umgekehrt, und die hohle Seite dargestellt, welches zur Astrognosie allerdings bequemer ist, und selbst von de la Lande (Astr. §. 1738.) vorgezogen wird. Herr Bode (Beschreibung und Gebrauch einer allgemeinen Himmelskarte, mit einem durchscheinenden Horizont. Berlin, 1786.) stellt auf einer einzigen, 23 rheinl. Zoll im Durchmesser haltenden, Scheibe einen stereographischen Entwurf der hohlen Himmelskugel vom Nordpole bis zum 38sten Grade südlicher Abweichung, mit mehr als 3000 Sternen dar. Eben diese Karte gehört auch als Beylage zu der neusten Ausgabe seiner Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels (Berlin, 1788.). Statt des transparenten Horizonts, den man dazu erhält, verfertigt Herr Höschel in Augsburg auf Bestellung gläserne Horizonte für jede beliebige Polhöhe.
Man hat auch besondere Karten über die Sterne des Thierkreises. Eine solche lieferte Senex in England am Ende des vorigen Jahrhunderts (Zodiacus stellatus) auf zwey großen Bogen, wo die Sterne nach Flamsteads Beobachtungen bis zu 7 3/4 Grad der Breite sehr genau verzeichnet sind. Dheullands 1755 gestochne Thierkreiskarte stellt die Sterne nach den vollständigsten Verzeichnissen bis zum 10ten Grade der Breite vor, und ist, wie die von Sener, von 15 zu 15 Minuten der Länge und Breite nach gitterförmig eingetheilt.
Wer Sternkarten brauchen will, um den Himmel kennen zu lernen, wünscht vor allem, daß ihr Anblick das Auge nicht angreife, wenn er genöthigt ist, im Dunkeln abwechselnd den gestirnten Himmel und das vom Lichte erleuchtete Papier zu betrachten. Diese schöne Eigenschaft mangelt den meisten Sternkarten, selbst den besten und genausten. Die bläulich-illuminirten doppelmayrischen mit gelben Sternen sind in dieser Absicht weit schätzbarer, als manche sonst vorzüglichere; auch die vaugondyschen Planisphäre zeigen ihre schwarzen Sterne bey den rothen Umrissen der Bilder deutlich genug, nur daß das Papier zu weiß ist. Ganz vorzüglich, wenigstens für meine Augen, sind Abbildungen, welche auf schwarzem Grunde die
umgekehrt, und die hohle Seite dargeſtellt, welches zur Aſtrognoſie allerdings bequemer iſt, und ſelbſt von de la Lande (Aſtr. §. 1738.) vorgezogen wird. Herr Bode (Beſchreibung und Gebrauch einer allgemeinen Himmelskarte, mit einem durchſcheinenden Horizont. Berlin, 1786.) ſtellt auf einer einzigen, 23 rheinl. Zoll im Durchmeſſer haltenden, Scheibe einen ſtereographiſchen Entwurf der hohlen Himmelskugel vom Nordpole bis zum 38ſten Grade ſuͤdlicher Abweichung, mit mehr als 3000 Sternen dar. Eben dieſe Karte gehoͤrt auch als Beylage zu der neuſten Ausgabe ſeiner Anleitung zur Kenntniß des geſtirnten Himmels (Berlin, 1788.). Statt des transparenten Horizonts, den man dazu erhaͤlt, verfertigt Herr Hoͤſchel in Augsburg auf Beſtellung glaͤſerne Horizonte fuͤr jede beliebige Polhoͤhe.
Man hat auch beſondere Karten uͤber die Sterne des Thierkreiſes. Eine ſolche lieferte Senex in England am Ende des vorigen Jahrhunderts (Zodiacus ſtellatus) auf zwey großen Bogen, wo die Sterne nach Flamſteads Beobachtungen bis zu 7 3/4 Grad der Breite ſehr genau verzeichnet ſind. Dheullands 1755 geſtochne Thierkreiskarte ſtellt die Sterne nach den vollſtaͤndigſten Verzeichniſſen bis zum 10ten Grade der Breite vor, und iſt, wie die von Sener, von 15 zu 15 Minuten der Laͤnge und Breite nach gitterfoͤrmig eingetheilt.
