mittelländischen Meeres, der Ostsee und einiger andern Gewässer, von der es längst bekannt ist, und schon bey den Alten erzählt wird, daß sie die Thiere, die sich ihr nähern, betäube und die Arme derer, die sie berühren, erstarren mache. Es hängt auch von der Willkühr dieses Thieres ab, den Körper, den es berührt, durch einen Schlag zu erschüttern, welcher dem elektrischen ähnlich ist. Lange Zeit hat man die Eigenschaften dieses Fisches von andern Ursachen, z. B. von einer besondern Kälte, von einem sehr schnellen Schlage der berührten Muskeln u. d. gl. herzuleiten gesucht (s. Reaumur des effets, que produit le poisson appelle en Francois Torpille ou Tremble, sur ceux, qui le touchent, et de la cause, dont ils dependent, in den Mem. de l'acad. de Paris, 1714. p. 344.). Nachher fieng man an, Elektricität dabey zu vermuthen, zumal da der surinamische Zitteraal nach und nach bekannter wurde, welchen man im Anfange mit diesem Fische häufig verwechselte. Selbst Musschenbroek (Introd. ad philos. nat. To. I. §. 901. sqq.) und Priestley (Geschichte der Elektricität, durch Krünitz, S. 277.) scheinen beyde Arten noch nicht ganz richtig zu unterscheiden.
Um 1773 ward es endlich durch Walsh (On the electric property of the Torpedo, in Philos. Trans. Vol. LXIII. p. 461.) außer Zweifel gesetzt, daß die Eigenschaften dieses Fisches ganz von der Elektricität abhängen. Das Thier hat an beyden Seiten seines Körpers besondere sechseckichte Prismen von Fleischfasern, welche an ihrem obern und untern Ende entgegengesetzte Elektricitäten zeigen. Walsh stellte die Versuche hierüber zu Rochelle, zum Theil vor der dortigen Akademie, an. Er erschütterte dadurch vier, nachher acht Personen zugleich, leitete auch den Schlag durch einen langen Drath, den zwo isolirte Personen hielten, wovon die eine die obere, die andere die untere Oberfläche des Krampfrochens berührte. Durch Glas oder Siegellak gieng die Erschütterung nicht. Ein isolirter Fisch gab einer isolirten Person in 1 1/2 Minuten an 50 Schläge, wovon die letzten an Stärke den ersten wenig nachgaben. In der Luft schienen die Erschütterungen viermal
mittellaͤndiſchen Meeres, der Oſtſee und einiger andern Gewaͤſſer, von der es laͤngſt bekannt iſt, und ſchon bey den Alten erzaͤhlt wird, daß ſie die Thiere, die ſich ihr naͤhern, betaͤube und die Arme derer, die ſie beruͤhren, erſtarren mache. Es haͤngt auch von der Willkuͤhr dieſes Thieres ab, den Koͤrper, den es beruͤhrt, durch einen Schlag zu erſchuͤttern, welcher dem elektriſchen aͤhnlich iſt. Lange Zeit hat man die Eigenſchaften dieſes Fiſches von andern Urſachen, z. B. von einer beſondern Kaͤlte, von einem ſehr ſchnellen Schlage der beruͤhrten Muſkeln u. d. gl. herzuleiten geſucht (ſ. Reaumur des effets, que produit le poiſſon appellé en François Torpille ou Tremble, ſur ceux, qui le touchent, et de la cauſe, dont ils dependent, in den Mém. de l'acad. de Paris, 1714. p. 344.). Nachher fieng man an, Elektricitaͤt dabey zu vermuthen, zumal da der ſurinamiſche Zitteraal nach und nach bekannter wurde, welchen man im Anfange mit dieſem Fiſche haͤufig verwechſelte. Selbſt Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. To. I. §. 901. ſqq.) und Prieſtley (Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, S. 277.) ſcheinen beyde Arten noch nicht ganz richtig zu unterſcheiden.
