Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Der Professor Funk in Leipzig (Anweisung zur Kenntniß der Gestirne vermittelst zweener Sternkegel. Leipzig, 1770.) lieferte ein Paar größere, deren Halbmesser der Grundfläche 5/6 der Höhe ausmacht, die aber die Lagen der Sterne nur obenhin vorstellen. Vollkommner, und eigentliche Projectionen, sind seine neuern Sternkegel (Anweisung zur Kenntniß der Gest auf zwey Planiglobien und zween Sternkegeln, Leipz. 1777.). Bey dem allen bleibt die Kegelfläche immer ein sehr unähnliches Bild einer Halbkugelfläche, besonders an der Spitze des Kegels, wo die Vorstellungen allemal verzerrt und undeutlich ausfallen. Die Zeichnung auf der äußern Fläche des Globus läßt sich in der Einbildungskraft so leicht umwenden und auf die hohle Fläche übertragen, daß es darum wohl nicht der Mühe lohnt, Kegel statt Kugeln zu gebrauchen, und die Absicht des wohlfeilen Preißes wird durch ebne Sternkarten eben so gut, als durch solche Kegel erreicht. Noch unbequemer ist der Gedanke, die Erdfläche auf Kegeln vorzustellen. Kästner Anfangsgr. der Astr. 3te Aufl. §. 119. VIII. IX. Sternkenntniß, s. Astrognosie. Sternkunde, s. Astronomie. Sternrohr, s. Fernrohr. Sternschnuppen, das Sternschneuzen, Sternschießen, Stella cadens s. transvolans, Etoile tombante, Etoile, qui sile. Sehr oft sieht man des Abends bey heiterm Himmel kleine leuchtende Körper, wie Flammen oder Sterne, bald schneller, bald langsamer durch die Atmosphäre schießen, welche wieder verschwinden oder auf die Erde zu fallen scheinen. Bisweilen ziehen sie einen leuchtenden Schweif nach sich und scheinen überhaupt von den Feuerkugeln und fliegenden Drachen nur der Größe nach unterschieden zu seyn, s. Feuerkugeln.
Der Profeſſor Funk in Leipzig (Anweiſung zur Kenntniß der Geſtirne vermittelſt zweener Sternkegel. Leipzig, 1770.) lieferte ein Paar groͤßere, deren Halbmeſſer der Grundflaͤche 5/6 der Hoͤhe ausmacht, die aber die Lagen der Sterne nur obenhin vorſtellen. Vollkommner, und eigentliche Projectionen, ſind ſeine neuern Sternkegel (Anweiſung zur Kenntniß der Geſt auf zwey Planiglobien und zween Sternkegeln, Leipz. 1777.). Bey dem allen bleibt die Kegelflaͤche immer ein ſehr unaͤhnliches Bild einer Halbkugelflaͤche, beſonders an der Spitze des Kegels, wo die Vorſtellungen allemal verzerrt und undeutlich ausfallen. Die Zeichnung auf der aͤußern Flaͤche des Globus laͤßt ſich in der Einbildungskraft ſo leicht umwenden und auf die hohle Flaͤche uͤbertragen, daß es darum wohl nicht der Muͤhe lohnt, Kegel ſtatt Kugeln zu gebrauchen, und die Abſicht des wohlfeilen Preißes wird durch ebne Sternkarten eben ſo gut, als durch ſolche Kegel erreicht. Noch unbequemer iſt der Gedanke, die Erdflaͤche auf Kegeln vorzuſtellen. Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtr. 3te Aufl. §. 119. VIII. IX. Sternkenntniß, ſ. Aſtrognoſie. Sternkunde, ſ. Aſtronomie. Sternrohr, ſ. Fernrohr. Sternſchnuppen, das Sternſchneuzen, Sternſchießen, Stella cadens ſ. transvolans, Etoile tombante, Etoile, qui ſile. Sehr oft ſieht man des Abends bey heiterm Himmel kleine leuchtende Koͤrper, wie Flammen oder Sterne, bald ſchneller, bald langſamer durch die Atmoſphaͤre ſchießen, welche wieder verſchwinden oder auf die Erde zu fallen ſcheinen. Bisweilen ziehen ſie einen leuchtenden Schweif nach ſich und ſcheinen uͤberhaupt von den Feuerkugeln und fliegenden Drachen nur der Groͤße nach unterſchieden zu ſeyn, ſ. Feuerkugeln. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0214" xml:id="P.4.204" n="204"/><lb/> allzumatt geworden; ſonſt iſt die zimmermanniſche Abbildung dem Auge ſo angenehm, daß ſie in dieſer Abſicht zum Muſter dienen kan.