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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Beym zweyten die Geschichte der Elektricität erzählenden Theile des Artikels (S. 745--754.) sind die schätzbaren Berichtigungen und Zusätze zu erwähnen, welche Hr. Bohnenberger (Beyträge zur theor. und prakt. Elektricitätslehre, 3tes Stück. Stuttgard, 1794. 8.) zu der Priestleyischen Geschichte der Elektricität geliefert hat.

Cavallo hat von seinem beliebten Lehrbuche der Elektricität schon 1786 die dritte Auflage in 2 Bänden veranstaltet, welche durch vollständige Einrückung seiner Schrift über die medicinische Elektricität und vieler andern Aufsätze etwas weitläuftig geworden ist. Von meiner Uebersetzung dieses Buchs wird nächstens die vierte Auflage erscheinen, der ich die neusten Entdeckungen und Meinungen in möglichster Kürze beyzufügen gedenke.

Endlich enthält der letzte Theil des Artikels von S. 755. an die Hypothesen der Naturforscher über die Ursache der Elektricität, und die zu Erklärung der Phänomene entworfenen Theorien, zu welchen seitdem noch zwo neue von den Herren de Luc (Idees sur la meteorologie. a Londres, 1786. 8. Vol. I. Sect. 2. Ch. 3.) und Voigt hinzugekommen sind.

Von der Theorie des Hrn. de Luc ist schon im Wörterbuche unter den Artikeln Flasche, geladene und Wirkungskreise, elektrische, das Nöthigste beygebracht, und durch die Erklärungen der leidner Flasche und des Elektrophors erläutert worden. Dieses System hat das Eigne, daß dabey zwar nur ein einziges elektrisches Fluidum angenommen, dieses aber doch gleich andern expansiblen Substanzen, aus zweyen besondern Bestandtheilen, einem fortleitenden flüßigen oder expansivem Stoffe (Fluidum deferens), und einer Basis (ponderabeln Substanz) zusammengesetzt wird, welche letztere Hr. de Luc die elektrische Materie nennet. Man hat also in der Sprache dieses Systems elektrisches Fluidum, als das Ganze, von elektrischer Materie, als einem Bestandtheile, eben so, wie Wasserdunst vom Wasser zu unterscheiden. Auch der Dunst besteht aus Feuer, als dem fortleitenden Flüßigen, und aus Wasser, als der damit verbundenen wägbaren Substanz. Eigentlich


Beym zweyten die Geſchichte der Elektricitaͤt erzaͤhlenden Theile des Artikels (S. 745—754.) ſind die ſchaͤtzbaren Berichtigungen und Zuſaͤtze zu erwaͤhnen, welche Hr. Bohnenberger (Beytraͤge zur theor. und prakt. Elektricitaͤtslehre, 3tes Stuͤck. Stuttgard, 1794. 8.) zu der Prieſtleyiſchen Geſchichte der Elektricitaͤt geliefert hat.

Cavallo hat von ſeinem beliebten Lehrbuche der Elektricitaͤt ſchon 1786 die dritte Auflage in 2 Baͤnden veranſtaltet, welche durch vollſtaͤndige Einruͤckung ſeiner Schrift uͤber die mediciniſche Elektricitaͤt und vieler andern Aufſaͤtze etwas weitlaͤuftig geworden iſt. Von meiner Ueberſetzung dieſes Buchs wird naͤchſtens die vierte Auflage erſcheinen, der ich die neuſten Entdeckungen und Meinungen in moͤglichſter Kuͤrze beyzufuͤgen gedenke.

Endlich enthaͤlt der letzte Theil des Artikels von S. 755. an die Hypotheſen der Naturforſcher uͤber die Urſache der Elektricitaͤt, und die zu Erklaͤrung der Phaͤnomene entworfenen Theorien, zu welchen ſeitdem noch zwo neue von den Herren de Luc (Idees ſur la meteorologie. à Londres, 1786. 8. Vol. I. Sect. 2. Ch. 3.) und Voigt hinzugekommen ſind.

