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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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sind folgende. 1. Die Elektricität befördert die Ausdünstung. 2. Nach den Versuchen des Herren Paets van Croostwyck und Deiman entstehen Luftarten, wenn der elektrische Funken durch Wasser schlägt, s. Wasser (B. IV. S. 653. f.). 3. Bey den Donnerwettern, als einer der vorzüglichsten Luftzersetzungen, zeigt sich eine große Menge von elektrischem Fluidum, von welchem Hr. de Luc deutlich dargethan hat, daß es nicht als Ladung in den Wolken könne vorhanden gewesen seyn, s. den Zusatz zu dem Art. Luftelektricität. 4. In den höhern Gegenden der Atmosphäre, wo vorzüglich die Dünste die Luftform erhalten, ist das elektrische Fluidum wegen seiner großen Leichtigkeit am häufigsten anzutreffen. Aus allen diesen Gründen vermuthet Hr. de Luc, das elektrische Fluidum, oder wenigstens ein Bestandtheil desselben, sey eines von den Bindungsmitteln, wodurch der Wasserdunst (das Product der Ausdünstung) in atmosphärische Luft verwandelt, und so die ganze Masse der Atmosphäre einer steten Zusammensetzung und Zersetzung unterworfen werde.

Gas, brennbares.

Zus. zu diesem Art. Th. II. S. 361--371.

Diese Gasart hat in der neuern chemischen Nomenclatur die Namen Gaz hydrogene, Gas hydrogenium, Wasserstoffgas (Girtanner), wassererzeugendes Gas (Hermbstädt) erhalten. Auch sind die alten Namen noch gewöhnlich, und zum Unterschiede von einigen nicht ganz reinen Arten, z. B. der Sumpfluft, pflegt man die reinern leichtes brennbares Gas zu nennen.

Die S. 364 erwähnte Sumpfluft gehört zu den schweren brennbaren Gasarten (Gaz hydrogene pesant), dergleichen sich bey der Destillation aller organischen Stoffe und ihrer nähern Bestandtheile entwickeln. Eben solche Arten findet man auch in den Kloaken, moderigen Brunnen, und einigen Gruben, wo sie die sogenannten entzündlichen Schwaden ausmachen. Diese Gasarten unterscheiden sich von dem leichten brennbaren Gas durch ein größeres eigenthümliches Gewicht, das aber doch auch verschiedene Stusen


ſind folgende. 1. Die Elektricitaͤt befoͤrdert die Ausduͤnſtung. 2. Nach den Verſuchen des Herren Paets van Crooſtwyck und Deiman entſtehen Luftarten, wenn der elektriſche Funken durch Waſſer ſchlaͤgt, ſ. Waſſer (B. IV. S. 653. f.). 3. Bey den Donnerwettern, als einer der vorzuͤglichſten Luftzerſetzungen, zeigt ſich eine große Menge von elektriſchem Fluidum, von welchem Hr. de Luc deutlich dargethan hat, daß es nicht als Ladung in den Wolken koͤnne vorhanden geweſen ſeyn, ſ. den Zuſatz zu dem Art. Luftelektricitaͤt. 4. In den hoͤhern Gegenden der Atmoſphaͤre, wo vorzuͤglich die Duͤnſte die Luftform erhalten, iſt das elektriſche Fluidum wegen ſeiner großen Leichtigkeit am haͤufigſten anzutreffen. Aus allen dieſen Gruͤnden vermuthet Hr. de Luc, das elektriſche Fluidum, oder wenigſtens ein Beſtandtheil deſſelben, ſey eines von den Bindungsmitteln, wodurch der Waſſerdunſt (das Product der Ausduͤnſtung) in atmoſphaͤriſche Luft verwandelt, und ſo die ganze Maſſe der Atmoſphaͤre einer ſteten Zuſammenſetzung und Zerſetzung unterworfen werde.

Gas, brennbares.

Zuſ. zu dieſem Art. Th. II. S. 361—371.