</p> <p>Der Profeſſor <hi rendition="#b">Funk</hi> in Leipzig (Anweiſung zur Kenntniß der Geſtirne vermittelſt zweener Sternkegel. Leipzig, 1770.) lieferte ein Paar groͤßere, deren Halbmeſſer der Grundflaͤche 5/6 der Hoͤhe ausmacht, die aber die Lagen der Sterne nur obenhin vorſtellen. Vollkommner, und eigentliche Projectionen, ſind ſeine neuern Sternkegel (Anweiſung zur Kenntniß der Geſt auf zwey Planiglobien und zween Sternkegeln, Leipz. 1777.).</p> <p>Bey dem allen bleibt die Kegelflaͤche immer ein ſehr unaͤhnliches Bild einer Halbkugelflaͤche, beſonders an der Spitze des Kegels, wo die Vorſtellungen allemal verzerrt und undeutlich ausfallen. Die Zeichnung auf der aͤußern Flaͤche des Globus laͤßt ſich in der Einbildungskraft ſo leicht umwenden und auf die hohle Flaͤche uͤbertragen, daß es darum wohl nicht der Muͤhe lohnt, Kegel ſtatt Kugeln zu gebrauchen, und die Abſicht des wohlfeilen Preißes wird durch ebne Sternkarten eben ſo gut, als durch ſolche Kegel erreicht. Noch unbequemer iſt der Gedanke, die Erdflaͤche auf Kegeln vorzuſtellen.</p> <p><hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> Anfangsgr. der Aſtr. 3te Aufl. <hi rendition="#aq">§. 119. VIII. IX.</hi></p> <p> <hi rendition="#b">Sternkenntniß, ſ. Aſtrognoſie.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Sternkunde, ſ. Aſtronomie.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Sternrohr, ſ. Fernrohr.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Sternſchnuppen, das Sternſchneuzen, Sternſchießen,</hi><hi rendition="#aq">Stella cadens ſ. transvolans, <hi rendition="#i">Etoile tombante, Etoile, qui ſile.</hi></hi> Sehr oft ſieht man des Abends bey heiterm Himmel kleine leuchtende Koͤrper, wie Flammen oder Sterne, bald ſchneller, bald langſamer durch die Atmoſphaͤre ſchießen, welche wieder verſchwinden oder auf die Erde zu fallen ſcheinen. Bisweilen ziehen ſie einen leuchtenden Schweif nach ſich und ſcheinen uͤberhaupt von den Feuerkugeln und fliegenden Drachen nur der Groͤße nach unterſchieden zu ſeyn, <hi rendition="#b">ſ. Feuerkugeln.</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0214]
allzumatt geworden; ſonſt iſt die zimmermanniſche Abbildung dem Auge ſo angenehm, daß ſie in dieſer Abſicht zum Muſter dienen kan.
Der Profeſſor Funk in Leipzig (Anweiſung zur Kenntniß der Geſtirne vermittelſt zweener Sternkegel. Leipzig, 1770.) lieferte ein Paar groͤßere, deren Halbmeſſer der Grundflaͤche 5/6 der Hoͤhe ausmacht, die aber die Lagen der Sterne nur obenhin vorſtellen. Vollkommner, und eigentliche Projectionen, ſind ſeine neuern Sternkegel (Anweiſung zur Kenntniß der Geſt auf zwey Planiglobien und zween Sternkegeln, Leipz. 1777.).
Bey dem allen bleibt die Kegelflaͤche immer ein ſehr unaͤhnliches Bild einer Halbkugelflaͤche, beſonders an der Spitze des Kegels, wo die Vorſtellungen allemal verzerrt und undeutlich ausfallen. Die Zeichnung auf der aͤußern Flaͤche des Globus laͤßt ſich in der Einbildungskraft ſo leicht umwenden und auf die hohle Flaͤche uͤbertragen, daß es darum wohl nicht der Muͤhe lohnt, Kegel ſtatt Kugeln zu gebrauchen, und die Abſicht des wohlfeilen Preißes wird durch ebne Sternkarten eben ſo gut, als durch ſolche Kegel erreicht. Noch unbequemer iſt der Gedanke, die Erdflaͤche auf Kegeln vorzuſtellen.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtr. 3te Aufl. §. 119. VIII. IX.
Sternkenntniß, ſ. Aſtrognoſie.
Sternkunde, ſ. Aſtronomie.
Sternrohr, ſ. Fernrohr.
Sternſchnuppen, das Sternſchneuzen, Sternſchießen, Stella cadens ſ. transvolans, Etoile tombante, Etoile, qui ſile. Sehr oft ſieht man des Abends bey heiterm Himmel kleine leuchtende Koͤrper, wie Flammen oder Sterne, bald ſchneller, bald langſamer durch die Atmoſphaͤre ſchießen, welche wieder verſchwinden oder auf die Erde zu fallen ſcheinen. Bisweilen ziehen ſie einen leuchtenden Schweif nach ſich und ſcheinen uͤberhaupt von den Feuerkugeln und fliegenden Drachen nur der Groͤße nach unterſchieden zu ſeyn, ſ. Feuerkugeln.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |