Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Die Frage aber, wie groß man PV machen, oder wie viel Oefnung man dem Augenglase verstatten dürfe, um einen hinlänglichen Grad der Deutlichkeit zu behalten, kömmt auf Rechnungen an, welche beyzubringen, hier zu weitläuftig wäre. Umständlich findet man das hieher gehörige beym Smith (der deutsch. Ausg. S. 460--472.), wo das gregorianische Teleskop mit dem cassegrainschen verglichen wird, und beym Euler (Dioptrica, To. II. Append. cap. 3.) vorgetragen. Die Helfte des deutlichen Bildes, das der kleine Spiegel in QQ machen würde, ist nach Smith und Kästner die dritte Proportionallinie zu AI, DI und AL (Fig. 23.), und wird in Short's Teleskope, wo DI=1,6533 Zoll, und die halbe Breite des Spiegels AL=1, 15 Zoll ist, = 0, 19805 Zoll gefunden. Durch das vorgesetzte Augenglas MN aber wird dieses halbe Bild im Verhältniß seines vorigen Abstands von MN zum jetzigen (MQ : MZ) verkleinert, daß sich also 1/2 PV zur halben Breite des Spiegels AL im zusammengesetzten Verhältnisse --DI : AI+--MZ : MQ befindet. Es kömmt aber hier auf sehr feine Abmessungen kleiner Größen an, die sich bey der Ausführung selbst so genau nicht erreichen lassen, und man bestimmt daher das Gesichtsfeld der Spiegelteleskope lieber durch Proben. Ueberdies müssen auch die Stralen abgehalten werden, welche von fremden Gegenstän den bey dem kleinen Spiegel vorbey in die Ocularröhre fahren. Der äußerste dieser Stralen ist derjenige, der von des Spiegels Rande E nach der Mitte des Bildes QQ geht. Dieser trifft das Glas MN in einem kleinen Abstande von der Axe, wird durch die Mitte des Bildes PV hindurch gebrochen, und geht also durch das Glas SS mit der Axe parallel aus. Hier ist sein Abstand von der Axe zur halben Breite des kleinen Spiegels in dem zusammengesetzten Verhältnisse --MQ : EQ
Die Frage aber, wie groß man PV machen, oder wie viel Oefnung man dem Augenglaſe verſtatten duͤrfe, um einen hinlaͤnglichen Grad der Deutlichkeit zu behalten, koͤmmt auf Rechnungen an, welche beyzubringen, hier zu weitlaͤuftig waͤre. Umſtaͤndlich findet man das hieher gehoͤrige beym Smith (der deutſch. Ausg. S. 460—472.), wo das gregorianiſche Teleſkop mit dem caſſegrainſchen verglichen wird, und beym Euler (Dioptrica, To. II. Append. cap. 3.) vorgetragen. Die Helfte des deutlichen Bildes, das der kleine Spiegel in QQ machen wuͤrde, iſt nach Smith und Kaͤſtner die dritte Proportionallinie zu AI, DI und AL (Fig. 23.), und wird in Short's Teleſkope, wo DI=1,6533 Zoll, und die halbe Breite des Spiegels AL=1, 15 Zoll iſt, = 0, 19805 Zoll gefunden. Durch das vorgeſetzte Augenglas MN aber wird dieſes halbe Bild im Verhaͤltniß ſeines vorigen Abſtands von MN zum jetzigen (MQ : MZ) verkleinert, daß ſich alſo 1/2 PV zur halben Breite des Spiegels AL im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —DI : AI+—MZ : MQ befindet. Es koͤmmt aber hier auf ſehr feine Abmeſſungen kleiner Groͤßen an, die ſich bey der Ausfuͤhrung ſelbſt ſo genau nicht erreichen laſſen, und man beſtimmt daher das Geſichtsfeld der Spiegelteleſkope lieber durch Proben. Ueberdies muͤſſen auch die Stralen abgehalten werden, welche von fremden Gegenſtaͤn den bey dem kleinen Spiegel vorbey in die Ocularroͤhre fahren. Der aͤußerſte dieſer Stralen iſt derjenige, der von des Spiegels Rande E nach der Mitte des Bildes QQ geht. Dieſer trifft das Glas MN in einem kleinen Abſtande von der Axe, wird durch die Mitte des Bildes PV hindurch gebrochen, und geht alſo durch das Glas SS mit der Axe parallel aus. Hier iſt ſein Abſtand von der Axe zur halben Breite des kleinen Spiegels in dem zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —MQ : EQ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0153" xml:id="P.4.143" n="143"/><lb/> Geſichtsfelds 9 Min. 22 Sec., und den Durchmeſſer 18 Min. 44 Sec. <hi rendition="#b">Short</hi> fand den letztern vermittelſt der Zeit, die die Sterne brauchten, um uͤber das Geſichtsfeld hinwegzugehen, = 19 Min.