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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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wird. Die Theile am Rande der plattgedrückten Stelle werden gespannt; wenn nun der Druck nachläßt, so ziehen sie sich wieder zusammen, und erheben dadurch die eingedrückten Theile. Es scheint also die Federkraft fester Körper von der Anziehung ihrer Theile, oder wie sich Hr. Gren ausdrückt, von der Kraft der Cohärenz herzurühren: dahingegen die Expansibilität der flüßigen Substanzen schicklicher der Expansivkraft des Wärmestoffs, oder eines andern fortleitenden Fluidums zugeschrieben wird.

Diese Erklärung der Federkraft aus der Cohäsion setzt voraus, daß alle federharte Körper in gewissem Grade dehnbar seyn müssen, weil sonst die gespannten Theile ihren Zusammenhang ganz verlieren und reissen würden. Sie macht auch begreiflich, warum die Federkraft zunimmt, wenn die Stärke des Zusammenhangs durch Vermehrung der Dichtigkeit wächst, wie bey dem Härten des Stahls, und dem Hämmern der Metalle. Inzwischen sind wir mit unsern Erklärungen dadurch noch nicht am Ende, weil wir von der Ursache des Zusammenhangs eben so wenig wissen, als wir vorher von der Ursache der Federkraft wußten.

Gren Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 123. 124.

Elasticitätsmesser.

N. A.

Elasticitätsmesser, Elaterometer, Dampfmesser, Elaterometrum, Elaterometre. Eine bey den Dampfmaschinen angebrachte Vorrichtung, welche die absolute Elasticität der hervorgebrachten Dämpfe angiebt, oder wenigstens die Größe derselben zu beurtheilen dienet. Diese Veranstaltung unterscheidet sich von dem Elasticitätszeiger an der Luftpumpe (Th. I. S. 713. u. f.) nur dadurch, daß sie für hohe Grade der Elasticität eingerichtet ist, da jener nur geringere zeigt. Smeatons Mercurialzeiger (dort S. 715.) und Lichtenbergs Anstalt, verstärkte Elasticität zu messen (S. 717.), könnten mit den gehörigen Veränderungen auch bey Dampfmaschinen angebracht werden.

Der Dampfmesser der Feuermaschine auf dem Burgörner Refier in der Grasschaft Mannsfeld ist oben S. 222. beschrieben


wird. Die Theile am Rande der plattgedruͤckten Stelle werden geſpannt; wenn nun der Druck nachlaͤßt, ſo ziehen ſie ſich wieder zuſammen, und erheben dadurch die eingedruͤckten Theile. Es ſcheint alſo die Federkraft feſter Koͤrper von der Anziehung ihrer Theile, oder wie ſich Hr. Gren ausdruͤckt, von der Kraft der Cohaͤrenz herzuruͤhren: dahingegen die Expanſibilitaͤt der fluͤßigen Subſtanzen ſchicklicher der Expanſivkraft des Waͤrmeſtoffs, oder eines andern fortleitenden Fluidums zugeſchrieben wird.

Dieſe Erklaͤrung der Federkraft aus der Cohaͤſion ſetzt voraus, daß alle federharte Koͤrper in gewiſſem Grade dehnbar ſeyn muͤſſen, weil ſonſt die geſpannten Theile ihren Zuſammenhang ganz verlieren und reiſſen wuͤrden. Sie macht auch begreiflich, warum die Federkraft zunimmt, wenn die Staͤrke des Zuſammenhangs durch Vermehrung der Dichtigkeit waͤchſt, wie bey dem Haͤrten des Stahls, und dem Haͤmmern der Metalle. Inzwiſchen ſind wir mit unſern Erklaͤrungen dadurch noch nicht am Ende, weil wir von der Urſache des Zuſammenhangs eben ſo wenig wiſſen, als wir vorher von der Urſache der Federkraft wußten.

Gren Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 123. 124.

Elaſticitaͤtsmeſſer.

