Schwere ausdrückt, in das Gewicht eines Cubikzolls Wasser multiplicirt. Ein rheinländischer Decimalcubikzoll Wasser wiegt nach Medicinalgewicht (492 11/48) Gran. Dies mit 7,800 multiplicirt, giebt das Gewicht eines Cubikzolls Eisen = 3567,8 Gran oder 7 Unzen, 3 Drachmen, 1 Scrupel, 7,8 Gran. So kan man Tabellen über die absoluten Gewichte der Körper berechnen, die zu vielen praktischen Absichten brauchbar sind. Brisson hat eine solche für das Gewicht eines pariser Cubikzolls und Cubikschuhes von allen Metallen. Zu ohngefährer Uebersicht kan folgende aus Bion (Mathematische Werkschule; a. d. Frz. Frf. u. Lei<*>z- 1712. 4. S. 77.) dienen, welche die Gewichte eines pariser Cubikschuhs verschiedener Materien in französischen Pfunden zu 16 Unzen angiebt.
Gold
1326 Pf.
4
Unz.
Weiß. Marmor 188 Pf. 12 Unz.
Quecks.
946 --
10
gehauener Stein
139 --
8
Bley
802 --
2
Ziegelstein
127 --
--
Silber
720 --
12
Gyps
85 --
--
Kupfer
627 --
12
Wass. a. d. Seine
69 --
12
Eisen
558 --
--
Seewasser
70 --
10
Zinn
516 --
2
Wein
68 --
6
Auch Eisenschmidt(De ponderibus et mensuris veterum. Argentor. 1708. 12. App. Tab. p. 174.) hat eine solche Tabelle, welche schon die Gewichte im Sommer und Winter unterscheidet.
Zu den vornehmsten Anwendungen dieser Lehre gehört das berühmte archimedeische Problem, dessen Auflösung wohl Archimeds Erfindung seyn kan, wenn auch die Erzählung ihrer Veranlassung (Vitruv. IX. 3.) eine Fabel seyn sollte, s. Gleichgewicht, Hydrostatik. Die Aufgabe ist: Eine Vermischung zweyer Materien von bekannten eigenthümlichen SchwerenGundg,hat das Gewicht P, und die eigenthümliche Schwere g; man sucht, wieviel von jeder Materie (dem Gewichte nach) in der Vermischung enthalten sey.
Die Auflösung läßt sich so übersehen. Man nenne die Bolumina der vermischten Materien V und v, ihre Gewichte
Schwere ausdruͤckt, in das Gewicht eines Cubikzolls Waſſer multiplicirt. Ein rheinlaͤndiſcher Decimalcubikzoll Waſſer wiegt nach Medicinalgewicht (492 11/48) Gran. Dies mit 7,800 multiplicirt, giebt das Gewicht eines Cubikzolls Eiſen = 3567,8 Gran oder 7 Unzen, 3 Drachmen, 1 Scrupel, 7,8 Gran. So kan man Tabellen uͤber die abſoluten Gewichte der Koͤrper berechnen, die zu vielen praktiſchen Abſichten brauchbar ſind. Briſſon hat eine ſolche fuͤr das Gewicht eines pariſer Cubikzolls und Cubikſchuhes von allen Metallen. Zu ohngefaͤhrer Ueberſicht kan folgende aus Bion (Mathematiſche Werkſchule; a. d. Frz. Frf. u. Lei<*>z- 1712. 4. S. 77.) dienen, welche die Gewichte eines pariſer Cubikſchuhs verſchiedener Materien in franzoͤſiſchen Pfunden zu 16 Unzen angiebt.
Gold
1326 Pf.
4
Unz.
Weiß. Marmor 188 Pf. 12 Unz.
Queckſ.
946 —
10
gehauener Stein
139 —
8
Bley
802 —
2
Ziegelſtein
127 —
—
Silber
720 —
12
Gyps
85 —
—
Kupfer
627 —
12
Waſſ. a. d. Seine
69 —
12
Eiſen
558 —
—
Seewaſſer
70 —
10
Zinn
516 —
2
Wein
68 —
6
Auch Eiſenſchmidt(De ponderibus et menſuris veterum. Argentor. 1708. 12. App. Tab. p. 174.) hat eine ſolche Tabelle, welche ſchon die Gewichte im Sommer und Winter unterſcheidet.