Wer Sternkarten brauchen will, um den Himmel kennen zu lernen, wuͤnſcht vor allem, daß ihr Anblick das Auge nicht angreife, wenn er genoͤthigt iſt, im Dunkeln abwechſelnd den geſtirnten Himmel und das vom Lichte erleuchtete Papier zu betrachten. Dieſe ſchoͤne Eigenſchaft mangelt den meiſten Sternkarten, ſelbſt den beſten und genauſten. Die blaͤulich-illuminirten doppelmayriſchen mit gelben Sternen ſind in dieſer Abſicht weit ſchaͤtzbarer, als manche ſonſt vorzuͤglichere; auch die vaugondyſchen Planiſphaͤre zeigen ihre ſchwarzen Sterne bey den rothen Umriſſen der Bilder deutlich genug, nur daß das Papier zu weiß iſt. Ganz vorzuͤglich, wenigſtens fuͤr meine Augen, ſind Abbildungen, welche auf ſchwarzem Grunde die
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umgekehrt, und die hohle Seite dargeſtellt, welches zur Aſtrognoſie allerdings bequemer iſt, und ſelbſt von de la Lande (Aſtr. §. 1738.) vorgezogen wird. Herr Bode (Beſchreibung und Gebrauch einer allgemeinen Himmelskarte, mit einem durchſcheinenden Horizont. Berlin, 1786.) ſtellt auf einer einzigen, 23 rheinl. Zoll im Durchmeſſer haltenden, Scheibe einen ſtereographiſchen Entwurf der hohlen Himmelskugel vom Nordpole bis zum 38ſten Grade ſuͤdlicher Abweichung, mit mehr als 3000 Sternen dar. Eben dieſe Karte gehoͤrt auch als Beylage zu der neuſten Ausgabe ſeiner Anleitung zur Kenntniß des geſtirnten Himmels (Berlin, 1788.). Statt des transparenten Horizonts, den man dazu erhaͤlt, verfertigt Herr Hoͤſchel in Augsburg auf Beſtellung glaͤſerne Horizonte fuͤr jede beliebige Polhoͤhe.
Man hat auch beſondere Karten uͤber die Sterne des Thierkreiſes. Eine ſolche lieferte Senex in England am Ende des vorigen Jahrhunderts (Zodiacus ſtellatus) auf zwey großen Bogen, wo die Sterne nach Flamſteads Beobachtungen bis zu 7 3/4 Grad der Breite ſehr genau verzeichnet ſind. Dheullands 1755 geſtochne Thierkreiskarte ſtellt die Sterne nach den vollſtaͤndigſten Verzeichniſſen bis zum 10ten Grade der Breite vor, und iſt, wie die von Sener, von 15 zu 15 Minuten der Laͤnge und Breite nach gitterfoͤrmig eingetheilt.
Wer Sternkarten brauchen will, um den Himmel kennen zu lernen, wuͤnſcht vor allem, daß ihr Anblick das Auge nicht angreife, wenn er genoͤthigt iſt, im Dunkeln abwechſelnd den geſtirnten Himmel und das vom Lichte erleuchtete Papier zu betrachten. Dieſe ſchoͤne Eigenſchaft mangelt den meiſten Sternkarten, ſelbſt den beſten und genauſten. Die blaͤulich-illuminirten doppelmayriſchen mit gelben Sternen ſind in dieſer Abſicht weit ſchaͤtzbarer, als manche ſonſt vorzuͤglichere; auch die vaugondyſchen Planiſphaͤre zeigen ihre ſchwarzen Sterne bey den rothen Umriſſen der Bilder deutlich genug, nur daß das Papier zu weiß iſt. Ganz vorzuͤglich, wenigſtens fuͤr meine Augen, ſind Abbildungen, welche auf ſchwarzem Grunde die
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/212>, abgerufen am 21.11.2024.
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