Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
In Deutschland insbesondere sind die Berge an der nordwestlichen Seite von Cassel, insgemein der Habichswald genannt, an deren Abhange Landgraf Carl die berühmte Cascade am Weißenstein erbaut hat, ganz ausgezeichnet vulkanisch. Raspe (Beytrag zur allerältesten natürlichen Historie von Hessen, oder Beschreibung des Habichswaldes und anderer niederhessischen alten Vulkane. Cassel, 1774. gr. 8.) hat hierauf zuerst aufmerksam gemacht. Bald nachher bemerkte Collini (Journal d'un voyage mineralogique etc. Manh. 1776. 8. überf. Collini Tagebuch einer Reise; a. d. Franz. von Schröter. Manheim, 1777. 8.) Spuren alter Vulkane an den Ufern des Rheins zwischen Bingen und Bonn. Diese Gegenden sind nachher mit ihren Producten noch umständlicher von Hamilton (Philos. Trans. Vol. LXVIII. P. I. n. 1. übers. in den leipz. Sammlungen zur Phys. u. Naturgesch. II. B. 4. St. S. 453 u. f.) und de Lüc (Briefe über die Gesch. der Erde, I. Theil, 82. Brief, II. Th. 92. 93. Brief) bekannt gemacht worden. Der Letztere, der sehr aufmerksam auf diesen Gegenstand war, entdeckte auf seinen Reisen durch Deutschland noch mehrere vulkanische Gegenden, z. B. ganze vulkanische Kränze, oder Grundflächen eingestürzter großer Kegel am Locher See bey Andernach (93-96 Brief), Vulkane durch Schieferberge ausgebrochen am westlichen Ufer des Rheins zwischen Andernach und Oberwinter (100 Brief), um Cassel und bey Dransfeld ohnweit Göttingen (107-110 Brief).
In Deutſchland insbeſondere ſind die Berge an der nordweſtlichen Seite von Caſſel, insgemein der Habichswald genannt, an deren Abhange Landgraf Carl die beruͤhmte Caſcade am Weißenſtein erbaut hat, ganz ausgezeichnet vulkaniſch. Raſpe (Beytrag zur alleraͤlteſten natuͤrlichen Hiſtorie von Heſſen, oder Beſchreibung des Habichswaldes und anderer niederheſſiſchen alten Vulkane. Caſſel, 1774. gr. 8.) hat hierauf zuerſt aufmerkſam gemacht. Bald nachher bemerkte Collini (Journal d'un voyage mineralogique etc. Manh. 1776. 8. uͤberf. Collini Tagebuch einer Reiſe; a. d. Franz. von Schroͤter. Manheim, 1777. 8.) Spuren alter Vulkane an den Ufern des Rheins zwiſchen Bingen und Bonn. Dieſe Gegenden ſind nachher mit ihren Producten noch umſtaͤndlicher von Hamilton (Philoſ. Trans. Vol. LXVIII. P. I. n. 1. uͤberſ. in den leipz. Sammlungen zur Phyſ. u. Naturgeſch. II. B. 4. St. S. 453 u. f.) und de Luͤc (Briefe uͤber die Geſch. der Erde, I. Theil, 82. Brief, II. Th. 92. 93. Brief) bekannt gemacht worden. Der Letztere, der ſehr aufmerkſam auf dieſen Gegenſtand war, entdeckte auf ſeinen Reiſen durch Deutſchland noch mehrere vulkaniſche Gegenden, z. B. ganze vulkaniſche Kraͤnze, oder Grundflaͤchen eingeſtuͤrzter großer Kegel am Locher See bey Andernach (93-96 Brief), Vulkane durch Schieferberge ausgebrochen am weſtlichen Ufer des Rheins zwiſchen Andernach und Oberwinter (100 Brief), um Caſſel und bey Dransfeld ohnweit Goͤttingen (107-110 Brief). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0524" xml:id="P.4.514" n="514"/><lb/> ſind, und Landſeen bilden, und an den vulkaniſchen Producten der umliegenden Gegend. In Frankreich hat man die meiſten Berge der Provinz <hi rendition="#b">Auvergne,</hi> den Volvic, Puy- de Dome, Mont d'or u. ſ. w. fuͤr ausgebrannte Vulkane erkannt. <hi rendition="#b">Guettard</hi> (<hi rendition="#aq">Mém. de Paris. 1752.</hi>), <hi rendition="#b">Monnet</hi> (<hi rendition="#aq">Sur les reſtes des montagnes volcaniques en Auvergne</hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rozier</hi> Journal de phyſ. Juillet, 1774.</hi>) und <hi rendition="#b">Faujas de St. Fond</hi> (<hi rendition="#aq">Recherches ſur les Volcans éteints du Vivarais et du Velay. Paris, 1778. fol.</hi> Herrn <hi rendition="#b">de la Lande</hi> Auszug daraus, uͤberſ. in den leipziger Sammlungen zur Phyſik und Naturgeſch. <hi rendition="#aq">II.</hi> B. 1. St. S. 72 u. f.) haben dieſes außer Zweifel geſetzt.</p> <p>In Deutſchland insbeſondere ſind die Berge an der nordweſtlichen Seite von Caſſel, insgemein der Habichswald genannt, an deren Abhange Landgraf Carl die beruͤhmte Caſcade am Weißenſtein erbaut hat, ganz ausgezeichnet vulkaniſch. <hi rendition="#b">Raſpe</hi> (Beytrag zur alleraͤlteſten natuͤrlichen Hiſtorie von Heſſen, oder Beſchreibung des Habichswaldes und anderer niederheſſiſchen alten Vulkane. Caſſel, 1774. gr. 8.) hat hierauf zuerſt aufmerkſam gemacht. Bald nachher bemerkte <hi rendition="#b">Collini</hi> (<hi rendition="#aq">Journal d'un voyage mineralogique etc. Manh. 1776. 8.</hi> uͤberf. <hi rendition="#b">Collini</hi> Tagebuch einer Reiſe; a. d. Franz. von <hi rendition="#b">Schroͤter.</hi> Manheim, 1777. 8.) Spuren alter Vulkane an den Ufern des Rheins zwiſchen Bingen und Bonn. Dieſe Gegenden ſind nachher mit ihren Producten noch umſtaͤndlicher von <hi rendition="#b">Hamilton</hi> (<hi rendition="#aq">Philoſ. Trans. Vol. LXVIII. P. I. n. 1.</hi> uͤberſ. in den leipz. Sammlungen zur Phyſ. u. Naturgeſch. <hi rendition="#aq">II.</hi> B. 4. St. S. 453 u. f.) und <hi rendition="#b">de Luͤc</hi> (Briefe uͤber die Geſch. der Erde, <hi rendition="#aq">I.</hi> Theil, 82. Brief, <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 92. 93. Brief) bekannt gemacht worden. Der Letztere, der ſehr aufmerkſam auf dieſen Gegenſtand war, entdeckte auf ſeinen Reiſen durch Deutſchland noch mehrere vulkaniſche Gegenden, z. B. ganze vulkaniſche Kraͤnze, oder Grundflaͤchen eingeſtuͤrzter großer Kegel am Locher See bey Andernach (93-96 Brief), Vulkane durch Schieferberge ausgebrochen am weſtlichen Ufer des Rheins zwiſchen Andernach und Oberwinter (100 Brief), um Caſſel und bey Dransfeld ohnweit Goͤttingen (107-110 Brief).<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [514/0524]
ſind, und Landſeen bilden, und an den vulkaniſchen Producten der umliegenden Gegend. In Frankreich hat man die meiſten Berge der Provinz Auvergne, den Volvic, Puy- de Dome, Mont d'or u. ſ. w. fuͤr ausgebrannte Vulkane erkannt. Guettard (Mém. de Paris. 1752.), Monnet (Sur les reſtes des montagnes volcaniques en Auvergne in Rozier Journal de phyſ. Juillet, 1774.) und Faujas de St. Fond (Recherches ſur les Volcans éteints du Vivarais et du Velay. Paris, 1778. fol. Herrn de la Lande Auszug daraus, uͤberſ. in den leipziger Sammlungen zur Phyſik und Naturgeſch. II. B. 1. St. S. 72 u. f.) haben dieſes außer Zweifel geſetzt.
In Deutſchland insbeſondere ſind die Berge an der nordweſtlichen Seite von Caſſel, insgemein der Habichswald genannt, an deren Abhange Landgraf Carl die beruͤhmte Caſcade am Weißenſtein erbaut hat, ganz ausgezeichnet vulkaniſch. Raſpe (Beytrag zur alleraͤlteſten natuͤrlichen Hiſtorie von Heſſen, oder Beſchreibung des Habichswaldes und anderer niederheſſiſchen alten Vulkane. Caſſel, 1774. gr. 8.) hat hierauf zuerſt aufmerkſam gemacht. Bald nachher bemerkte Collini (Journal d'un voyage mineralogique etc. Manh. 1776. 8. uͤberf. Collini Tagebuch einer Reiſe; a. d. Franz. von Schroͤter. Manheim, 1777. 8.) Spuren alter Vulkane an den Ufern des Rheins zwiſchen Bingen und Bonn. Dieſe Gegenden ſind nachher mit ihren Producten noch umſtaͤndlicher von Hamilton (Philoſ. Trans. Vol. LXVIII. P. I. n. 1. uͤberſ. in den leipz. Sammlungen zur Phyſ. u. Naturgeſch. II. B. 4. St. S. 453 u. f.) und de Luͤc (Briefe uͤber die Geſch. der Erde, I. Theil, 82. Brief, II. Th. 92. 93. Brief) bekannt gemacht worden. Der Letztere, der ſehr aufmerkſam auf dieſen Gegenſtand war, entdeckte auf ſeinen Reiſen durch Deutſchland noch mehrere vulkaniſche Gegenden, z. B. ganze vulkaniſche Kraͤnze, oder Grundflaͤchen eingeſtuͤrzter großer Kegel am Locher See bey Andernach (93-96 Brief), Vulkane durch Schieferberge ausgebrochen am weſtlichen Ufer des Rheins zwiſchen Andernach und Oberwinter (100 Brief), um Caſſel und bey Dransfeld ohnweit Goͤttingen (107-110 Brief).
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