</p> <p>Die Frage aber, wie groß man <hi rendition="#aq">PV</hi> machen, oder wie viel Oefnung man dem Augenglaſe verſtatten duͤrfe, um einen hinlaͤnglichen Grad der Deutlichkeit zu behalten, koͤmmt auf Rechnungen an, welche beyzubringen, hier zu weitlaͤuftig waͤre. Umſtaͤndlich findet man das hieher gehoͤrige beym <hi rendition="#b">Smith</hi> (der deutſch. Ausg. S. 460—472.), wo das gregorianiſche Teleſkop mit dem caſſegrainſchen verglichen wird, und beym <hi rendition="#b">Euler</hi> (<hi rendition="#aq">Dioptrica, To. II. Append. cap. 3.</hi>) vorgetragen. Die Helfte des deutlichen Bildes, das der kleine Spiegel in <hi rendition="#aq">QQ</hi> machen wuͤrde, iſt nach Smith und Kaͤſtner die dritte Proportionallinie zu <hi rendition="#aq">AI, DI</hi> und <hi rendition="#aq">AL</hi> (Fig. 23.), und wird in Short's Teleſkope, wo <hi rendition="#aq">DI</hi>=1,6533 Zoll, und die halbe Breite des Spiegels <hi rendition="#aq">AL</hi>=1, 15 Zoll iſt, = 0, 19805 Zoll gefunden. Durch das vorgeſetzte Augenglas <hi rendition="#aq">MN</hi> aber wird dieſes halbe Bild im Verhaͤltniß ſeines vorigen Abſtands von <hi rendition="#aq">MN</hi> zum jetzigen (<hi rendition="#aq">MQ : MZ</hi>) verkleinert, daß ſich alſo 1/2 <hi rendition="#aq">PV</hi> zur halben Breite des Spiegels <hi rendition="#aq">AL</hi> im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —<hi rendition="#aq">DI : AI+—MZ : MQ</hi> befindet. Es koͤmmt aber hier auf ſehr feine Abmeſſungen kleiner Groͤßen an, die ſich bey der Ausfuͤhrung ſelbſt ſo genau nicht erreichen laſſen, und man beſtimmt daher das Geſichtsfeld der Spiegelteleſkope lieber durch Proben.</p> <p>Ueberdies muͤſſen auch die Stralen abgehalten werden, welche von fremden Gegenſtaͤn den bey dem kleinen Spiegel vorbey in die Ocularroͤhre fahren. Der aͤußerſte dieſer Stralen iſt derjenige, der von des Spiegels Rande <hi rendition="#aq">E</hi> nach der Mitte des Bildes <hi rendition="#aq">QQ</hi> geht. Dieſer trifft das Glas <hi rendition="#aq">MN</hi> in einem kleinen Abſtande von der Axe, wird durch die Mitte des Bildes <hi rendition="#aq">PV</hi> hindurch gebrochen, und geht alſo durch das Glas <hi rendition="#aq">SS</hi> mit der Axe parallel aus. Hier iſt ſein Abſtand von der Axe zur halben Breite des kleinen Spiegels in dem zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —<hi rendition="#aq">MQ : EQ</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0153]
Geſichtsfelds 9 Min. 22 Sec., und den Durchmeſſer 18 Min. 44 Sec. Short fand den letztern vermittelſt der Zeit, die die Sterne brauchten, um uͤber das Geſichtsfeld hinwegzugehen, = 19 Min.
Die Frage aber, wie groß man PV machen, oder wie viel Oefnung man dem Augenglaſe verſtatten duͤrfe, um einen hinlaͤnglichen Grad der Deutlichkeit zu behalten, koͤmmt auf Rechnungen an, welche beyzubringen, hier zu weitlaͤuftig waͤre. Umſtaͤndlich findet man das hieher gehoͤrige beym Smith (der deutſch. Ausg. S. 460—472.), wo das gregorianiſche Teleſkop mit dem caſſegrainſchen verglichen wird, und beym Euler (Dioptrica, To. II. Append. cap. 3.) vorgetragen. Die Helfte des deutlichen Bildes, das der kleine Spiegel in QQ machen wuͤrde, iſt nach Smith und Kaͤſtner die dritte Proportionallinie zu AI, DI und AL (Fig. 23.), und wird in Short's Teleſkope, wo DI=1,6533 Zoll, und die halbe Breite des Spiegels AL=1, 15 Zoll iſt, = 0, 19805 Zoll gefunden. Durch das vorgeſetzte Augenglas MN aber wird dieſes halbe Bild im Verhaͤltniß ſeines vorigen Abſtands von MN zum jetzigen (MQ : MZ) verkleinert, daß ſich alſo 1/2 PV zur halben Breite des Spiegels AL im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —DI : AI+—MZ : MQ befindet. Es koͤmmt aber hier auf ſehr feine Abmeſſungen kleiner Groͤßen an, die ſich bey der Ausfuͤhrung ſelbſt ſo genau nicht erreichen laſſen, und man beſtimmt daher das Geſichtsfeld der Spiegelteleſkope lieber durch Proben.
Ueberdies muͤſſen auch die Stralen abgehalten werden, welche von fremden Gegenſtaͤn den bey dem kleinen Spiegel vorbey in die Ocularroͤhre fahren. Der aͤußerſte dieſer Stralen iſt derjenige, der von des Spiegels Rande E nach der Mitte des Bildes QQ geht. Dieſer trifft das Glas MN in einem kleinen Abſtande von der Axe, wird durch die Mitte des Bildes PV hindurch gebrochen, und geht alſo durch das Glas SS mit der Axe parallel aus. Hier iſt ſein Abſtand von der Axe zur halben Breite des kleinen Spiegels in dem zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe —MQ : EQ
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