Von der Theorie des Hrn. de Luc iſt ſchon im Woͤrterbuche unter den Artikeln Flaſche, geladene und Wirkungskreiſe, elektriſche, das Noͤthigſte beygebracht, und durch die Erklaͤrungen der leidner Flaſche und des Elektrophors erlaͤutert worden. Dieſes Syſtem hat das Eigne, daß dabey zwar nur ein einziges elektriſches Fluidum angenommen, dieſes aber doch gleich andern expanſiblen Subſtanzen, aus zweyen beſondern Beſtandtheilen, einem fortleitenden fluͤßigen oder expanſivem Stoffe (Fluidum deferens), und einer Baſis (ponderabeln Subſtanz) zuſammengeſetzt wird, welche letztere Hr. de Luc die elektriſche Materie nennet. Man hat alſo in der Sprache dieſes Syſtems elektriſches Fluidum, als das Ganze, von elektriſcher Materie, als einem Beſtandtheile, eben ſo, wie Waſſerdunſt vom Waſſer zu unterſcheiden. Auch der Dunſt beſteht aus Feuer, als dem fortleitenden Fluͤßigen, und aus Waſſer, als der damit verbundenen waͤgbaren Subſtanz. Eigentlich

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[253/0265] Beym zweyten die Geſchichte der Elektricitaͤt erzaͤhlenden Theile des Artikels (S. 745—754.) ſind die ſchaͤtzbaren Berichtigungen und Zuſaͤtze zu erwaͤhnen, welche Hr. Bohnenberger (Beytraͤge zur theor. und prakt. Elektricitaͤtslehre, 3tes Stuͤck. Stuttgard, 1794. 8.) zu der Prieſtleyiſchen Geſchichte der Elektricitaͤt geliefert hat. Cavallo hat von ſeinem beliebten Lehrbuche der Elektricitaͤt ſchon 1786 die dritte Auflage in 2 Baͤnden veranſtaltet, welche durch vollſtaͤndige Einruͤckung ſeiner Schrift uͤber die mediciniſche Elektricitaͤt und vieler andern Aufſaͤtze etwas weitlaͤuftig geworden iſt. Von meiner Ueberſetzung dieſes Buchs wird naͤchſtens die vierte Auflage erſcheinen, der ich die neuſten Entdeckungen und Meinungen in moͤglichſter Kuͤrze beyzufuͤgen gedenke. Endlich enthaͤlt der letzte Theil des Artikels von S. 755. an die Hypotheſen der Naturforſcher uͤber die Urſache der Elektricitaͤt, und die zu Erklaͤrung der Phaͤnomene entworfenen Theorien, zu welchen ſeitdem noch zwo neue von den Herren de Luc (Idees ſur la meteorologie. à Londres, 1786. 8. Vol. I. Sect. 2. Ch. 3.) und Voigt hinzugekommen ſind. Von der Theorie des Hrn. de Luc iſt ſchon im Woͤrterbuche unter den Artikeln Flaſche, geladene und Wirkungskreiſe, elektriſche, das Noͤthigſte beygebracht, und durch die Erklaͤrungen der leidner Flaſche und des Elektrophors erlaͤutert worden. Dieſes Syſtem hat das Eigne, daß dabey zwar nur ein einziges elektriſches Fluidum angenommen, dieſes aber doch gleich andern expanſiblen Subſtanzen, aus zweyen beſondern Beſtandtheilen, einem fortleitenden fluͤßigen oder expanſivem Stoffe (Fluidum deferens), und einer Baſis (ponderabeln Subſtanz) zuſammengeſetzt wird, welche letztere Hr. de Luc die elektriſche Materie nennet. Man hat alſo in der Sprache dieſes Syſtems elektriſches Fluidum, als das Ganze, von elektriſcher Materie, als einem Beſtandtheile, eben ſo, wie Waſſerdunſt vom Waſſer zu unterſcheiden. Auch der Dunſt beſteht aus Feuer, als dem fortleitenden Fluͤßigen, und aus Waſſer, als der damit verbundenen waͤgbaren Subſtanz. Eigentlich

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/265>, abgerufen am 21.11.2024.