchwerern, z. B. einer metallnen Zange, einem mit Drath bedeckten glaͤſeruen Eimer u. dgl., deren Gewicht und Gewichtsverluſt im Waſſer bekannt iſt. Wiegt man alsdann die ganze Verbindung ſowohl an der Luft, als auch im Waſſer, ſo ergiebt ſich hieraus das Gewicht und der Gewichtsverluſt des Ganzen, und die Unterſchiede geben Gewicht <hi rendition="#aq">P</hi> und Gewichtsverluſt <hi rendition="#aq">a</hi> des leichtern Koͤrpers an, ſuͤr welchen <hi rendition="#aq">a</hi> groͤßer, als <hi rendition="#aq">P</hi> ſeyn wird, weil er vom Waſſer ſtaͤrker gehoben wird, als ſein ganzes Gewicht entgegendruͤckt, ſ. <hi rendition="#b">Schwimmen.</hi> Auch hier wird <hi rendition="#aq">P:a</hi> das geſuchte Verhaͤltniß, und <hi rendition="#aq">P/a</hi> (welches < 1 wird) die eigenthuͤmliche Schwere des Koͤrpers ſeyn. So unterſucht <hi rendition="#b">Wilkenſon</hi> <hi rendition="#aq">(Philoſ. Trans. Vol. LV. p. 196 - 105.)</hi> die Schwere des Korks, und finder ſie ohngefaͤhr 1/4 von der des Waſſers; auch haben <hi rendition="#b">D. Hook</hi> <hi rendition="#aq">(Philoſ. exp. publiſh'd by <hi rendition="#i">Der-<lb/></hi></hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [907/0913]
Gewicht, als Zahl ausgedruͤckt, = (466/45) = 10,355 ....
Hiebey wird angenommen, daß die Dichtigkeit des feſten Koͤrpers gleichfoͤrmig ſey, ſ. Dichte. Iſt dies nicht, ſo giebt das Verfahren nicht das eigenthuͤmliche Gewicht dieſes Koͤrpers (welches nicht fuͤr alle ſeine Theile einerley iſt), ſondern eines andern, der mit jenem gleich groß iſt, und gleich viel wiegt, aber dabey von gleichfoͤrmiger Dichtigkeit iſt — ein mittleres ſpecifiſches Gewicht, das mit der mittlern Dichte eines ſolchen Koͤrpers uͤbereinſtimmt.
Feſte Koͤrper, welche vom Waſſer angegriffen und aufgeloͤſet werden kan man in ſtarken Weingeiſt oder Terpentinoͤl einſenken, wobey P:a das Verhaͤltniß der eigenthuͤmlichen Schweren des Koͤrpers und der gebrauchten Fluͤßigkeit angiebt. Findet man nun durch die im folgenden zu beſchreibenden Methoden die Schwere dieſer Fluͤßigkeit zur Schwere des Waſſers, wie g:1, ſo iſt das Verhaͤltniß der Schweren des Koͤrpers und Waſſers =—(P:a)+—(g:1) = (Pg/a):1 oder das eigenthuͤmliche Gewicht des Koͤrpers =(Pg/a).
Feſte Koͤrper, welche auf dem Waſſer ſchwimmen, verbindet man mit ſchwerern, z. B. einer metallnen Zange, einem mit Drath bedeckten glaͤſeruen Eimer u. dgl., deren Gewicht und Gewichtsverluſt im Waſſer bekannt iſt. Wiegt man alsdann die ganze Verbindung ſowohl an der Luft, als auch im Waſſer, ſo ergiebt ſich hieraus das Gewicht und der Gewichtsverluſt des Ganzen, und die Unterſchiede geben Gewicht P und Gewichtsverluſt a des leichtern Koͤrpers an, ſuͤr welchen a groͤßer, als P ſeyn wird, weil er vom Waſſer ſtaͤrker gehoben wird, als ſein ganzes Gewicht entgegendruͤckt, ſ. Schwimmen. Auch hier wird P:a das geſuchte Verhaͤltniß, und P/a (welches < 1 wird) die eigenthuͤmliche Schwere des Koͤrpers ſeyn. So unterſucht Wilkenſon (Philoſ. Trans. Vol. LV. p. 196 - 105.) die Schwere des Korks, und finder ſie ohngefaͤhr 1/4 von der des Waſſers; auch haben D. Hook (Philoſ. exp. publiſh'd by Der-
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