N. A.

Elaſticitaͤtsmeſſer, Elaterometer, Dampfmeſſer, Elaterometrum, Elaterometre. Eine bey den Dampfmaſchinen angebrachte Vorrichtung, welche die abſolute Elaſticitaͤt der hervorgebrachten Daͤmpfe angiebt, oder wenigſtens die Groͤße derſelben zu beurtheilen dienet. Dieſe Veranſtaltung unterſcheidet ſich von dem Elaſticitaͤtszeiger an der Luftpumpe (Th. I. S. 713. u. f.) nur dadurch, daß ſie fuͤr hohe Grade der Elaſticitaͤt eingerichtet iſt, da jener nur geringere zeigt. Smeatons Mercurialzeiger (dort S. 715.) und Lichtenbergs Anſtalt, verſtaͤrkte Elaſticitaͤt zu meſſen (S. 717.), koͤnnten mit den gehoͤrigen Veraͤnderungen auch bey Dampfmaſchinen angebracht werden.

Der Dampfmeſſer der Feuermaſchine auf dem Burgoͤrner Refier in der Graſſchaft Mannsfeld iſt oben S. 222. beſchrieben

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[245/0257] wird. Die Theile am Rande der plattgedruͤckten Stelle werden geſpannt; wenn nun der Druck nachlaͤßt, ſo ziehen ſie ſich wieder zuſammen, und erheben dadurch die eingedruͤckten Theile. Es ſcheint alſo die Federkraft feſter Koͤrper von der Anziehung ihrer Theile, oder wie ſich Hr. Gren ausdruͤckt, von der Kraft der Cohaͤrenz herzuruͤhren: dahingegen die Expanſibilitaͤt der fluͤßigen Subſtanzen ſchicklicher der Expanſivkraft des Waͤrmeſtoffs, oder eines andern fortleitenden Fluidums zugeſchrieben wird. Dieſe Erklaͤrung der Federkraft aus der Cohaͤſion ſetzt voraus, daß alle federharte Koͤrper in gewiſſem Grade dehnbar ſeyn muͤſſen, weil ſonſt die geſpannten Theile ihren Zuſammenhang ganz verlieren und reiſſen wuͤrden. Sie macht auch begreiflich, warum die Federkraft zunimmt, wenn die Staͤrke des Zuſammenhangs durch Vermehrung der Dichtigkeit waͤchſt, wie bey dem Haͤrten des Stahls, und dem Haͤmmern der Metalle. Inzwiſchen ſind wir mit unſern Erklaͤrungen dadurch noch nicht am Ende, weil wir von der Urſache des Zuſammenhangs eben ſo wenig wiſſen, als wir vorher von der Urſache der Federkraft wußten. Gren Grundriß der Naturl. Halle, 1793. 8. §. 123. 124. Elaſticitaͤtsmeſſer. N. A. Elaſticitaͤtsmeſſer, Elaterometer, Dampfmeſſer, Elaterometrum, Elaterometre. Eine bey den Dampfmaſchinen angebrachte Vorrichtung, welche die abſolute Elaſticitaͤt der hervorgebrachten Daͤmpfe angiebt, oder wenigſtens die Groͤße derſelben zu beurtheilen dienet. Dieſe Veranſtaltung unterſcheidet ſich von dem Elaſticitaͤtszeiger an der Luftpumpe (Th. I. S. 713. u. f.) nur dadurch, daß ſie fuͤr hohe Grade der Elaſticitaͤt eingerichtet iſt, da jener nur geringere zeigt. Smeatons Mercurialzeiger (dort S. 715.) und Lichtenbergs Anſtalt, verſtaͤrkte Elaſticitaͤt zu meſſen (S. 717.), koͤnnten mit den gehoͤrigen Veraͤnderungen auch bey Dampfmaſchinen angebracht werden. Der Dampfmeſſer der Feuermaſchine auf dem Burgoͤrner Refier in der Graſſchaft Mannsfeld iſt oben S. 222. beſchrieben

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/257>, abgerufen am 21.11.2024.