H zurück zu drehen und den Zeiger in die vorige Lage zu bringen. Weil hiebey AG sehr kurz gegen GF, und die Rolle sehr klein gegen den Zeiger, gemacht werden kan, so lassen sich auch geringe Veränderungen der Länge des Stabs merklich machen. Mortimer bezifferte die Scheibe nach den Graden der fahrenheitischen Scale so, daß der Zeiger in der horizontalen Lage auf 212 wies. Eine Erhebung von etwa 75° bezeichnete die Siedhitze des Quecksilbers, und eine Umdrehung durch 180° die Hitze des schmelzenden Goldes.
Eine andere von einem Künstler, John Ingram zu Spalding in Lincolnshire, ausgeführte Einrichtung (Phil. Transact. Vol. XLV. num. 485. p. 128.) hat ebenfalls einen aufrechtstehenden eisernen Stab, der durch seine Verlängerung einen Hebel der zweyten Art nahe bey dessen Ruhepunkt erhebt. Das Ende dieses Hebels hebt auf eine ähnliche Art einen zweyten Hebel, und erst dieser dreht durch einen an sein Ende befestigten Faden die Rolle mit dem Zeiger um. Verkürzt sich die Stange wieder, so sinken beyde Hebel durch ihr Gewicht zurück, und bringen den Zeiger in die vorige Lage. Das Instrument ward im Museum der Gentlemens Society zu Spalding aufbewahret, und soll mit Beobachtungen nach andern Werkzeugen gut übereingestimmt haben. Der eigentliche Erfinder war ein gewisser Frotheringham in Holbeach.
Andere haben, um die Veränderungen merklicher zu machen, statt der Hebel Räderwerk gebraucht. Dahin gehören die Metallthermometer von Fitzgerald (Philos. Trans. Vol. LI. P. II. p. 823.), vom Erbmarschall der Chur-Sachsen Grafen von Löser (Thermometri metallici ab inventione Comitis Loeseri descriptio, auct. Jo. Dan. Titio. Lips. 1765. 4.) und von Zeiher (Nov. Comm. Petrop. To. IX. p. 305.). Hier wird es genug seyn, eine kurze Beschreibung des gräflich-löserischen mitzutheilen.
An dem obern Theile des eisernen Cylinders AB Taf. XXV. Fig. 54. befinden sich die Hebel AD und AC. An diesen ist das bleyerne Prisma DE befestiget, welches bey E mit dem Arme des oben bezahnten Sectors FPG verbunden
H zuruͤck zu drehen und den Zeiger in die vorige Lage zu bringen. Weil hiebey AG ſehr kurz gegen GF, und die Rolle ſehr klein gegen den Zeiger, gemacht werden kan, ſo laſſen ſich auch geringe Veraͤnderungen der Laͤnge des Stabs merklich machen. Mortimer bezifferte die Scheibe nach den Graden der fahrenheitiſchen Scale ſo, daß der Zeiger in der horizontalen Lage auf 212 wies. Eine Erhebung von etwa 75° bezeichnete die Siedhitze des Queckſilbers, und eine Umdrehung durch 180° die Hitze des ſchmelzenden Goldes.
Eine andere von einem Kuͤnſtler, John Ingram zu Spalding in Lincolnſhire, ausgefuͤhrte Einrichtung (Phil. Transact. Vol. XLV. num. 485. p. 128.) hat ebenfalls einen aufrechtſtehenden eiſernen Stab, der durch ſeine Verlaͤngerung einen Hebel der zweyten Art nahe bey deſſen Ruhepunkt erhebt. Das Ende dieſes Hebels hebt auf eine aͤhnliche Art einen zweyten Hebel, und erſt dieſer dreht durch einen an ſein Ende befeſtigten Faden die Rolle mit dem Zeiger um. Verkuͤrzt ſich die Stange wieder, ſo ſinken beyde Hebel durch ihr Gewicht zuruͤck, und bringen den Zeiger in die vorige Lage. Das Inſtrument ward im Muſeum der Gentlemens Society zu Spalding aufbewahret, und ſoll mit Beobachtungen nach andern Werkzeugen gut uͤbereingeſtimmt haben. Der eigentliche Erfinder war ein gewiſſer Frotheringham in Holbeach.
