nur durch die Größe der Theile verschieden, außer daß der Fuß von einer der Maschine angemessenen Höhe und Form seyn muß, und der Leiter nicht ganz im Verhältniß der Kugeln vergrößert zu werden braucht. Wenn das Fundamental-elektrometer 40° zeigt, so muß das Megameter nur 4° zeigen, und dieses Verhältniß bewirkt man durch das Gegengewicht. Man bringt nemlich beyde Elektrometer an den ersten Leiter der Maschine, und läßt dieselbe stufenweise wirken, bis die Kugel des Fundamentalelektrometers auf 40° ist. Zeigt alsdann das Megameter auf seiner Scale 4°, so ist es richtig; wo nicht, so muß man es durch das Gegengewicht dahin bringen, indem man entweder die Größe der Lackkugel oder die Länge des Glasstäbchens verändert. Bey dieser Einrichtung werden die Grade des Megameters Zehnfache des Elektrometers seyn. Herr de Luc bemerkt hiebey, daß die starken Grade der Elektricität, welche über die Scale seines Fundamental-elektrometers hinausgehen, wegen der starken Zerstreuung in der Luft überhaupt sehr schwankend, und beständigen Sprüngen und Fällen unterworfen sind. Auch, sagt er, sey es sehr schwer, den stärksten Grad der Elektrisirung, dessen eine Maschine fähig sey, zu bestimmen; denn, wenn man schnell drehe, so schwinge die Kugel des Megameters so stark, daß man über nichts urtheilen könne; drehe man aber langsam, oder vermindere man die Anzahl der einsaugenden Spitzen am ersten Leiter, so bleibe man ohne Zweifel unter dem stärksten Grade der Elektrisirung zurück.
Was die Mikrometer betrift, so giebt Hr. de Luc davon zwo verschiedene Arten an, deren Pendel eben so lang und von gleicher Einrichtung, wie das Pendel des Fundamental-elektrometers, sind, weil sie diesem substituirt werden müssen. Aber die Kugeln sind von verschiedener Größe und Substanz. An dem ersten Mikrometer ist die Kugel von Holundermark, von 4 3/4 Lin. (0,42 engl. Zoll) im Durchmesser, und hat statt eines Strohhalms einen Grashalm zum Stäbchen. Das Glasstäbchen zum Gegengewichte ist dünner und kürzer, und hat am Ende blos eine kleine mit dem Finger abgerundete Masse Siegellack. Wenn dieses
nur durch die Groͤße der Theile verſchieden, außer daß der Fuß von einer der Maſchine angemeſſenen Hoͤhe und Form ſeyn muß, und der Leiter nicht ganz im Verhaͤltniß der Kugeln vergroͤßert zu werden braucht. Wenn das Fundamental-elektrometer 40° zeigt, ſo muß das Megameter nur 4° zeigen, und dieſes Verhaͤltniß bewirkt man durch das Gegengewicht. Man bringt nemlich beyde Elektrometer an den erſten Leiter der Maſchine, und laͤßt dieſelbe ſtufenweiſe wirken, bis die Kugel des Fundamentalelektrometers auf 40° iſt. Zeigt alsdann das Megameter auf ſeiner Scale 4°, ſo iſt es richtig; wo nicht, ſo muß man es durch das Gegengewicht dahin bringen, indem man entweder die Groͤße der Lackkugel oder die Laͤnge des Glasſtaͤbchens veraͤndert. Bey dieſer Einrichtung werden die Grade des Megameters Zehnfache des Elektrometers ſeyn. Herr de Luc bemerkt hiebey, daß die ſtarken Grade der Elektricitaͤt, welche uͤber die Scale ſeines Fundamental-elektrometers hinausgehen, wegen der ſtarken Zerſtreuung in der Luft uͤberhaupt ſehr ſchwankend, und beſtaͤndigen Spruͤngen und Faͤllen unterworfen ſind. Auch, ſagt er, ſey es ſehr ſchwer, den ſtaͤrkſten Grad der Elektriſirung, deſſen eine Maſchine faͤhig ſey, zu beſtimmen; denn, wenn man ſchnell drehe, ſo ſchwinge die Kugel des Megameters ſo ſtark, daß man uͤber nichts urtheilen koͤnne; drehe man aber langſam, oder vermindere man die Anzahl der einſaugenden Spitzen am erſten Leiter, ſo bleibe man ohne Zweifel unter dem ſtaͤrkſten Grade der Elektriſirung zuruͤck.
