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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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"die man durch dieses Mittel nicht zum Brennen bringen "kan: die Brasilianischen sind von dieser Art. Man hat "diese Versuche noch nicht so weit getrieben, als sie es ver"dienen. Der theure Preiß der Substanzen ist daran schuld. "Insbesondere wäre die Quantität und Qualität der Rück"stände, die Veränderung, welche die Luft dabey erleidet, "und die Ursache des großen Unterschiedes der Diamanten "zu bestimmen."

Ueber die brasilianischen Diamanten findet man einen lesenswürdigen Aussatz des Herrn d'Andrada, der jedoch blos das Naturgeschichtliche betrift, im Gothaischen Magaz. für das Neuste rc. (IX. B. 2tes St. S. 47 u. f.).

Die Verbrennlichkeit des Diamants hatte Newton schon durch Schlüsse vermuthet, die er aus der starken Stralenbrechung desselben zog (Optice, libri tres, aut. Is. Newtono. Latine redd. Sam. Clarke. Lond. 1706. 4. p. 232--234). Newtons Tabelle über Brechungsverhältniß und brechende Kraft verschiedener Körper ist bey dem Worte Brechung (Th. I. S. 431.) zu finden. Es wird darinn die brechende Kraft des Diamants = 4,949 und seine Dichte = 3,4 angegeben, wenn die brechende Kraft des Wassers = 0,7845, und dessen Dichte = 1 ist. Der Exponent des Verhältnisses zwischen beyden, aus der letzten Spalte der Tafel, ist beym Diamant = 1,4556, beym Wasser = 0,7845; also bey jenem die brechende Kraft in Vergleichung mit der Dichte fast doppelt so groß, als bey diesem. Ein so großes Verhältniß der brechenden Kraft findet sich bey keinem andern Körper: die Substanzen, bey denen es nächstdem am stärksten ist, sind: Bernstein, Terpentinöl, Leinöl, Baumöl, Kampher, lauter brennbare Materien. Newton führt sie in umgekehrter Ordnung auf mit dem Zusatze, quae sunt corpora pinguia, sulphurea, unctuosa, und beschließt die Gradation mit den Worten: atque Adamas (qui, ut probabile est, substantia est unctuosa coagulata).

Girtanner Anfangsgr. der antiphlogistisch. Chemie. Kap. 21.

Gren Journ. der Physik, a. a. O.


”die man durch dieſes Mittel nicht zum Brennen bringen ”kan: die Braſilianiſchen ſind von dieſer Art. Man hat ”dieſe Verſuche noch nicht ſo weit getrieben, als ſie es ver”dienen. Der theure Preiß der Subſtanzen iſt daran ſchuld. ”Insbeſondere waͤre die Quantitaͤt und Qualitaͤt der Ruͤck”ſtaͤnde, die Veraͤnderung, welche die Luft dabey erleidet, ”und die Urſache des großen Unterſchiedes der Diamanten ”zu beſtimmen.“

Ueber die braſilianiſchen Diamanten findet man einen leſenswuͤrdigen Auſſatz des Herrn d'Andrada, der jedoch blos das Naturgeſchichtliche betrift, im Gothaiſchen Magaz. fuͤr das Neuſte rc. (IX. B. 2tes St. S. 47 u. f.).

Die Verbrennlichkeit des Diamants hatte Newton ſchon durch Schluͤſſe vermuthet, die er aus der ſtarken Stralenbrechung deſſelben zog (Optice, libri tres, aut. Iſ. Newtono. Latine redd. Sam. Clarke. Lond. 1706. 4. p. 232—234). Newtons Tabelle uͤber Brechungsverhaͤltniß und brechende Kraft verſchiedener Koͤrper iſt bey dem Worte Brechung (Th. I. S. 431.) zu finden. Es wird darinn die brechende Kraft des Diamants = 4,949 und ſeine Dichte = 3,4 angegeben, wenn die brechende Kraft des Waſſers = 0,7845, und deſſen Dichte = 1 iſt. Der Exponent des Verhaͤltniſſes zwiſchen beyden, aus der letzten Spalte der Tafel, iſt beym Diamant = 1,4556, beym Waſſer = 0,7845; alſo bey jenem die brechende Kraft in Vergleichung mit der Dichte faſt doppelt ſo groß, als bey dieſem. Ein ſo großes Verhaͤltniß der brechenden Kraft findet ſich bey keinem andern Koͤrper: die Subſtanzen, bey denen es naͤchſtdem am ſtaͤrkſten iſt, ſind: Bernſtein, Terpentinoͤl, Leinoͤl, Baumoͤl, Kampher, lauter brennbare Materien. Newton fuͤhrt ſie in umgekehrter Ordnung auf mit dem Zuſatze, quae ſunt corpora pinguia, ſulphurea, unctuoſa, und beſchließt die Gradation mit den Worten: atque Adamas (qui, ut probabile eſt, ſubſtantia eſt unctuoſa coagulata).

Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. Kap. 21.

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[229/0241] ”die man durch dieſes Mittel nicht zum Brennen bringen ”kan: die Braſilianiſchen ſind von dieſer Art. Man hat ”dieſe Verſuche noch nicht ſo weit getrieben, als ſie es ver”dienen. Der theure Preiß der Subſtanzen iſt daran ſchuld. ”Insbeſondere waͤre die Quantitaͤt und Qualitaͤt der Ruͤck”ſtaͤnde, die Veraͤnderung, welche die Luft dabey erleidet, ”und die Urſache des großen Unterſchiedes der Diamanten ”zu beſtimmen.“ Ueber die braſilianiſchen Diamanten findet man einen leſenswuͤrdigen Auſſatz des Herrn d'Andrada, der jedoch blos das Naturgeſchichtliche betrift, im Gothaiſchen Magaz. fuͤr das Neuſte rc. (IX. B. 2tes St. S. 47 u. f.). Die Verbrennlichkeit des Diamants hatte Newton ſchon durch Schluͤſſe vermuthet, die er aus der ſtarken Stralenbrechung deſſelben zog (Optice, libri tres, aut. Iſ. Newtono. Latine redd. Sam. Clarke. Lond. 1706. 4. p. 232—234). Newtons Tabelle uͤber Brechungsverhaͤltniß und brechende Kraft verſchiedener Koͤrper iſt bey dem Worte Brechung (Th. I. S. 431.) zu finden. Es wird darinn die brechende Kraft des Diamants = 4,949 und ſeine Dichte = 3,4 angegeben, wenn die brechende Kraft des Waſſers = 0,7845, und deſſen Dichte = 1 iſt. Der Exponent des Verhaͤltniſſes zwiſchen beyden, aus der letzten Spalte der Tafel, iſt beym Diamant = 1,4556, beym Waſſer = 0,7845; alſo bey jenem die brechende Kraft in Vergleichung mit der Dichte faſt doppelt ſo groß, als bey dieſem. Ein ſo großes Verhaͤltniß der brechenden Kraft findet ſich bey keinem andern Koͤrper: die Subſtanzen, bey denen es naͤchſtdem am ſtaͤrkſten iſt, ſind: Bernſtein, Terpentinoͤl, Leinoͤl, Baumoͤl, Kampher, lauter brennbare Materien. Newton fuͤhrt ſie in umgekehrter Ordnung auf mit dem Zuſatze, quae ſunt corpora pinguia, ſulphurea, unctuoſa, und beſchließt die Gradation mit den Worten: atque Adamas (qui, ut probabile eſt, ſubſtantia eſt unctuoſa coagulata). Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. Kap. 21. Gren Journ. der Phyſik, a. a. O.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/241>, abgerufen am 24.11.2024.