das Werk des Roger Bacon(Opus majus ad Clementem IV. Pontif. Rom. Ex MS. codice Dublinensi primum edidit S. Jebb, M. D. Lond. 1733. fol.), worinn sich dieser für die damalige Zeit zu gelehrte Mann gegen die Beschuldigung der Zauberey rechtfertiget, und von seinen Entdeckungen Nachricht giebt. Aehnliche Bücher schrieben in neuern Zeiten Johann Baprista Porta (Magiae naturalis siue de miraculis rerum naturalium libri IV. Neap. 1558. fol. nachher 1650. 8. und 1664. 12.) und der P. Schott(Magia vniuersalis naturae et artis. Frf. 1657. 4.), welcher Letztere doch noch sehr stark an übernatürliche Magie glaubte, und überhaupt, wie sein Lehrer Kircher, bey viel Gelehrsamkeit wenig Beurtheilungskraft zeigt.
Sammlungen physikalischer und mathematischer Kunststücke hat man von einem französischen Schrifrsteller (Recreations mathematiques, Rouen, 1634. 8.), den Schwenter in Altorf (Mathematische und philosophische Erquickstunden, Nürnb. 1651. 4.) mit vielen nicht unwichtigen Vermehrungen ins Deutsche übersetzte, wozu Hatsdörfer noch zwey Theile (Nürnb. 1651. und 1653. 4.) hinzugefügt hat, die aber dem ersten an Werthe weit nachstehen. Besser sind Ozanams Sammlung (Recreations mathematiques et physiques. a Paris, 1697. II. To. 8.), und die neuste und vollständigste unter allen von Guyot (Nouvelles recreations phys. et math. Paris. Vol. VII. 8. Neue physik. und math. Belustigungen; aus d. Frz. Augsb. VII. Th. 1770-1777. 8.).
Da die Wirklichkeit der übernatürlichen Magie noch ohnlängst von einem berühmten Arzte (Anton de Haen de Magia. Lips. 1775. 8.) öffentlich vertheidiget worden ist, und der Glaube an dieselbe sich zeirhero mehr verbreitet hat, als man es von unserm Zeitalter erwarten sollte, so haben verschiedne einsichtsvolle Naturforscher für nöthig gehalten, die Kenntuiß der natürlichen Magie durch eigne Anleitungen zu derselben gemeiner zu machen. Dahin gehören Wiegleb (Die natürliche Magie, Berlin und Stettin, 1779. 8., mit Eberhards vortreflicher Abhandlung von
das Werk des Roger Bacon(Opus majus ad Clementem IV. Pontif. Rom. Ex MS. codice Dublinenſi primum edidit S. Jebb, M. D. Lond. 1733. fol.), worinn ſich dieſer fuͤr die damalige Zeit zu gelehrte Mann gegen die Beſchuldigung der Zauberey rechtfertiget, und von ſeinen Entdeckungen Nachricht giebt. Aehnliche Buͤcher ſchrieben in neuern Zeiten Johann Bapriſta Porta (Magiae naturalis ſiue de miraculis rerum naturalium libri IV. Neap. 1558. fol. nachher 1650. 8. und 1664. 12.) und der P. Schott(Magia vniuerſalis naturae et artis. Frf. 1657. 4.), welcher Letztere doch noch ſehr ſtark an uͤbernatuͤrliche Magie glaubte, und uͤberhaupt, wie ſein Lehrer Kircher, bey viel Gelehrſamkeit wenig Beurtheilungskraft zeigt.
Sammlungen phyſikaliſcher und mathematiſcher Kunſtſtuͤcke hat man von einem franzoͤſiſchen Schrifrſteller (Recreations mathematiques, Rouen, 1634. 8.), den Schwenter in Altorf (Mathematiſche und philoſophiſche Erquickſtunden, Nuͤrnb. 1651. 4.) mit vielen nicht unwichtigen Vermehrungen ins Deutſche uͤberſetzte, wozu Hatsdoͤrfer noch zwey Theile (Nuͤrnb. 1651. und 1653. 4.) hinzugefuͤgt hat, die aber dem erſten an Werthe weit nachſtehen. Beſſer ſind Ozanams Sammlung (Recreations mathematiques et phyſiques. à Paris, 1697. II. To. 8.), und die neuſte und vollſtaͤndigſte unter allen von Guyot (Nouvelles recreations phyſ. et math. Paris. Vol. VII. 8. Neue phyſik. und math. Beluſtigungen; aus d. Frz. Augsb. VII. Th. 1770-1777. 8.).
