Zeitmessung unveränderliche Längen-Körper- und Gewichtmaaße zu erhalten, von Joh. Whitehurst, a. d. Engl. mit Anm. von I. H. Wiedemann. Nürnb. 1790. gr. 4.). Die französischen Mathematiker hingegen haben ihr neueingeführtes Maaß auf Längenmessung, nemlich auf die Größe des 45 sten Meridiangrades in Frankreich, gegründet, s. unten den Art. Metre.
Zu S. 341. Eine neuere Schrift, welche über die Vergleichung alter und neuer Maaße, und die Bestimmung der Maaße überhaupt schätzbare Untersuchungen enthält, haben wir von Rome de l' Isle(Metrologie. a Paris, 1789. 4. Metrologische Tafeln über die alten Maaße, Gewichte und Münzen Roms und Griechenlands, nebst dem Verhältn. ders. zu den bekannten frz. und deutschen; nach dem Frz. des Rome de l' Isle von G. Große. Braunschw. 1790. gr. 8.) erhalten.
G
Galläpfelsäure.
N. A.
Galläpfelsäure, Gallussäure, Acidum gallaceum s. gallae, Acide gallique.
Eine eigne Säure, welche in den Galläpfeln und andern zusammenziehenden Gewächsen enthalten ist. Diese Gewächse, z. B. die Rinde der Eiche, der China, die Granatäpfelschalen und Blüthen u. a. enthalten einen zusammenziehenden Stoff(Principium adstringens) der sich durch den Geschmack verräth, und dessen wäßrichte oder geistige Ausziehung das Eisen aus andern Säuren schwarz niederschlägt. Ein solcher Niederschlag ist die gemeine Dinte. Wird dieser zusammenziehende Stoff von den gummichten und harzichten Theilen befreyt, so zeigt er sich als ein weißes nadelförmiges Salz von saurem Geschmacke, das die Lakmustinktur roth färbt, in 3 Theilen siedendem und 24 Theilen kaltem Wasser, auch im Weingeiste auflöslich, und in der Wärme flüchtig ist.
Die Akademisten zu Dijon (Morveau, Maret und Durande Anfangsgr. der theor. und prakt. Chemie, Th. III.
Zeitmeſſung unveraͤnderliche Laͤngen-Koͤrper- und Gewichtmaaße zu erhalten, von Joh. Whitehurſt, a. d. Engl. mit Anm. von I. H. Wiedemann. Nuͤrnb. 1790. gr. 4.). Die franzoͤſiſchen Mathematiker hingegen haben ihr neueingefuͤhrtes Maaß auf Laͤngenmeſſung, nemlich auf die Groͤße des 45 ſten Meridiangrades in Frankreich, gegruͤndet, ſ. unten den Art. Mètre.
Zu S. 341. Eine neuere Schrift, welche uͤber die Vergleichung alter und neuer Maaße, und die Beſtimmung der Maaße uͤberhaupt ſchaͤtzbare Unterſuchungen enthaͤlt, haben wir von Romé de l' Isle(Metrologie. à Paris, 1789. 4. Metrologiſche Tafeln uͤber die alten Maaße, Gewichte und Muͤnzen Roms und Griechenlands, nebſt dem Verhaͤltn. derſ. zu den bekannten frz. und deutſchen; nach dem Frz. des Romé de l' Isle von G. Große. Braunſchw. 1790. gr. 8.) erhalten.
Eine eigne Saͤure, welche in den Gallaͤpfeln und andern zuſammenziehenden Gewaͤchſen enthalten iſt. Dieſe Gewaͤchſe, z. B. die Rinde der Eiche, der China, die Granataͤpfelſchalen und Bluͤthen u. a. enthalten einen zuſammenziehenden Stoff(Principium adſtringens) der ſich durch den Geſchmack verraͤth, und deſſen waͤßrichte oder geiſtige Ausziehung das Eiſen aus andern Saͤuren ſchwarz niederſchlaͤgt. Ein ſolcher Niederſchlag iſt die gemeine Dinte. Wird dieſer zuſammenziehende Stoff von den gummichten und harzichten Theilen befreyt, ſo zeigt er ſich als ein weißes nadelfoͤrmiges Salz von ſaurem Geſchmacke, das die Lakmustinktur roth faͤrbt, in 3 Theilen ſiedendem und 24 Theilen kaltem Waſſer, auch im Weingeiſte aufloͤslich, und in der Waͤrme fluͤchtig iſt.
Die Akademiſten zu Dijon (Morveau, Maret und Durande Anfangsgr. der theor. und prakt. Chemie, Th. III.
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Zeitmeſſung unveraͤnderliche Laͤngen-Koͤrper- und Gewichtmaaße zu erhalten, von Joh. Whitehurſt, a. d. Engl. mit Anm. von I. H. Wiedemann. Nuͤrnb. 1790. gr. 4.). Die franzoͤſiſchen Mathematiker hingegen haben ihr neueingefuͤhrtes Maaß auf Laͤngenmeſſung, nemlich auf die Groͤße des 45 ſten Meridiangrades in Frankreich, gegruͤndet, ſ. unten den Art. Mètre.
Zu S. 341. Eine neuere Schrift, welche uͤber die Vergleichung alter und neuer Maaße, und die Beſtimmung der Maaße uͤberhaupt ſchaͤtzbare Unterſuchungen enthaͤlt, haben wir von Romé de l' Isle (Metrologie. à Paris, 1789. 4. Metrologiſche Tafeln uͤber die alten Maaße, Gewichte und Muͤnzen Roms und Griechenlands, nebſt dem Verhaͤltn. derſ. zu den bekannten frz. und deutſchen; nach dem Frz. des Romé de l' Isle von G. Große. Braunſchw. 1790. gr. 8.) erhalten.
G
Gallaͤpfelſaͤure.
N. A.
Gallaͤpfelſaͤure, Gallusſaͤure, Acidum gallaceum ſ. gallae, Acide gallique.
Eine eigne Saͤure, welche in den Gallaͤpfeln und andern zuſammenziehenden Gewaͤchſen enthalten iſt. Dieſe Gewaͤchſe, z. B. die Rinde der Eiche, der China, die Granataͤpfelſchalen und Bluͤthen u. a. enthalten einen zuſammenziehenden Stoff (Principium adſtringens) der ſich durch den Geſchmack verraͤth, und deſſen waͤßrichte oder geiſtige Ausziehung das Eiſen aus andern Saͤuren ſchwarz niederſchlaͤgt. Ein ſolcher Niederſchlag iſt die gemeine Dinte. Wird dieſer zuſammenziehende Stoff von den gummichten und harzichten Theilen befreyt, ſo zeigt er ſich als ein weißes nadelfoͤrmiges Salz von ſaurem Geſchmacke, das die Lakmustinktur roth faͤrbt, in 3 Theilen ſiedendem und 24 Theilen kaltem Waſſer, auch im Weingeiſte aufloͤslich, und in der Waͤrme fluͤchtig iſt.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/428>, abgerufen am 21.11.2024.
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