Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Herr Gren (a. a. O. S. 188. u. f.) theilt zu Verbesserung dieses Elasticitätsmessers folgenden Vorschlag mit. Taf. XXVIII. Fig. 8. sey C der eine Dampfbehälter der Maschine im lothrechten Durchschnitt. An der einen Seitenwand wird ein Behältniß von Eisenblech angebracht, dessen Wand aa etwa 1 Zoll weit von des Behälters Wand absteht. Die Länge kan 6 Zoll, die Höhe 8 Zoll seyn; die Wände müssen so genau verbunden werden, daß sie kein Quecksilber durchlassen. Unten tritt vom Boden eine eiserne Röhre b von 1/2 Zoll Durchmesser hervor, die sich nach oben zu rechtwinklicht in einen kurzen Schenkel endigt. In der Mündung dieses Schenkels ist eine gläserne, oben ofne, etwa 30 Zoll lange, 3/4 Lin. weite Röhre eingeküttet, und an einer Scale gehörig befestiget. Das Behältniß afa wird 6 Zoll hoch mit Quecksilber gefüllt, so daß es im Behältnisse sowohl, als in der Röhre, bis ff steht, wenn im Dampfbehälter Luft von gleicher Elasticität mit der äußern befindlich ist. Von dem Punkte f an werden auf die Scale oberhalb und unterhalb pariser Zolle und Linien getragen. Außerdem wird in der Nähe ein gewöhnliches Barometer aufgehangen. Gesetzt nun, das Quecksilber steige im Elaterometer über f um 10 Zoll bis g, indem das gewöhnliche Barometer 27 Zoll 8 Lin. zeigt, so wird die absolute Elasticität des Dampfs im Behälter durch die Summe von beyden, oder durch eine Quecksilbersäule von 37 Zoll 8 Linien, ausgedrückt werden. Gesetzt aber, das Quecksilber in der Röhre fiele unter f, so müßte sein Abstand von f in Zollen und Linien von der zugleich beobachteten Barometerhöhe abgezogen werden, um den Ausdruck für die absolute Elasticität des Dampfs zu geben. Den Niveau des Quecksilbers im Behälter kan man wegen des geringen Verhältnisses der Fläche in der Röhre zu der im Behältnisse für unveränderlich annehmen; es
Herr Gren (a. a. O. S. 188. u. f.) theilt zu Verbeſſerung dieſes Elaſticitaͤtsmeſſers folgenden Vorſchlag mit. Taf. XXVIII. Fig. 8. ſey C der eine Dampfbehaͤlter der Maſchine im lothrechten Durchſchnitt. An der einen Seitenwand wird ein Behaͤltniß von Eiſenblech angebracht, deſſen Wand aa etwa 1 Zoll weit von des Behaͤlters Wand abſteht. Die Laͤnge kan 6 Zoll, die Hoͤhe 8 Zoll ſeyn; die Waͤnde muͤſſen ſo genau verbunden werden, daß ſie kein Queckſilber durchlaſſen. Unten tritt vom Boden eine eiſerne Roͤhre b von 1/2 Zoll Durchmeſſer hervor, die ſich nach oben zu rechtwinklicht in einen kurzen Schenkel endigt. In der Muͤndung dieſes Schenkels iſt eine glaͤſerne, oben ofne, etwa 30 Zoll lange, 3/4 Lin. weite Roͤhre eingekuͤttet, und an einer Scale gehoͤrig befeſtiget. Das Behaͤltniß afa wird 6 Zoll hoch mit Queckſilber gefuͤllt, ſo daß es im Behaͤltniſſe ſowohl, als in der Roͤhre, bis ff ſteht, wenn im Dampfbehaͤlter Luft von gleicher Elaſticitaͤt mit der aͤußern befindlich iſt. Von dem Punkte f an werden auf die Scale oberhalb und unterhalb pariſer Zolle und Linien getragen. Außerdem wird in der Naͤhe ein gewoͤhnliches Barometer aufgehangen. Geſetzt nun, das Queckſilber ſteige im Elaterometer uͤber f um 10 Zoll bis g, indem das gewoͤhnliche Barometer 27 Zoll 8 Lin. zeigt, ſo wird die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs im Behaͤlter durch die Summe von beyden, oder durch eine Queckſilberſaͤule von 37 Zoll 8 Linien, ausgedruͤckt werden. Geſetzt aber, das Queckſilber in der Roͤhre fiele unter f, ſo muͤßte ſein Abſtand von f in Zollen und Linien von der zugleich beobachteten Barometerhoͤhe abgezogen werden, um den Ausdruck fuͤr die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs zu geben. Den Niveau des Queckſilbers im Behaͤlter kan man wegen des geringen Verhaͤltniſſes der Flaͤche in der Roͤhre zu der im Behaͤltniſſe fuͤr unveraͤnderlich annehmen; es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0258" xml:id="P.5.246" n="246"/><lb/> (ſ. auch <hi rendition="#b">Grens</hi> Neues Journal der Phyſik, 1. B. 2 Heft, S. 148.). Er dient zwar, dem Aufſeher zu zeigen, ob das gehoͤrige Maaß der bewegenden Kraft erreicht oder uͤberſtiegen werde; aber die abſolute Elaſticitaͤt des Fluidums im Dampfbehaͤlter wird dadurch nicht angezeigt.</p> <p>Herr <hi rendition="#b">Gren</hi> (a. a. O. S. 188. u. f.) theilt zu Verbeſſerung dieſes Elaſticitaͤtsmeſſers folgenden Vorſchlag mit. Taf. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Fig. 8. ſey <hi rendition="#aq">C</hi> der eine Dampfbehaͤlter der Maſchine im lothrechten Durchſchnitt. An der einen Seitenwand wird ein Behaͤltniß von Eiſenblech angebracht, deſſen Wand <hi rendition="#aq">aa</hi> etwa 1 Zoll weit von des Behaͤlters Wand abſteht. Die Laͤnge kan 6 Zoll, die Hoͤhe 8 Zoll ſeyn; die Waͤnde muͤſſen ſo genau verbunden werden, daß ſie kein Queckſilber durchlaſſen. Unten tritt vom Boden eine eiſerne Roͤhre <hi rendition="#aq">b</hi> von 1/2 Zoll Durchmeſſer hervor, die ſich nach oben zu rechtwinklicht in einen kurzen Schenkel endigt. In der Muͤndung dieſes Schenkels iſt eine glaͤſerne, oben ofne, etwa 30 Zoll lange, 3/4 Lin. weite Roͤhre eingekuͤttet, und an einer Scale gehoͤrig befeſtiget. Das Behaͤltniß <hi rendition="#aq">afa</hi> wird 6 Zoll hoch mit Queckſilber gefuͤllt, ſo daß es im Behaͤltniſſe ſowohl, als in der Roͤhre, bis <hi rendition="#aq">ff</hi> ſteht, wenn im Dampfbehaͤlter Luft von gleicher Elaſticitaͤt mit der aͤußern befindlich iſt. Von dem Punkte <hi rendition="#aq">f</hi> an werden auf die Scale oberhalb und unterhalb pariſer Zolle und Linien getragen. Außerdem wird in der Naͤhe ein gewoͤhnliches Barometer aufgehangen.</p> <p>Geſetzt nun, das Queckſilber ſteige im Elaterometer uͤber <hi rendition="#aq">f</hi> um 10 Zoll bis <hi rendition="#aq">g,</hi> indem das gewoͤhnliche Barometer 27 Zoll 8 Lin. zeigt, ſo wird die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs im Behaͤlter durch die Summe von beyden, oder durch eine Queckſilberſaͤule von 37 Zoll 8 Linien, ausgedruͤckt werden. Geſetzt aber, das Queckſilber in der Roͤhre fiele unter <hi rendition="#aq">f,</hi> ſo muͤßte ſein Abſtand von <hi rendition="#aq">f</hi> in Zollen und Linien von der zugleich beobachteten Barometerhoͤhe abgezogen werden, um den Ausdruck fuͤr die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs zu geben. Den Niveau des Queckſilbers im Behaͤlter kan man wegen des geringen Verhaͤltniſſes der Flaͤche in der Roͤhre zu der im Behaͤltniſſe fuͤr unveraͤnderlich annehmen; es<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0258]
(ſ. auch Grens Neues Journal der Phyſik, 1. B. 2 Heft, S. 148.). Er dient zwar, dem Aufſeher zu zeigen, ob das gehoͤrige Maaß der bewegenden Kraft erreicht oder uͤberſtiegen werde; aber die abſolute Elaſticitaͤt des Fluidums im Dampfbehaͤlter wird dadurch nicht angezeigt.
Herr Gren (a. a. O. S. 188. u. f.) theilt zu Verbeſſerung dieſes Elaſticitaͤtsmeſſers folgenden Vorſchlag mit. Taf. XXVIII. Fig. 8. ſey C der eine Dampfbehaͤlter der Maſchine im lothrechten Durchſchnitt. An der einen Seitenwand wird ein Behaͤltniß von Eiſenblech angebracht, deſſen Wand aa etwa 1 Zoll weit von des Behaͤlters Wand abſteht. Die Laͤnge kan 6 Zoll, die Hoͤhe 8 Zoll ſeyn; die Waͤnde muͤſſen ſo genau verbunden werden, daß ſie kein Queckſilber durchlaſſen. Unten tritt vom Boden eine eiſerne Roͤhre b von 1/2 Zoll Durchmeſſer hervor, die ſich nach oben zu rechtwinklicht in einen kurzen Schenkel endigt. In der Muͤndung dieſes Schenkels iſt eine glaͤſerne, oben ofne, etwa 30 Zoll lange, 3/4 Lin. weite Roͤhre eingekuͤttet, und an einer Scale gehoͤrig befeſtiget. Das Behaͤltniß afa wird 6 Zoll hoch mit Queckſilber gefuͤllt, ſo daß es im Behaͤltniſſe ſowohl, als in der Roͤhre, bis ff ſteht, wenn im Dampfbehaͤlter Luft von gleicher Elaſticitaͤt mit der aͤußern befindlich iſt. Von dem Punkte f an werden auf die Scale oberhalb und unterhalb pariſer Zolle und Linien getragen. Außerdem wird in der Naͤhe ein gewoͤhnliches Barometer aufgehangen.
Geſetzt nun, das Queckſilber ſteige im Elaterometer uͤber f um 10 Zoll bis g, indem das gewoͤhnliche Barometer 27 Zoll 8 Lin. zeigt, ſo wird die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs im Behaͤlter durch die Summe von beyden, oder durch eine Queckſilberſaͤule von 37 Zoll 8 Linien, ausgedruͤckt werden. Geſetzt aber, das Queckſilber in der Roͤhre fiele unter f, ſo muͤßte ſein Abſtand von f in Zollen und Linien von der zugleich beobachteten Barometerhoͤhe abgezogen werden, um den Ausdruck fuͤr die abſolute Elaſticitaͤt des Dampfs zu geben. Den Niveau des Queckſilbers im Behaͤlter kan man wegen des geringen Verhaͤltniſſes der Flaͤche in der Roͤhre zu der im Behaͤltniſſe fuͤr unveraͤnderlich annehmen; es
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