daß es hiebey auf die Beschaffenheit der Materie und auf eben die Ursachen ankomme, welche die Cohäsion der flüßigen Körper unter einander selbst, und ihre Adhäsion an feste, bewirken.
Noch mehr Versuche über die Gestalten der Tropfen hat Herr von Segner (Comm. Soc. Gotting. To. I. p. 301.) mitgetheilt.
v. Musschenbroek Introd. ad philos. nat. To. I. §. 1018- 1020.
Ein harter halbdurchsichtiger, am gewöhnlichsten dunkelbrauner, inwendig glänzender Stein, von muschlichtem Bruche mit vielen gleichlaufenden Queersprüngen, der sich theils in gemeiner Gestalt in stenglichten abgesonderten Stücken, theils in drey-oder neunseitigen, ost der Länge nach gestreiften, Prismen findet, und die besondere Eigenschaft hat, durch Erwärmung und Erkältung nach gewissen eignen Gesetzen stark elektrisch zu werden.
Die Alten erwähnen einige Steine, welche erwärmt oder gerieben leichte Körper anziehen. Dahin gehört das Lyncurium des Theophrast (De lapidibus ed. Heinsii. Lugd. Bat. 1613. fol. p. 395.), das man schon bey den Römern nicht mehr kannte (Plin H N. XXXVII. 3.), der Theamedes, der nach dem Plinius (XXXVI. 16.) alles Eisen abstoßen soll, und eine Art des Carbunculus, die nach eben diesem Schriftsteller (XXXVII. 7.) von der Sonne erwärmt oder mit den Fingern gerieben, Spreu und Papierspäne anzieht. Auch der Araber Serapion (De simplicibus medicinis) gedenkt eines aus dem Orient kommenden Steines (Hager Albuzedi), der an den Haaren gerieben, Spreu anziehe, und der Beschreibung nach zu den Hyacinthen zu gehören scheint. Ob aber diese Steine mit dem Turmalin übereinkommen, ist um so weniger zu entscheiden,
daß es hiebey auf die Beſchaffenheit der Materie und auf eben die Urſachen ankomme, welche die Cohaͤſion der fluͤßigen Koͤrper unter einander ſelbſt, und ihre Adhaͤſion an feſte, bewirken.
Noch mehr Verſuche uͤber die Geſtalten der Tropfen hat Herr von Segner (Comm. Soc. Gotting. To. I. p. 301.) mitgetheilt.
v. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ. nat. To. I. §. 1018- 1020.
Ein harter halbdurchſichtiger, am gewoͤhnlichſten dunkelbrauner, inwendig glaͤnzender Stein, von muſchlichtem Bruche mit vielen gleichlaufenden Queerſpruͤngen, der ſich theils in gemeiner Geſtalt in ſtenglichten abgeſonderten Stuͤcken, theils in drey-oder neunſeitigen, oſt der Laͤnge nach geſtreiften, Prismen findet, und die beſondere Eigenſchaft hat, durch Erwaͤrmung und Erkaͤltung nach gewiſſen eignen Geſetzen ſtark elektriſch zu werden.
Die Alten erwaͤhnen einige Steine, welche erwaͤrmt oder gerieben leichte Koͤrper anziehen. Dahin gehoͤrt das Lyncurium des Theophraſt (De lapidibus ed. Heinſii. Lugd. Bat. 1613. fol. p. 395.), das man ſchon bey den Roͤmern nicht mehr kannte (Plin H N. XXXVII. 3.), der Theamedes, der nach dem Plinius (XXXVI. 16.) alles Eiſen abſtoßen ſoll, und eine Art des Carbunculus, die nach eben dieſem Schriftſteller (XXXVII. 7.) von der Sonne erwaͤrmt oder mit den Fingern gerieben, Spreu und Papierſpaͤne anzieht. Auch der Araber Serapion (De ſimplicibus medicinis) gedenkt eines aus dem Orient kommenden Steines (Hager Albuzedi), der an den Haaren gerieben, Spreu anziehe, und der Beſchreibung nach zu den Hyacinthen zu gehoͤren ſcheint. Ob aber dieſe Steine mit dem Turmalin uͤbereinkommen, iſt um ſo weniger zu entſcheiden,
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daß es hiebey auf die Beſchaffenheit der Materie und auf eben die Urſachen ankomme, welche die Cohaͤſion der fluͤßigen Koͤrper unter einander ſelbſt, und ihre Adhaͤſion an feſte, bewirken.
Noch mehr Verſuche uͤber die Geſtalten der Tropfen hat Herr von Segner (Comm. Soc. Gotting. To. I. p. 301.) mitgetheilt.
v. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ. nat. To. I. §. 1018- 1020.
Tropikus, ſ. Wendekreiſe.
Tropiſches Jahr, ſ. Jahr.
Turmalin, Turnamal, Trip, Aſchenzieher, Aſchentrecker, elektriſcher Stangenſchoͤrl, zeyloniſcher Magnet, Turmalinum, Lapis electricus, La Tourmaline.
Ein harter halbdurchſichtiger, am gewoͤhnlichſten dunkelbrauner, inwendig glaͤnzender Stein, von muſchlichtem Bruche mit vielen gleichlaufenden Queerſpruͤngen, der ſich theils in gemeiner Geſtalt in ſtenglichten abgeſonderten Stuͤcken, theils in drey-oder neunſeitigen, oſt der Laͤnge nach geſtreiften, Prismen findet, und die beſondere Eigenſchaft hat, durch Erwaͤrmung und Erkaͤltung nach gewiſſen eignen Geſetzen ſtark elektriſch zu werden.
Die Alten erwaͤhnen einige Steine, welche erwaͤrmt oder gerieben leichte Koͤrper anziehen. Dahin gehoͤrt das Lyncurium des Theophraſt (De lapidibus ed. Heinſii. Lugd. Bat. 1613. fol. p. 395.), das man ſchon bey den Roͤmern nicht mehr kannte (Plin H N. XXXVII. 3.), der Theamedes, der nach dem Plinius (XXXVI. 16.) alles Eiſen abſtoßen ſoll, und eine Art des Carbunculus, die nach eben dieſem Schriftſteller (XXXVII. 7.) von der Sonne erwaͤrmt oder mit den Fingern gerieben, Spreu und Papierſpaͤne anzieht. Auch der Araber Serapion (De ſimplicibus medicinis) gedenkt eines aus dem Orient kommenden Steines (Hager Albuzedi), der an den Haaren gerieben, Spreu anziehe, und der Beſchreibung nach zu den Hyacinthen zu gehoͤren ſcheint. Ob aber dieſe Steine mit dem Turmalin uͤbereinkommen, iſt um ſo weniger zu entſcheiden,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/410>, abgerufen am 28.07.2024.
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