Da die Wirklichkeit der uͤbernatuͤrlichen Magie noch ohnlaͤngſt von einem beruͤhmten Arzte (Anton de Haen de Magia. Lipſ. 1775. 8.) oͤffentlich vertheidiget worden iſt, und der Glaube an dieſelbe ſich zeirhero mehr verbreitet hat, als man es von unſerm Zeitalter erwarten ſollte, ſo haben verſchiedne einſichtsvolle Naturforſcher fuͤr noͤthig gehalten, die Kenntuiß der natuͤrlichen Magie durch eigne Anleitungen zu derſelben gemeiner zu machen. Dahin gehoͤren Wiegleb (Die natuͤrliche Magie, Berlin und Stettin, 1779. 8., mit Eberhards vortreflicher Abhandlung von
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das Werk des Roger Bacon (Opus majus ad Clementem IV. Pontif. Rom. Ex MS. codice Dublinenſi primum edidit S. Jebb, M. D. Lond. 1733. fol.), worinn ſich dieſer fuͤr die damalige Zeit zu gelehrte Mann gegen die Beſchuldigung der Zauberey rechtfertiget, und von ſeinen Entdeckungen Nachricht giebt. Aehnliche Buͤcher ſchrieben in neuern Zeiten Johann Bapriſta Porta (Magiae naturalis ſiue de miraculis rerum naturalium libri IV. Neap. 1558. fol. nachher 1650. 8. und 1664. 12.) und der P. Schott (Magia vniuerſalis naturae et artis. Frf. 1657. 4.), welcher Letztere doch noch ſehr ſtark an uͤbernatuͤrliche Magie glaubte, und uͤberhaupt, wie ſein Lehrer Kircher, bey viel Gelehrſamkeit wenig Beurtheilungskraft zeigt.
Sammlungen phyſikaliſcher und mathematiſcher Kunſtſtuͤcke hat man von einem franzoͤſiſchen Schrifrſteller (Recreations mathematiques, Rouen, 1634. 8.), den Schwenter in Altorf (Mathematiſche und philoſophiſche Erquickſtunden, Nuͤrnb. 1651. 4.) mit vielen nicht unwichtigen Vermehrungen ins Deutſche uͤberſetzte, wozu Hatsdoͤrfer noch zwey Theile (Nuͤrnb. 1651. und 1653. 4.) hinzugefuͤgt hat, die aber dem erſten an Werthe weit nachſtehen. Beſſer ſind Ozanams Sammlung (Recreations mathematiques et phyſiques. à Paris, 1697. II. To. 8.), und die neuſte und vollſtaͤndigſte unter allen von Guyot (Nouvelles recreations phyſ. et math. Paris. Vol. VII. 8. Neue phyſik. und math. Beluſtigungen; aus d. Frz. Augsb. VII. Th. 1770-1777. 8.).
Da die Wirklichkeit der uͤbernatuͤrlichen Magie noch ohnlaͤngſt von einem beruͤhmten Arzte (Anton de Haen de Magia. Lipſ. 1775. 8.) oͤffentlich vertheidiget worden iſt, und der Glaube an dieſelbe ſich zeirhero mehr verbreitet hat, als man es von unſerm Zeitalter erwarten ſollte, ſo haben verſchiedne einſichtsvolle Naturforſcher fuͤr noͤthig gehalten, die Kenntuiß der natuͤrlichen Magie durch eigne Anleitungen zu derſelben gemeiner zu machen. Dahin gehoͤren Wiegleb (Die natuͤrliche Magie, Berlin und Stettin, 1779. 8., mit Eberhards vortreflicher Abhandlung von
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/97>, abgerufen am 21.11.2024.
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