Mikrometer in Verbindung mit einem Fundamental-elektrometer ist, so muß seine Kugel sich auf 40° erheben, wenn die andere sich auf 4° erhebt, wodurch die Grade desselben Zehntheile von den Graden des Fundamental-elektrometers werden. Des zweyten Mikrometers Kugel ist gleichfalls von Holundermark, hat aber nur 2 1/2 Lin. (0,22 engl. Zoll) im Durchmesser: das Werkzeug selbst ist sonst in allem dem ersten ähnlich. Das Pendel desselben wird vermittelst des Gegengewichts so justirt, daß es in Verbindung mit dem ersten Mikrometer 40° anzeigt, wenn dieses nur 4° angiebt. Auf diese Weise werden seine immer auf derselben Scale angezeigten Grade Hunderttheile von denen des Fundamentalelektrometers. Noch ist zu erinnern, daß man bey den Pendeln dieser beyden Mikrometer, weil sie so kleine Kugeln haben, die unbewegliche Kugel m (Taf. XXIX. Fig. 14.) so weit an sie anrücken muß, daß sie dieselben in ihrer vertikalen Lage berühre. Das letztere Mikrometer zeigt, wenn es recht gemacht ist, eben die Empfindlichkeit, wie das Elektroskop des Cavallo.
Dieses ist das Wesentlichste von dem, was Hr. de Luc über die Einrichrung seiner Elektrometer gesagt hat. Das Werkzeug ist vergleichbar, weil hier alles von Gewicht und Maaß abhängt, und es ist wegen des ihm beygefügten Megameters und Mikrometers auf jeden Grad der Elektrisirung anwendbar.
Das von Hrn. de Saussure angegebne und auf seinen Alpenreisen gebrauchte Flaschen- oder vielmehr Glockenelektrometer ist vorzüglich zu Beobachtung der Luftelektricität eingerichtet, und wird daher unten in den Zusätzen zu dem Artikel Luftelektrometer beschrieben.
Hr Volta hat in seinen an Hrn. Hofr. Lichtenberg in Göttingen gerichteten Briefen (in Brugnatelli Biblioteca fisica d'Europa übers. unter dem Titel: Alex. Volta meteorologische Briefe, aus dem Ital. mit Anm. des Herausg. Erster Band. Leipzig, 1793. 8.) über die beste Einrichtung der Elektrometer noch viele wichtige Bemerkungen gemacht. Er schlägt zu Beobachtung geringer Grade, und besonders der Luftelektricität, vor, anstatt der sonst gewöhnlichen Metalldräthe
Mikrometer in Verbindung mit einem Fundamental-elektrometer iſt, ſo muß ſeine Kugel ſich auf 40° erheben, wenn die andere ſich auf 4° erhebt, wodurch die Grade deſſelben Zehntheile von den Graden des Fundamental-elektrometers werden. Des zweyten Mikrometers Kugel iſt gleichfalls von Holundermark, hat aber nur 2 1/2 Lin. (0,22 engl. Zoll) im Durchmeſſer: das Werkzeug ſelbſt iſt ſonſt in allem dem erſten aͤhnlich. Das Pendel deſſelben wird vermittelſt des Gegengewichts ſo juſtirt, daß es in Verbindung mit dem erſten Mikrometer 40° anzeigt, wenn dieſes nur 4° angiebt. Auf dieſe Weiſe werden ſeine immer auf derſelben Scale angezeigten Grade Hunderttheile von denen des Fundamentalelektrometers. Noch iſt zu erinnern, daß man bey den Pendeln dieſer beyden Mikrometer, weil ſie ſo kleine Kugeln haben, die unbewegliche Kugel m (Taf. XXIX. Fig. 14.) ſo weit an ſie anruͤcken muß, daß ſie dieſelben in ihrer vertikalen Lage beruͤhre. Das letztere Mikrometer zeigt, wenn es recht gemacht iſt, eben die Empfindlichkeit, wie das Elektroſkop des Cavallo.
Dieſes iſt das Weſentlichſte von dem, was Hr. de Luc uͤber die Einrichrung ſeiner Elektrometer geſagt hat. Das Werkzeug iſt vergleichbar, weil hier alles von Gewicht und Maaß abhaͤngt, und es iſt wegen des ihm beygefuͤgten Megameters und Mikrometers auf jeden Grad der Elektriſirung anwendbar.
Das von Hrn. de Sauſſure angegebne und auf ſeinen Alpenreiſen gebrauchte Flaſchen- oder vielmehr Glockenelektrometer iſt vorzuͤglich zu Beobachtung der Luftelektricitaͤt eingerichtet, und wird daher unten in den Zuſaͤtzen zu dem Artikel Luftelektrometer beſchrieben.