Zu den vornehmſten Anwendungen dieſer Lehre gehoͤrt das beruͤhmte archimedeiſche Problem, deſſen Aufloͤſung wohl Archimeds Erfindung ſeyn kan, wenn auch die Erzaͤhlung ihrer Veranlaſſung (Vitruv. IX. 3.) eine Fabel ſeyn ſollte, ſ. Gleichgewicht, Hydroſtatik. Die Aufgabe iſt: Eine Vermiſchung zweyer Materien von bekannten eigenthuͤmlichen SchwerenGundg,hat das Gewicht Π, und die eigenthuͤmliche Schwere γ; man ſucht, wieviel von jeder Materie (dem Gewichte nach) in der Vermiſchung enthalten ſey.
Die Aufloͤſung laͤßt ſich ſo uͤberſehen. Man nenne die Bolumina der vermiſchten Materien V und v, ihre Gewichte
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Schwere ausdruͤckt, in das Gewicht eines Cubikzolls Waſſer multiplicirt. Ein rheinlaͤndiſcher Decimalcubikzoll Waſſer wiegt nach Medicinalgewicht (492 11/48) Gran. Dies mit 7,800 multiplicirt, giebt das Gewicht eines Cubikzolls Eiſen = 3567,8 Gran oder 7 Unzen, 3 Drachmen, 1 Scrupel, 7,8 Gran. So kan man Tabellen uͤber die abſoluten Gewichte der Koͤrper berechnen, die zu vielen praktiſchen Abſichten brauchbar ſind. <hirendition="#b">Briſſon</hi> hat eine ſolche fuͤr das Gewicht eines pariſer Cubikzolls und Cubikſchuhes von allen Metallen. Zu ohngefaͤhrer Ueberſicht kan folgende aus <hirendition="#b">Bion</hi> (Mathematiſche Werkſchule; a. d. Frz. Frf. u. Lei<*>z- 1712. 4. S. 77.) dienen, welche die Gewichte eines pariſer Cubikſchuhs verſchiedener Materien in franzoͤſiſchen Pfunden zu 16 Unzen angiebt. <table><row><cell>Gold</cell><cell>1326 Pf.</cell><cell>4</cell><cell>Unz.</cell><cell>Weiß. Marmor 188 Pf. 12 Unz.</cell></row><row><cell>Queckſ.</cell><cell>946 —</cell><cell>10</cell><cell/><cell>gehauener Stein</cell><cell>139 —</cell><cell>8</cell></row><row><cell>Bley</cell><cell>802 —</cell><cell>2</cell><cell/><cell>Ziegelſtein</cell><cell>127 —</cell><cell>—</cell></row><row><cell>Silber</cell><cell>720 —</cell><cell>12</cell><cell/><cell>Gyps</cell><cell>85 —</cell><cell>—</cell></row><row><cell>Kupfer</cell><cell>627 —</cell><cell>12</cell><cell/><cell>Waſſ. a. d. Seine</cell><cell>69 —</cell><cell>12</cell></row><row><cell>Eiſen</cell><cell>558 —</cell><cell>—</cell><cell/><cell>Seewaſſer</cell><cell>70 —</cell><cell>10</cell></row><row><cell>Zinn</cell><cell>516 —</cell><cell>2</cell><cell/><cell>Wein</cell><cell>68 —</cell><cell>6</cell></row></table> Auch <hirendition="#b">Eiſenſchmidt</hi><hirendition="#aq">(De ponderibus et menſuris veterum. Argentor. 1708. 12. App. Tab. p. 174.)</hi> hat eine ſolche Tabelle, welche ſchon die Gewichte im Sommer und Winter unterſcheidet.</p><p>Zu den vornehmſten Anwendungen dieſer Lehre gehoͤrt das beruͤhmte <hirendition="#b">archimedeiſche Problem,</hi> deſſen Aufloͤſung wohl Archimeds Erfindung ſeyn kan, wenn auch die Erzaͤhlung ihrer Veranlaſſung <hirendition="#aq">(<hirendition="#i">Vitruv.</hi> IX. 3.)