Dieſe Gasart hat in der neuern chemiſchen Nomenclatur die Namen Gaz hydrogène, Gas hydrogenium, Waſſerſtoffgas (Girtanner), waſſererzeugendes Gas (Hermbſtaͤdt) erhalten. Auch ſind die alten Namen noch gewoͤhnlich, und zum Unterſchiede von einigen nicht ganz reinen Arten, z. B. der Sumpfluft, pflegt man die reinern leichtes brennbares Gas zu nennen.

Die S. 364 erwaͤhnte Sumpfluft gehoͤrt zu den ſchweren brennbaren Gasarten (Gaz hydrogène peſant), dergleichen ſich bey der Deſtillation aller organiſchen Stoffe und ihrer naͤhern Beſtandtheile entwickeln. Eben ſolche Arten findet man auch in den Kloaken, moderigen Brunnen, und einigen Gruben, wo ſie die ſogenannten entzuͤndlichen Schwaden ausmachen. Dieſe Gasarten unterſcheiden ſich von dem leichten brennbaren Gas durch ein groͤßeres eigenthuͤmliches Gewicht, das aber doch auch verſchiedene Stuſen

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[428/0440] ſind folgende. 1. Die Elektricitaͤt befoͤrdert die Ausduͤnſtung. 2. Nach den Verſuchen des Herren Paets van Crooſtwyck und Deiman entſtehen Luftarten, wenn der elektriſche Funken durch Waſſer ſchlaͤgt, ſ. Waſſer (B. IV. S. 653. f.). 3. Bey den Donnerwettern, als einer der vorzuͤglichſten Luftzerſetzungen, zeigt ſich eine große Menge von elektriſchem Fluidum, von welchem Hr. de Luc deutlich dargethan hat, daß es nicht als Ladung in den Wolken koͤnne vorhanden geweſen ſeyn, ſ. den Zuſatz zu dem Art. Luftelektricitaͤt. 4. In den hoͤhern Gegenden der Atmoſphaͤre, wo vorzuͤglich die Duͤnſte die Luftform erhalten, iſt das elektriſche Fluidum wegen ſeiner großen Leichtigkeit am haͤufigſten anzutreffen. Aus allen dieſen Gruͤnden vermuthet Hr. de Luc, das elektriſche Fluidum, oder wenigſtens ein Beſtandtheil deſſelben, ſey eines von den Bindungsmitteln, wodurch der Waſſerdunſt (das Product der Ausduͤnſtung) in atmoſphaͤriſche Luft verwandelt, und ſo die ganze Maſſe der Atmoſphaͤre einer ſteten Zuſammenſetzung und Zerſetzung unterworfen werde. Gas, brennbares. Zuſ. zu dieſem Art. Th. II. S. 361—371. Dieſe Gasart hat in der neuern chemiſchen Nomenclatur die Namen Gaz hydrogène, Gas hydrogenium, Waſſerſtoffgas (Girtanner), waſſererzeugendes Gas (Hermbſtaͤdt) erhalten. Auch ſind die alten Namen noch gewoͤhnlich, und zum Unterſchiede von einigen nicht ganz reinen Arten, z. B. der Sumpfluft, pflegt man die reinern leichtes brennbares Gas zu nennen. Die S. 364 erwaͤhnte Sumpfluft gehoͤrt zu den ſchweren brennbaren Gasarten (Gaz hydrogène peſant), dergleichen ſich bey der Deſtillation aller organiſchen Stoffe und ihrer naͤhern Beſtandtheile entwickeln. Eben ſolche Arten findet man auch in den Kloaken, moderigen Brunnen, und einigen Gruben, wo ſie die ſogenannten entzuͤndlichen Schwaden ausmachen. Dieſe Gasarten unterſcheiden ſich von dem leichten brennbaren Gas durch ein groͤßeres eigenthuͤmliches Gewicht, das aber doch auch verſchiedene Stuſen

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/440>, abgerufen am 21.11.2024.