Hr Volta hat in ſeinen an Hrn. Hofr. Lichtenberg in Goͤttingen gerichteten Briefen (in Brugnatelli Biblioteca fiſica d'Europa uͤberſ. unter dem Titel: Alex. Volta meteorologiſche Briefe, aus dem Ital. mit Anm. des Herausg. Erſter Band. Leipzig, 1793. 8.) uͤber die beſte Einrichtung der Elektrometer noch viele wichtige Bemerkungen gemacht. Er ſchlaͤgt zu Beobachtung geringer Grade, und beſonders der Luftelektricitaͤt, vor, anſtatt der ſonſt gewoͤhnlichen Metalldraͤthe
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0349"xml:id="P.5.337"n="337"/><lb/>
Mikrometer in Verbindung mit einem Fundamental-elektrometer iſt, ſo muß ſeine Kugel ſich auf 40° erheben, wenn die andere ſich auf 4° erhebt, wodurch die Grade deſſelben Zehntheile von den Graden des Fundamental-elektrometers werden. Des zweyten Mikrometers Kugel iſt gleichfalls von Holundermark, hat aber nur 2 1/2 Lin. (0,22 engl. Zoll) im Durchmeſſer: das Werkzeug ſelbſt iſt ſonſt in allem dem erſten aͤhnlich. Das Pendel deſſelben wird vermittelſt des Gegengewichts ſo juſtirt, daß es in Verbindung mit dem erſten Mikrometer 40° anzeigt, wenn dieſes nur 4° angiebt. Auf dieſe Weiſe werden ſeine immer auf derſelben Scale angezeigten Grade Hunderttheile von denen des Fundamentalelektrometers. Noch iſt zu erinnern, daß man bey den Pendeln dieſer beyden Mikrometer, weil ſie ſo kleine Kugeln haben, die unbewegliche Kugel <hirendition="#aq">m</hi> (Taf. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> Fig. 14.) ſo weit an ſie anruͤcken muß, daß ſie dieſelben in ihrer vertikalen Lage beruͤhre. Das letztere Mikrometer zeigt, wenn es recht gemacht iſt, eben die Empfindlichkeit, wie das Elektroſkop des <hirendition="#b">Cavallo.</hi></p><p>Dieſes iſt das Weſentlichſte von dem, was Hr. <hirendition="#b">de Luc</hi> uͤber die Einrichrung ſeiner Elektrometer geſagt hat. Das Werkzeug iſt vergleichbar, weil hier alles von Gewicht und Maaß abhaͤngt, und es iſt wegen des ihm beygefuͤgten Megameters und Mikrometers auf jeden Grad der Elektriſirung anwendbar.</p><p>Das von Hrn. <hirendition="#b">de Sauſſure</hi> angegebne und auf ſeinen Alpenreiſen gebrauchte Flaſchen- oder vielmehr <hirendition="#b">Glockenelektrometer</hi> iſt vorzuͤglich zu Beobachtung der Luftelektricitaͤt eingerichtet, und wird daher unten in den Zuſaͤtzen zu dem Artikel <hirendition="#b">Luftelektrometer</hi> beſchrieben.</p><p>Hr <hirendition="#b">Volta</hi> hat in ſeinen an Hrn. Hofr. Lichtenberg in Goͤttingen gerichteten Briefen (in <hirendition="#aq">Brugnatelli Biblioteca fiſica d'Europa</hi> uͤberſ. unter dem Titel: <hirendition="#b">Alex. Volta</hi> meteorologiſche Briefe, aus dem Ital. mit Anm. des Herausg. Erſter Band. Leipzig, 1793. 8.) uͤber die beſte Einrichtung der Elektrometer noch viele wichtige Bemerkungen gemacht. Er ſchlaͤgt zu Beobachtung geringer Grade, und beſonders der Luftelektricitaͤt, vor, anſtatt der ſonſt gewoͤhnlichen Metalldraͤthe<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[337/0349]
Mikrometer in Verbindung mit einem Fundamental-elektrometer iſt, ſo muß ſeine Kugel ſich auf 40° erheben, wenn die andere ſich auf 4° erhebt, wodurch die Grade deſſelben Zehntheile von den Graden des Fundamental-elektrometers werden. Des zweyten Mikrometers Kugel iſt gleichfalls von Holundermark, hat aber nur 2 1/2 Lin. (0,22 engl. Zoll) im Durchmeſſer: das Werkzeug ſelbſt iſt ſonſt in allem dem erſten aͤhnlich. Das Pendel deſſelben wird vermittelſt des Gegengewichts ſo juſtirt, daß es in Verbindung mit dem erſten Mikrometer 40° anzeigt, wenn dieſes nur 4° angiebt. Auf dieſe Weiſe werden ſeine immer auf derſelben Scale angezeigten Grade Hunderttheile von denen des Fundamentalelektrometers. Noch iſt zu erinnern, daß man bey den Pendeln dieſer beyden Mikrometer, weil ſie ſo kleine Kugeln haben, die unbewegliche Kugel m (Taf. XXIX. Fig. 14.) ſo weit an ſie anruͤcken muß, daß ſie dieſelben in ihrer vertikalen Lage beruͤhre. Das letztere Mikrometer zeigt, wenn es recht gemacht iſt, eben die Empfindlichkeit, wie das Elektroſkop des Cavallo.
Dieſes iſt das Weſentlichſte von dem, was Hr. de Luc uͤber die Einrichrung ſeiner Elektrometer geſagt hat. Das Werkzeug iſt vergleichbar, weil hier alles von Gewicht und Maaß abhaͤngt, und es iſt wegen des ihm beygefuͤgten Megameters und Mikrometers auf jeden Grad der Elektriſirung anwendbar.
Das von Hrn. de Sauſſure angegebne und auf ſeinen Alpenreiſen gebrauchte Flaſchen- oder vielmehr Glockenelektrometer iſt vorzuͤglich zu Beobachtung der Luftelektricitaͤt eingerichtet, und wird daher unten in den Zuſaͤtzen zu dem Artikel Luftelektrometer beſchrieben.
Hr Volta hat in ſeinen an Hrn. Hofr. Lichtenberg in Goͤttingen gerichteten Briefen (in Brugnatelli Biblioteca fiſica d'Europa uͤberſ. unter dem Titel: Alex. Volta meteorologiſche Briefe, aus dem Ital. mit Anm. des Herausg. Erſter Band. Leipzig, 1793. 8.) uͤber die beſte Einrichtung der Elektrometer noch viele wichtige Bemerkungen gemacht. Er ſchlaͤgt zu Beobachtung geringer Grade, und beſonders der Luftelektricitaͤt, vor, anſtatt der ſonſt gewoͤhnlichen Metalldraͤthe
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/349>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.