</hi> eine Fabel ſeyn ſollte, <hirendition="#b">ſ. Gleichgewicht, Hydroſtatik.</hi> Die Aufgabe iſt: <hirendition="#b">Eine Vermiſchung zweyer Materien von bekannten eigenthuͤmlichen Schweren</hi><hirendition="#aq">G</hi><hirendition="#b">und</hi><hirendition="#aq">g,</hi><hirendition="#b">hat das Gewicht</hi><foreignxml:lang="grc">Π</foreign>, <hirendition="#b">und die eigenthuͤmliche Schwere</hi><foreignxml:lang="grc">γ</foreign>; <hirendition="#b">man ſucht, wieviel von jeder Materie</hi> (dem Gewichte nach) <hirendition="#b">in der Vermiſchung enthalten ſey.</hi></p><p>Die Aufloͤſung laͤßt ſich ſo uͤberſehen. Man nenne die Bolumina der vermiſchten Materien <hirendition="#aq">V</hi> und <hirendition="#aq">v,</hi> ihre Gewichte<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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Schwere ausdruͤckt, in das Gewicht eines Cubikzolls Waſſer multiplicirt. Ein rheinlaͤndiſcher Decimalcubikzoll Waſſer wiegt nach Medicinalgewicht (492 11/48) Gran. Dies mit 7,800 multiplicirt, giebt das Gewicht eines Cubikzolls Eiſen = 3567,8 Gran oder 7 Unzen, 3 Drachmen, 1 Scrupel, 7,8 Gran. So kan man Tabellen uͤber die abſoluten Gewichte der Koͤrper berechnen, die zu vielen praktiſchen Abſichten brauchbar ſind. Briſſon hat eine ſolche fuͤr das Gewicht eines pariſer Cubikzolls und Cubikſchuhes von allen Metallen. Zu ohngefaͤhrer Ueberſicht kan folgende aus Bion (Mathematiſche Werkſchule; a. d. Frz. Frf. u. Lei<*>z- 1712. 4. S. 77.) dienen, welche die Gewichte eines pariſer Cubikſchuhs verſchiedener Materien in franzoͤſiſchen Pfunden zu 16 Unzen angiebt. Gold 1326 Pf. 4 Unz. Weiß. Marmor 188 Pf. 12 Unz.
Queckſ. 946 — 10 gehauener Stein 139 — 8
Bley 802 — 2 Ziegelſtein 127 — —
Silber 720 — 12 Gyps 85 — —
Kupfer 627 — 12 Waſſ. a. d. Seine 69 — 12
Eiſen 558 — — Seewaſſer 70 — 10
Zinn 516 — 2 Wein 68 — 6
Auch Eiſenſchmidt (De ponderibus et menſuris veterum. Argentor. 1708. 12. App. Tab. p. 174.) hat eine ſolche Tabelle, welche ſchon die Gewichte im Sommer und Winter unterſcheidet.
Zu den vornehmſten Anwendungen dieſer Lehre gehoͤrt das beruͤhmte archimedeiſche Problem, deſſen Aufloͤſung wohl Archimeds Erfindung ſeyn kan, wenn auch die Erzaͤhlung ihrer Veranlaſſung (Vitruv. IX. 3.) eine Fabel ſeyn ſollte, ſ. Gleichgewicht, Hydroſtatik. Die Aufgabe iſt: Eine Vermiſchung zweyer Materien von bekannten eigenthuͤmlichen Schweren G und g, hat das Gewicht Π, und die eigenthuͤmliche Schwere γ; man ſucht, wieviel von jeder Materie (dem Gewichte nach) in der Vermiſchung enthalten ſey.
Die Aufloͤſung laͤßt ſich ſo uͤberſehen. Man nenne die Bolumina der vermiſchten Materien V und v, ihre Gewichte
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 917. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/923>, abgerufen am 22.11.2024.
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