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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Bey der Kupferbelegung:

1. Kupfer, 2. Silber, 3. Kohle, 4. Gold, 5. Eisen, 6. Zinn, 7. Bley, 8. Quecksilber. Bey der Bleybelegung:

1. Bley, 2. Quecksilber, 3. Zinn, 4. Eisen, 5. Kupfer, 6. Silber, 7. Kohle, 8. Gold.

Zinn an den Nerven und Silber, Gold oder Kupfer an den Muskeln bringt lebhaftere und länger dauernde Zusammenziehungen hervor, als Silber, Gold, Kupfer an den Nerven und Zinn an den Muskeln. Bley mit Silber, Gold, Kupfer giebt eben dieselben Erscheinungen, wie das Zinn. Kupfer an den Nerven mit Silber oder Gold an den Muskeln wirkt stärker, als eben diese Metalle mit verwechselten Stellen.

Bey Anwendung eines und eben desselben Metalles zu beyden Belegungen erscheinen die Zusammenziehungen nur unter den günstigsten Umständen, und sind weder heftig, noch dauernd. Auf diese Weise ist Gold das wirksamste: dann folgen 2. Silber, 3. Kupfer, 4. Zinn, 5. Bley.

Eben diese Wirkungen zeigen sich auch, wenn der Nerve nicht belegt, sondern bloß durch einen mit der Belegung der Muskeln verbundenen Metalldrath berührt wird, und in Absicht auf Stärke und Dauer folgen die Metalle hiebey in derselben Ordnung.

Belegt man den Rücken eines lebenden unverletzten Frosches mit einem Stanniolstreifen, die hintern Extremitäten aber mit Silber, so entstehen gar keine Zuckungen, wenn man beyde Armaturen mit dem Rande oder durch einen Metalldrath in Verbindung setzt. Zieht man aber die Bedeckungen ab, bringt die Stanniolstreifen in der Lumbalgegend am heiligen Bein an, wo die Cruralnerven nur durch eine dünne Muskelschicht von dieser Armatur getrennt laufen, und legt ein Silberblättchen auf die entblößten Schenkel, so entstehen bey jeder unmittelbaren oder mittelbaren Verbindung beyder Armaturen Zusammenziehungen in den hintern Extremitäten und in den Bauchmuskeln. Sie sind schwächer, wenn die Armatur der Lumbalgegend von Silber und die der Extremitäten


Bey der Kupferbelegung:

1. Kupfer, 2. Silber, 3. Kohle, 4. Gold, 5. Eiſen, 6. Zinn, 7. Bley, 8. Queckſilber. Bey der Bleybelegung:

1. Bley, 2. Queckſilber, 3. Zinn, 4. Eiſen, 5. Kupfer, 6. Silber, 7. Kohle, 8. Gold.

Zinn an den Nerven und Silber, Gold oder Kupfer an den Muskeln bringt lebhaftere und laͤnger dauernde Zuſammenziehungen hervor, als Silber, Gold, Kupfer an den Nerven und Zinn an den Muskeln. Bley mit Silber, Gold, Kupfer giebt eben dieſelben Erſcheinungen, wie das Zinn. Kupfer an den Nerven mit Silber oder Gold an den Muskeln wirkt ſtaͤrker, als eben dieſe Metalle mit verwechſelten Stellen.

Bey Anwendung eines und eben deſſelben Metalles zu beyden Belegungen erſcheinen die Zuſammenziehungen nur unter den guͤnſtigſten Umſtaͤnden, und ſind weder heftig, noch dauernd. Auf dieſe Weiſe iſt Gold das wirkſamſte: dann folgen 2. Silber, 3. Kupfer, 4. Zinn, 5. Bley.

Eben dieſe Wirkungen zeigen ſich auch, wenn der Nerve nicht belegt, ſondern bloß durch einen mit der Belegung der Muskeln verbundenen Metalldrath beruͤhrt wird, und in Abſicht auf Staͤrke und Dauer folgen die Metalle hiebey in derſelben Ordnung.

Belegt man den Ruͤcken eines lebenden unverletzten Froſches mit einem Stanniolſtreifen, die hintern Extremitaͤten aber mit Silber, ſo entſtehen gar keine Zuckungen, wenn man beyde Armaturen mit dem Rande oder durch einen Metalldrath in Verbindung ſetzt. Zieht man aber die Bedeckungen ab, bringt die Stanniolſtreifen in der Lumbalgegend am heiligen Bein an, wo die Cruralnerven nur durch eine duͤnne Muskelſchicht von dieſer Armatur getrennt laufen, und legt ein Silberblaͤttchen auf die entbloͤßten Schenkel, ſo entſtehen bey jeder unmittelbaren oder mittelbaren Verbindung beyder Armaturen Zuſammenziehungen in den hintern Extremitaͤten und in den Bauchmuskeln. Sie ſind ſchwaͤcher, wenn die Armatur der Lumbalgegend von Silber und die der Extremitaͤten

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[281/0293] Bey der Kupferbelegung: 1. Kupfer, 2. Silber, 3. Kohle, 4. Gold, 5. Eiſen, 6. Zinn, 7. Bley, 8. Queckſilber. Bey der Bleybelegung: 1. Bley, 2. Queckſilber, 3. Zinn, 4. Eiſen, 5. Kupfer, 6. Silber, 7. Kohle, 8. Gold. Zinn an den Nerven und Silber, Gold oder Kupfer an den Muskeln bringt lebhaftere und laͤnger dauernde Zuſammenziehungen hervor, als Silber, Gold, Kupfer an den Nerven und Zinn an den Muskeln. Bley mit Silber, Gold, Kupfer giebt eben dieſelben Erſcheinungen, wie das Zinn. Kupfer an den Nerven mit Silber oder Gold an den Muskeln wirkt ſtaͤrker, als eben dieſe Metalle mit verwechſelten Stellen. Bey Anwendung eines und eben deſſelben Metalles zu beyden Belegungen erſcheinen die Zuſammenziehungen nur unter den guͤnſtigſten Umſtaͤnden, und ſind weder heftig, noch dauernd. Auf dieſe Weiſe iſt Gold das wirkſamſte: dann folgen 2. Silber, 3. Kupfer, 4. Zinn, 5. Bley. Eben dieſe Wirkungen zeigen ſich auch, wenn der Nerve nicht belegt, ſondern bloß durch einen mit der Belegung der Muskeln verbundenen Metalldrath beruͤhrt wird, und in Abſicht auf Staͤrke und Dauer folgen die Metalle hiebey in derſelben Ordnung. Belegt man den Ruͤcken eines lebenden unverletzten Froſches mit einem Stanniolſtreifen, die hintern Extremitaͤten aber mit Silber, ſo entſtehen gar keine Zuckungen, wenn man beyde Armaturen mit dem Rande oder durch einen Metalldrath in Verbindung ſetzt. Zieht man aber die Bedeckungen ab, bringt die Stanniolſtreifen in der Lumbalgegend am heiligen Bein an, wo die Cruralnerven nur durch eine duͤnne Muskelſchicht von dieſer Armatur getrennt laufen, und legt ein Silberblaͤttchen auf die entbloͤßten Schenkel, ſo entſtehen bey jeder unmittelbaren oder mittelbaren Verbindung beyder Armaturen Zuſammenziehungen in den hintern Extremitaͤten und in den Bauchmuskeln. Sie ſind ſchwaͤcher, wenn die Armatur der Lumbalgegend von Silber und die der Extremitaͤten

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/293>, abgerufen am 21.11.2024.