Andere haben, um die Veraͤnderungen merklicher zu machen, ſtatt der Hebel Raͤderwerk gebraucht. Dahin gehoͤren die Metallthermometer von Fitzgerald (Philoſ. Trans. Vol. LI. P. II. p. 823.), vom Erbmarſchall der Chur-Sachſen Grafen von Loͤſer (Thermometri metallici ab inventione Comitis Loeſeri deſcriptio, auct. Jo. Dan. Titio. Lipſ. 1765. 4.) und von Zeiher (Nov. Comm. Petrop. To. IX. p. 305.). Hier wird es genug ſeyn, eine kurze Beſchreibung des graͤflich-loͤſeriſchen mitzutheilen.
An dem obern Theile des eiſernen Cylinders AB Taf. XXV. Fig. 54. befinden ſich die Hebel AD und AC. An dieſen iſt das bleyerne Prisma DE befeſtiget, welches bey E mit dem Arme des oben bezahnten Sectors FPG verbunden
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H zuruͤck zu drehen und den Zeiger in die vorige Lage zu bringen. Weil hiebey AG ſehr kurz gegen GF, und die Rolle ſehr klein gegen den Zeiger, gemacht werden kan, ſo laſſen ſich auch geringe Veraͤnderungen der Laͤnge des Stabs merklich machen. Mortimer bezifferte die Scheibe nach den Graden der fahrenheitiſchen Scale ſo, daß der Zeiger in der horizontalen Lage auf 212 wies. Eine Erhebung von etwa 75° bezeichnete die Siedhitze des Queckſilbers, und eine Umdrehung durch 180° die Hitze des ſchmelzenden Goldes.
Eine andere von einem Kuͤnſtler, John Ingram zu Spalding in Lincolnſhire, ausgefuͤhrte Einrichtung (Phil. Transact. Vol. XLV. num. 485. p. 128.) hat ebenfalls einen aufrechtſtehenden eiſernen Stab, der durch ſeine Verlaͤngerung einen Hebel der zweyten Art nahe bey deſſen Ruhepunkt erhebt. Das Ende dieſes Hebels hebt auf eine aͤhnliche Art einen zweyten Hebel, und erſt dieſer dreht durch einen an ſein Ende befeſtigten Faden die Rolle mit dem Zeiger um. Verkuͤrzt ſich die Stange wieder, ſo ſinken beyde Hebel durch ihr Gewicht zuruͤck, und bringen den Zeiger in die vorige Lage. Das Inſtrument ward im Muſeum der Gentlemens Society zu Spalding aufbewahret, und ſoll mit Beobachtungen nach andern Werkzeugen gut uͤbereingeſtimmt haben. Der eigentliche Erfinder war ein gewiſſer Frotheringham in Holbeach.
Andere haben, um die Veraͤnderungen merklicher zu machen, ſtatt der Hebel Raͤderwerk gebraucht. Dahin gehoͤren die Metallthermometer von Fitzgerald (Philoſ. Trans. Vol. LI. P. II. p. 823.), vom Erbmarſchall der Chur-Sachſen Grafen von Loͤſer (Thermometri metallici ab inventione Comitis Loeſeri deſcriptio, auct. Jo. Dan. Titio. Lipſ. 1765. 4.) und von Zeiher (Nov. Comm. Petrop. To. IX. p. 305.). Hier wird es genug ſeyn, eine kurze Beſchreibung des graͤflich-loͤſeriſchen mitzutheilen.
An dem obern Theile des eiſernen Cylinders AB Taf. XXV. Fig. 54. befinden ſich die Hebel AD und AC. An dieſen iſt das bleyerne Prisma DE befeſtiget, welches bey E mit dem Arme des oben bezahnten Sectors FPG verbunden
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/370>, abgerufen am 27.07.2024.
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