gesetzt, bewirkt Zusammenziehungen, die jedoch nicht stark sind und nicht lange fortdauern. Valli behauptete, daß Merall von durchaus gleicher Beschaffenheit an Nerven und Muskeln zugleich angebracht, gar keine Bewegungen geben: Volta aber bemerkt, daß schon die geringste Verschiedenheit des Metalls, nicht allein in der Mischung, sondern auch in der Glätte, Dichte des Anliegens u. dergl. im Stande sey, Bewegungen hervorzubringen.
Holzkohlen an die Muskeln oder Nerven gebracht und mit der Stanniolbelegung in Berührung gesetzt, thun gleiche Wirkung mit den Metallen. Volta, der es zuerst versuchte, fand nur gutgebrannte Kohlen hiezu geschickt; auch Hrn Pfaff gelang es nicht mit allen.
Glas, Siegellak, Schwefel, Zucker, Harz hindern die Wirkung, wenn man sie zur Berührung gebraucht, oder auch nur die Verbindung durch sie unterbricht. Die bloße Hand verhielt sich bey Herrn Pfaffs Versuchen, wie ein Nichtleiter; Galvani, Volta, Gren behaupten doch, Zusammenziehungen erregt zu haben, wenn die Hand in Verbindung kam, besonders im Anfange, wenn die Reizbarkeit noch ungeschwächt war.
Metalle und Kohlen wirken, wenn man den Nerven mit Stanniol armirt, in folgender Ordnung (mit demjenigen angefangen, das die schwächsten Contractionen giebt, und die am frühsten aufhören): 1. Zinn, 2. Bley, 3. Eisen, 4. Kupfer, 5. Silber, 6. Kohle, 7. Gold. Volta, Ackermann und Creve setzen das Silber noch über das Gold. Quecksilber, wenn man die Muskeln darauf legt, und durch Dräthe mit der Stanniolbelegung verbindet, bringt eben den Erfolg hervor, und scheint in der Ordnung zwischen Zinn und Bley, oder zwischen Bley und Eisen, zu stehen.
Wird der Nerve mit einem Blättchen von Silber, Kupfer, Bley armirt, und die Berührung mit andern Metallen gemacht, so ist die Ordnung folgende Bey der Silberbelegung:
geſetzt, bewirkt Zuſammenziehungen, die jedoch nicht ſtark ſind und nicht lange fortdauern. Valli behauptete, daß Merall von durchaus gleicher Beſchaffenheit an Nerven und Muskeln zugleich angebracht, gar keine Bewegungen geben: Volta aber bemerkt, daß ſchon die geringſte Verſchiedenheit des Metalls, nicht allein in der Miſchung, ſondern auch in der Glaͤtte, Dichte des Anliegens u. dergl. im Stande ſey, Bewegungen hervorzubringen.
Holzkohlen an die Muskeln oder Nerven gebracht und mit der Stanniolbelegung in Beruͤhrung geſetzt, thun gleiche Wirkung mit den Metallen. Volta, der es zuerſt verſuchte, fand nur gutgebrannte Kohlen hiezu geſchickt; auch Hrn Pfaff gelang es nicht mit allen.
Glas, Siegellak, Schwefel, Zucker, Harz hindern die Wirkung, wenn man ſie zur Beruͤhrung gebraucht, oder auch nur die Verbindung durch ſie unterbricht. Die bloße Hand verhielt ſich bey Herrn Pfaffs Verſuchen, wie ein Nichtleiter; Galvani, Volta, Gren behaupten doch, Zuſammenziehungen erregt zu haben, wenn die Hand in Verbindung kam, beſonders im Anfange, wenn die Reizbarkeit noch ungeſchwaͤcht war.
Metalle und Kohlen wirken, wenn man den Nerven mit Stanniol armirt, in folgender Ordnung (mit demjenigen angefangen, das die ſchwaͤchſten Contractionen giebt, und die am fruͤhſten aufhoͤren): 1. Zinn, 2. Bley, 3. Eiſen, 4. Kupfer, 5. Silber, 6. Kohle, 7. Gold. Volta, Ackermann und Creve ſetzen das Silber noch uͤber das Gold. Queckſilber, wenn man die Muskeln darauf legt, und durch Draͤthe mit der Stanniolbelegung vérbindet, bringt eben den Erfolg hervor, und ſcheint in der Ordnung zwiſchen Zinn und Bley, oder zwiſchen Bley und Eiſen, zu ſtehen.
Wird der Nerve mit einem Blaͤttchen von Silber, Kupfer, Bley armirt, und die Beruͤhrung mit andern Metallen gemacht, ſo iſt die Ordnung folgende Bey der Silberbelegung:
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geſetzt, bewirkt Zuſammenziehungen, die jedoch nicht ſtark ſind und nicht lange fortdauern. Valli behauptete, daß Merall von durchaus gleicher Beſchaffenheit an Nerven und Muskeln zugleich angebracht, gar keine Bewegungen geben: Volta aber bemerkt, daß ſchon die geringſte Verſchiedenheit des Metalls, nicht allein in der Miſchung, ſondern auch in der Glaͤtte, Dichte des Anliegens u. dergl. im Stande ſey, Bewegungen hervorzubringen.
Holzkohlen an die Muskeln oder Nerven gebracht und mit der Stanniolbelegung in Beruͤhrung geſetzt, thun gleiche Wirkung mit den Metallen. Volta, der es zuerſt verſuchte, fand nur gutgebrannte Kohlen hiezu geſchickt; auch Hrn Pfaff gelang es nicht mit allen.
Glas, Siegellak, Schwefel, Zucker, Harz hindern die Wirkung, wenn man ſie zur Beruͤhrung gebraucht, oder auch nur die Verbindung durch ſie unterbricht. Die bloße Hand verhielt ſich bey Herrn Pfaffs Verſuchen, wie ein Nichtleiter; Galvani, Volta, Gren behaupten doch, Zuſammenziehungen erregt zu haben, wenn die Hand in Verbindung kam, beſonders im Anfange, wenn die Reizbarkeit noch ungeſchwaͤcht war.
Metalle und Kohlen wirken, wenn man den Nerven mit Stanniol armirt, in folgender Ordnung (mit demjenigen angefangen, das die ſchwaͤchſten Contractionen giebt, und die am fruͤhſten aufhoͤren): 1. Zinn, 2. Bley, 3. Eiſen, 4. Kupfer, 5. Silber, 6. Kohle, 7. Gold. Volta, Ackermann und Creve ſetzen das Silber noch uͤber das Gold. Queckſilber, wenn man die Muskeln darauf legt, und durch Draͤthe mit der Stanniolbelegung vérbindet, bringt eben den Erfolg hervor, und ſcheint in der Ordnung zwiſchen Zinn und Bley, oder zwiſchen Bley und Eiſen, zu ſtehen.
Wird der Nerve mit einem Blaͤttchen von Silber, Kupfer, Bley armirt, und die Beruͤhrung mit andern Metallen gemacht, ſo iſt die Ordnung folgende Bey der Silberbelegung:
1. Silber (als das ſchwaͤchſte), 2. Kupfer, 3. Kohle, 4. Gold, 5. Eiſen, 6. Zinn, 7. Bley, 8. Queckſilber.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/292>, abgerufen am 21.11.2024.
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