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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorien des Feuers, dessen Wirkungen u. verschiedener Verbind. von W. A. E. Lampadius. Gött. 1793. 8. S. 51 u. f.

Beschreibung der neuern Dampf- oder Feuermaschinen, von F. A. C. Gren, in dessen Neuem Journ. d. Phys. I. B. 2. Heft. 1795. S. 170 u. f.

Dammerde.

N. A.

Dammerde, vegetabilische Erde, Gartenerde

Humus, Terra vegetabilis, Terre uegetale. Diesen Namen führt die nach völlig vollendeter Verwesung der thierischen und vegetabilischen Substanzen übrigbleibende Erde, in der die Pflanzen wachsen, und welche die Oberfläche des platten Landes und der Hügel, ingleichen die Füße und Abhänge der Berge, bis auf eine gewisse Höhe, bedeckt.

Die Dammerde enthält die in den organischen Substanzen vor ihrer Verwesung befindlichen erdichten Theile. Ob sie noch das Gewächslaugensalz der Pflanzen und die Phosphorsäure der thierischen Theile in sich habe, verdient noch genauere Untersuchung.

Die Erfahrung lehrt, daß die Dammerde der eigentlich fruchtbarmachende Theil des zur Vegetation dienenden Bodens sey. Durch fortgesetzten Anbau verliert der Boden von seiner nährenden Kraft für die Pflanzen, wenn er nicht von Zeit zu Zeit durch Dünger und Verwesung organischer Substanzen von neuem mit befruchtender Dammerde versehen wird. Diese Dammerde ist auch keine reine Erde, oder kein Gemenge von andern unorganischen Erden, indem die trockne Destillation derselben immer brennbares und kohlensaures Gas mit empyrevmatischen Oele giebt, und einen kohlichten Rückstand hinterläßt.

An Orten, wo menschliche Cultur oder zusammenlaufendes Wasser die Menge der Dammerde nicht vermehrt haben, hat Herr de Luc die Schicht derselben, welche die Oberfläche unsers festen Landes bedeckt, überall gleich hoch, nicht über einen pariser Schuh, gefunden. So war es auf den Gipfeln der Schweizer Berge, eben so in der weiten üneburgischen Heide. Er zieht hieraus den Schluß, daß


Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers, deſſen Wirkungen u. verſchiedener Verbind. von W. A. E. Lampadius. Goͤtt. 1793. 8. S. 51 u. f.

Beſchreibung der neuern Dampf- oder Feuermaſchinen, von F. A. C. Gren, in deſſen Neuem Journ. d. Phyſ. I. B. 2. Heft. 1795. S. 170 u. f.

Dammerde.

N. A.

Dammerde, vegetabiliſche Erde, Gartenerde

Humus, Terra vegetabilis, Terre uegetale. Dieſen Namen fuͤhrt die nach voͤllig vollendeter Verweſung der thieriſchen und vegetabiliſchen Subſtanzen uͤbrigbleibende Erde, in der die Pflanzen wachſen, und welche die Oberflaͤche des platten Landes und der Huͤgel, ingleichen die Fuͤße und Abhaͤnge der Berge, bis auf eine gewiſſe Hoͤhe, bedeckt.

Die Dammerde enthaͤlt die in den organiſchen Subſtanzen vor ihrer Verweſung befindlichen erdichten Theile. Ob ſie noch das Gewaͤchslaugenſalz der Pflanzen und die Phosphorſaͤure der thieriſchen Theile in ſich habe, verdient noch genauere Unterſuchung.

Die Erfahrung lehrt, daß die Dammerde der eigentlich fruchtbarmachende Theil des zur Vegetation dienenden Bodens ſey. Durch fortgeſetzten Anbau verliert der Boden von ſeiner naͤhrenden Kraft fuͤr die Pflanzen, wenn er nicht von Zeit zu Zeit durch Duͤnger und Verweſung organiſcher Subſtanzen von neuem mit befruchtender Dammerde verſehen wird. Dieſe Dammerde iſt auch keine reine Erde, oder kein Gemenge von andern unorganiſchen Erden, indem die trockne Deſtillation derſelben immer brennbares und kohlenſaures Gas mit empyrevmatiſchen Oele giebt, und einen kohlichten Ruͤckſtand hinterlaͤßt.

An Orten, wo menſchliche Cultur oder zuſammenlaufendes Waſſer die Menge der Dammerde nicht vermehrt haben, hat Herr de Luc die Schicht derſelben, welche die Oberflaͤche unſers feſten Landes bedeckt, uͤberall gleich hoch, nicht uͤber einen pariſer Schuh, gefunden. So war es auf den Gipfeln der Schweizer Berge, eben ſo in der weiten uͤneburgiſchen Heide. Er zieht hieraus den Schluß, daß

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[215/0227] Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers, deſſen Wirkungen u. verſchiedener Verbind. von W. A. E. Lampadius. Goͤtt. 1793. 8. S. 51 u. f. Beſchreibung der neuern Dampf- oder Feuermaſchinen, von F. A. C. Gren, in deſſen Neuem Journ. d. Phyſ. I. B. 2. Heft. 1795. S. 170 u. f. Dammerde. N. A. Dammerde, vegetabiliſche Erde, Gartenerde Humus, Terra vegetabilis, Terre uegetale. Dieſen Namen fuͤhrt die nach voͤllig vollendeter Verweſung der thieriſchen und vegetabiliſchen Subſtanzen uͤbrigbleibende Erde, in der die Pflanzen wachſen, und welche die Oberflaͤche des platten Landes und der Huͤgel, ingleichen die Fuͤße und Abhaͤnge der Berge, bis auf eine gewiſſe Hoͤhe, bedeckt. Die Dammerde enthaͤlt die in den organiſchen Subſtanzen vor ihrer Verweſung befindlichen erdichten Theile. Ob ſie noch das Gewaͤchslaugenſalz der Pflanzen und die Phosphorſaͤure der thieriſchen Theile in ſich habe, verdient noch genauere Unterſuchung. Die Erfahrung lehrt, daß die Dammerde der eigentlich fruchtbarmachende Theil des zur Vegetation dienenden Bodens ſey. Durch fortgeſetzten Anbau verliert der Boden von ſeiner naͤhrenden Kraft fuͤr die Pflanzen, wenn er nicht von Zeit zu Zeit durch Duͤnger und Verweſung organiſcher Subſtanzen von neuem mit befruchtender Dammerde verſehen wird. Dieſe Dammerde iſt auch keine reine Erde, oder kein Gemenge von andern unorganiſchen Erden, indem die trockne Deſtillation derſelben immer brennbares und kohlenſaures Gas mit empyrevmatiſchen Oele giebt, und einen kohlichten Ruͤckſtand hinterlaͤßt. An Orten, wo menſchliche Cultur oder zuſammenlaufendes Waſſer die Menge der Dammerde nicht vermehrt haben, hat Herr de Luc die Schicht derſelben, welche die Oberflaͤche unſers feſten Landes bedeckt, uͤberall gleich hoch, nicht uͤber einen pariſer Schuh, gefunden. So war es auf den Gipfeln der Schweizer Berge, eben ſo in der weiten uͤneburgiſchen Heide. Er zieht hieraus den Schluß, daß

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/227>, abgerufen am 21.11.2024.