Um 1773 ward es endlich durch Walſh (On the electric property of the Torpedo, in Philoſ. Trans. Vol. LXIII. p. 461.) außer Zweifel geſetzt, daß die Eigenſchaften dieſes Fiſches ganz von der Elektricitaͤt abhaͤngen. Das Thier hat an beyden Seiten ſeines Koͤrpers beſondere ſechseckichte Prismen von Fleiſchfaſern, welche an ihrem obern und untern Ende entgegengeſetzte Elektricitaͤten zeigen. Walſh ſtellte die Verſuche hieruͤber zu Rochelle, zum Theil vor der dortigen Akademie, an. Er erſchuͤtterte dadurch vier, nachher acht Perſonen zugleich, leitete auch den Schlag durch einen langen Drath, den zwo iſolirte Perſonen hielten, wovon die eine die obere, die andere die untere Oberflaͤche des Krampfrochens beruͤhrte. Durch Glas oder Siegellak gieng die Erſchuͤtterung nicht. Ein iſolirter Fiſch gab einer iſolirten Perſon in 1 1/2 Minuten an 50 Schlaͤge, wovon die letzten an Staͤrke den erſten wenig nachgaben. In der Luft ſchienen die Erſchuͤtterungen viermal
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mittellaͤndiſchen Meeres, der Oſtſee und einiger andern Gewaͤſſer, von der es laͤngſt bekannt iſt, und ſchon bey den Alten erzaͤhlt wird, daß ſie die Thiere, die ſich ihr naͤhern, betaͤube und die Arme derer, die ſie beruͤhren, erſtarren mache. Es haͤngt auch von der Willkuͤhr dieſes Thieres ab, den Koͤrper, den es beruͤhrt, durch einen Schlag zu erſchuͤttern, welcher dem elektriſchen aͤhnlich iſt. Lange Zeit hat man die Eigenſchaften dieſes Fiſches von andern Urſachen, z. B. von einer beſondern Kaͤlte, von einem ſehr ſchnellen Schlage der beruͤhrten Muſkeln u. d. gl. herzuleiten geſucht (ſ. Reaumur des effets, que produit le poiſſon appellé en François Torpille ou Tremble, ſur ceux, qui le touchent, et de la cauſe, dont ils dependent, in den Mém. de l'acad. de Paris, 1714. p. 344.). Nachher fieng man an, Elektricitaͤt dabey zu vermuthen, zumal da der ſurinamiſche Zitteraal nach und nach bekannter wurde, welchen man im Anfange mit dieſem Fiſche haͤufig verwechſelte. Selbſt Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. To. I. §. 901. ſqq.) und Prieſtley (Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, S. 277.) ſcheinen beyde Arten noch nicht ganz richtig zu unterſcheiden.
Um 1773 ward es endlich durch Walſh (On the electric property of the Torpedo, in Philoſ. Trans. Vol. LXIII. p. 461.) außer Zweifel geſetzt, daß die Eigenſchaften dieſes Fiſches ganz von der Elektricitaͤt abhaͤngen. Das Thier hat an beyden Seiten ſeines Koͤrpers beſondere ſechseckichte Prismen von Fleiſchfaſern, welche an ihrem obern und untern Ende entgegengeſetzte Elektricitaͤten zeigen. Walſh ſtellte die Verſuche hieruͤber zu Rochelle, zum Theil vor der dortigen Akademie, an. Er erſchuͤtterte dadurch vier, nachher acht Perſonen zugleich, leitete auch den Schlag durch einen langen Drath, den zwo iſolirte Perſonen hielten, wovon die eine die obere, die andere die untere Oberflaͤche des Krampfrochens beruͤhrte. Durch Glas oder Siegellak gieng die Erſchuͤtterung nicht. Ein iſolirter Fiſch gab einer iſolirten Perſon in 1 1/2 Minuten an 50 Schlaͤge, wovon die letzten an Staͤrke den erſten wenig nachgaben. In der Luft ſchienen die Erſchuͤtterungen viermal
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 880. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/890>, abgerufen am 24.11.2024.
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