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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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ohngefähr weiset, wofern nur sonst ihr Gang völlig gleichförmig ist. Kan man sich auf diese Gleichförmigkeit verlassen, so ist man im Stande, für jeden Zeitpunkt, den die Uhr angiebt, die correspondirende mittlere und wahre Sonnenzeit zu berechnen, wofern nur die Zeitangabe der Uhr bey einem vorhergehenden und einem nachfolgenden Durchgange ebendesselben Fixsterns oder der Sonne durch den Mittagskreis bemerkt worden ist. Wie dieses geschehe, soll bey dem Worte Zeit gezeigt werden. Soll die Uhr genau mittlere Sonnenzeit angeben, so muß sie zwischen zween Durchgängen eines Fixsterns um 23 St. 56 Min. 4 Sec. fortrücken.

Von eben dieser mittlern Zeit sind auch die in den astronomischen Tafeln vorkommenden Zeitangaben zu verstehen, welche daher, so oft es nöthig ist, erst in wahre Zeit verwandelt werden müssen.

Der Unterschied zwischen der mittlern und wahren Sonnenzeit heißt die Zeitgleichung, und es ist von demselben unter dem Artikel Gleichung der Zeit besonders gehandelt worden.

Kästner Anfangsgr. der Astron. Göttingen, 1781. 8. §. 97. u. f.

Bode kurzgefaßte Erläuterung der Sternkunde. I. Th. §. 179 u. f.

Sonntagsbuchstabe, s. Kalender.

Spannung, Tensio, Tension.

Wenn irgend eine Kraft den Zusammenhang der Theile eines Körpers zu trennen, oder diese Theile mehr von einander zu entfernen strebt, so sagt man, sie spanne den Körper oder seine Theile, und nennt diese Wirkung eine Spannung. Besonders braucht man diesen Ausdruck in denjenigen Fällen, wo die spannende Kraft in der That die Lage der Theile ein wenig ändert, ohne doch ihren Zusammenhang ganz aufzuheben.

So werden Fäden, Dräthe, elastische Saiten u. dergl. durch Befestigung an einem Ende, und angehangene Gewichte, oder Umwindung um Stifte am andern, gespannt.


ohngefaͤhr weiſet, wofern nur ſonſt ihr Gang voͤllig gleichfoͤrmig iſt. Kan man ſich auf dieſe Gleichfoͤrmigkeit verlaſſen, ſo iſt man im Stande, fuͤr jeden Zeitpunkt, den die Uhr angiebt, die correſpondirende mittlere und wahre Sonnenzeit zu berechnen, wofern nur die Zeitangabe der Uhr bey einem vorhergehenden und einem nachfolgenden Durchgange ebendeſſelben Fixſterns oder der Sonne durch den Mittagskreis bemerkt worden iſt. Wie dieſes geſchehe, ſoll bey dem Worte Zeit gezeigt werden. Soll die Uhr genau mittlere Sonnenzeit angeben, ſo muß ſie zwiſchen zween Durchgaͤngen eines Fixſterns um 23 St. 56 Min. 4 Sec. fortruͤcken.

Von eben dieſer mittlern Zeit ſind auch die in den aſtronomiſchen Tafeln vorkommenden Zeitangaben zu verſtehen, welche daher, ſo oft es noͤthig iſt, erſt in wahre Zeit verwandelt werden muͤſſen.

Der Unterſchied zwiſchen der mittlern und wahren Sonnenzeit heißt die Zeitgleichung, und es iſt von demſelben unter dem Artikel Gleichung der Zeit beſonders gehandelt worden.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtron. Goͤttingen, 1781. 8. §. 97. u. f.

Bode kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde. I. Th. §. 179 u. f.

Sonntagsbuchſtabe, ſ. Kalender.

Spannung, Tenſio, Tenſion.

Wenn irgend eine Kraft den Zuſammenhang der Theile eines Koͤrpers zu trennen, oder dieſe Theile mehr von einander zu entfernen ſtrebt, ſo ſagt man, ſie ſpanne den Koͤrper oder ſeine Theile, und nennt dieſe Wirkung eine Spannung. Beſonders braucht man dieſen Ausdruck in denjenigen Faͤllen, wo die ſpannende Kraft in der That die Lage der Theile ein wenig aͤndert, ohne doch ihren Zuſammenhang ganz aufzuheben.

So werden Faͤden, Draͤthe, elaſtiſche Saiten u. dergl. durch Befeſtigung an einem Ende, und angehangene Gewichte, oder Umwindung um Stifte am andern, geſpannt.

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[112/0122] ohngefaͤhr weiſet, wofern nur ſonſt ihr Gang voͤllig gleichfoͤrmig iſt. Kan man ſich auf dieſe Gleichfoͤrmigkeit verlaſſen, ſo iſt man im Stande, fuͤr jeden Zeitpunkt, den die Uhr angiebt, die correſpondirende mittlere und wahre Sonnenzeit zu berechnen, wofern nur die Zeitangabe der Uhr bey einem vorhergehenden und einem nachfolgenden Durchgange ebendeſſelben Fixſterns oder der Sonne durch den Mittagskreis bemerkt worden iſt. Wie dieſes geſchehe, ſoll bey dem Worte Zeit gezeigt werden. Soll die Uhr genau mittlere Sonnenzeit angeben, ſo muß ſie zwiſchen zween Durchgaͤngen eines Fixſterns um 23 St. 56 Min. 4 Sec. fortruͤcken. Von eben dieſer mittlern Zeit ſind auch die in den aſtronomiſchen Tafeln vorkommenden Zeitangaben zu verſtehen, welche daher, ſo oft es noͤthig iſt, erſt in wahre Zeit verwandelt werden muͤſſen. Der Unterſchied zwiſchen der mittlern und wahren Sonnenzeit heißt die Zeitgleichung, und es iſt von demſelben unter dem Artikel Gleichung der Zeit beſonders gehandelt worden. Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtron. Goͤttingen, 1781. 8. §. 97. u. f. Bode kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde. I. Th. §. 179 u. f. Sonntagsbuchſtabe, ſ. Kalender. Spannung, Tenſio, Tenſion. Wenn irgend eine Kraft den Zuſammenhang der Theile eines Koͤrpers zu trennen, oder dieſe Theile mehr von einander zu entfernen ſtrebt, ſo ſagt man, ſie ſpanne den Koͤrper oder ſeine Theile, und nennt dieſe Wirkung eine Spannung. Beſonders braucht man dieſen Ausdruck in denjenigen Faͤllen, wo die ſpannende Kraft in der That die Lage der Theile ein wenig aͤndert, ohne doch ihren Zuſammenhang ganz aufzuheben. So werden Faͤden, Draͤthe, elaſtiſche Saiten u. dergl. durch Befeſtigung an einem Ende, und angehangene Gewichte, oder Umwindung um Stifte am andern, geſpannt.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/122>, abgerufen am 21.11.2024.