Was die Mikrometer betrift, ſo giebt Hr. de Luc davon zwo verſchiedene Arten an, deren Pendel eben ſo lang und von gleicher Einrichtung, wie das Pendel des Fundamental-elektrometers, ſind, weil ſie dieſem ſubſtituirt werden muͤſſen. Aber die Kugeln ſind von verſchiedener Groͤße und Subſtanz. An dem erſten Mikrometer iſt die Kugel von Holundermark, von 4 3/4 Lin. (0,42 engl. Zoll) im Durchmeſſer, und hat ſtatt eines Strohhalms einen Grashalm zum Staͤbchen. Das Glasſtaͤbchen zum Gegengewichte iſt duͤnner und kuͤrzer, und hat am Ende blos eine kleine mit dem Finger abgerundete Maſſe Siegellack. Wenn dieſes
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nur durch die Groͤße der Theile verſchieden, außer daß der Fuß von einer der Maſchine angemeſſenen Hoͤhe und Form ſeyn muß, und der Leiter nicht ganz im Verhaͤltniß der Kugeln vergroͤßert zu werden braucht. Wenn das Fundamental-elektrometer 40° zeigt, ſo muß das Megameter nur 4° zeigen, und dieſes Verhaͤltniß bewirkt man durch das Gegengewicht. Man bringt nemlich beyde Elektrometer an den erſten Leiter der Maſchine, und laͤßt dieſelbe ſtufenweiſe wirken, bis die Kugel des Fundamentalelektrometers auf 40° iſt. Zeigt alsdann das Megameter auf ſeiner Scale 4°, ſo iſt es richtig; wo nicht, ſo muß man es durch das Gegengewicht dahin bringen, indem man entweder die Groͤße der Lackkugel oder die Laͤnge des Glasſtaͤbchens veraͤndert. Bey dieſer Einrichtung werden die Grade des Megameters Zehnfache des Elektrometers ſeyn. Herr de Luc bemerkt hiebey, daß die ſtarken Grade der Elektricitaͤt, welche uͤber die Scale ſeines Fundamental-elektrometers hinausgehen, wegen der ſtarken Zerſtreuung in der Luft uͤberhaupt ſehr ſchwankend, und beſtaͤndigen Spruͤngen und Faͤllen unterworfen ſind. Auch, ſagt er, ſey es ſehr ſchwer, den ſtaͤrkſten Grad der Elektriſirung, deſſen eine Maſchine faͤhig ſey, zu beſtimmen; denn, wenn man ſchnell drehe, ſo ſchwinge die Kugel des Megameters ſo ſtark, daß man uͤber nichts urtheilen koͤnne; drehe man aber langſam, oder vermindere man die Anzahl der einſaugenden Spitzen am erſten Leiter, ſo bleibe man ohne Zweifel unter dem ſtaͤrkſten Grade der Elektriſirung zuruͤck.
Was die Mikrometer betrift, ſo giebt Hr. de Luc davon zwo verſchiedene Arten an, deren Pendel eben ſo lang und von gleicher Einrichtung, wie das Pendel des Fundamental-elektrometers, ſind, weil ſie dieſem ſubſtituirt werden muͤſſen. Aber die Kugeln ſind von verſchiedener Groͤße und Subſtanz. An dem erſten Mikrometer iſt die Kugel von Holundermark, von 4 3/4 Lin. (0,42 engl. Zoll) im Durchmeſſer, und hat ſtatt eines Strohhalms einen Grashalm zum Staͤbchen. Das Glasſtaͤbchen zum Gegengewichte iſt duͤnner und kuͤrzer, und hat am Ende blos eine kleine mit dem Finger abgerundete Maſſe Siegellack. Wenn dieſes
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/348>, abgerufen am 24.11.2024.
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