sammengesetzten Apparat beschrieben, welchen er und Hr. Meusnier zu mancherley Versuchen mit den Gasarten, hauptsächlich aber zu genauen Abmessungen des Volumens derselben, erfunden und eingerichtet hatten. Da man mit diesem Apparat die berühmten Versuche angestellt hat, welche der Wassererzeugung aus dephlogistisirter und brennbarer Luft, vermittelst der Verbrennung dieser Luftarten, zum Beweise dienen (s. den Zusatz des Art. Wasser); so ist es daher gekommen, daß man jetzt gewöhnlich unter dem Namen der Gazometer Vorrichtungen versteht, welche die Absicht haben, theils das Abbrennen der genannten Luftarten bequem zu veranstalten, theils die verhältnißmäßigen Quantitäten der dazu angewandten Luft genau zu messen, theils auch das dadurch enthaltene Wasser gehörig zu sammeln und zu wägen.
Lavoisier selbst gesteht es zu, daß sein Apparat ungemein complicirt und kostbar sey; auch zweifle ich, daß irgend ein Physiker außerhalb Paris sich einer ähnlichen Einrichtung jemals bedienen werde. Es hat aber Hr. D. van Marum in Haarlem (Beschreibung eines verbesserten Gazometers u. s. w. in einem Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phys. B. V. S. 154. u. f., ingl. im Gothaischen Magazin für das Neuste aus der Physik. VIII. B. 2tes St. S. 68. u. f.) eine weit bequemere Vorrichtung angegeben. Dieser verdienstvolle Naturforscher hatte die Gefälligkeit, auch mir eine gedruckte Beschreibung seiner damaligen Erfindung, mit den nöthigen Zeichnungen begleitet, zum Gebrauch für gegenwärtige Supplemente des physikalis. Wörterbuchs zuzusenden, wofür ich ihm öffentlich aufs verbindlichste danke. Da er aber seitdem selbst eine noch einfachere Vorrichtung beschrieben hat (Beschreibung eines sehr einfachen Gazometers u. s. w. in einem zwe<*>ten Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phys. B. VI. S. 3. u. f.), so wird es jetzt ohne Zweifel zweckmäßiger, und dem Wunsche des Erfinders angemessener seyn, wenn ich mich hier nur darauf einschränke, von diesem Instrumente, nach dessen letzter Abänderung, in möglichster Kürze einen Begrif zu geben.
ſammengeſetzten Apparat beſchrieben, welchen er und Hr. Meusnier zu mancherley Verſuchen mit den Gasarten, hauptſaͤchlich aber zu genauen Abmeſſungen des Volumens derſelben, erfunden und eingerichtet hatten. Da man mit dieſem Apparat die beruͤhmten Verſuche angeſtellt hat, welche der Waſſererzeugung aus dephlogiſtiſirter und brennbarer Luft, vermittelſt der Verbrennung dieſer Luftarten, zum Beweiſe dienen (ſ. den Zuſatz des Art. Waſſer); ſo iſt es daher gekommen, daß man jetzt gewoͤhnlich unter dem Namen der Gazometer Vorrichtungen verſteht, welche die Abſicht haben, theils das Abbrennen der genannten Luftarten bequem zu veranſtalten, theils die verhaͤltnißmaͤßigen Quantitaͤten der dazu angewandten Luft genau zu meſſen, theils auch das dadurch enthaltene Waſſer gehoͤrig zu ſammeln und zu waͤgen.
Lavoiſier ſelbſt geſteht es zu, daß ſein Apparat ungemein complicirt und koſtbar ſey; auch zweifle ich, daß irgend ein Phyſiker außerhalb Paris ſich einer aͤhnlichen Einrichtung jemals bedienen werde. Es hat aber Hr. D. van Marum in Haarlem (Beſchreibung eines verbeſſerten Gazometers u. ſ. w. in einem Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phyſ. B. V. S. 154. u. f., ingl. im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik. VIII. B. 2tes St. S. 68. u. f.) eine weit bequemere Vorrichtung angegeben. Dieſer verdienſtvolle Naturforſcher hatte die Gefaͤlligkeit, auch mir eine gedruckte Beſchreibung ſeiner damaligen Erfindung, mit den noͤthigen Zeichnungen begleitet, zum Gebrauch fuͤr gegenwaͤrtige Supplemente des phyſikaliſ. Woͤrterbuchs zuzuſenden, wofuͤr ich ihm oͤffentlich aufs verbindlichſte danke. Da er aber ſeitdem ſelbſt eine noch einfachere Vorrichtung beſchrieben hat (Beſchreibung eines ſehr einfachen Gazometers u. ſ. w. in einem zwe<*>ten Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phyſ. B. VI. S. 3. u. f.), ſo wird es jetzt ohne Zweifel zweckmaͤßiger, und dem Wunſche des Erfinders angemeſſener ſeyn, wenn ich mich hier nur darauf einſchraͤnke, von dieſem Inſtrumente, nach deſſen letzter Abaͤnderung, in moͤglichſter Kuͤrze einen Begrif zu geben.
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ſammengeſetzten Apparat beſchrieben, welchen er und Hr. Meusnier zu mancherley Verſuchen mit den Gasarten, hauptſaͤchlich aber zu genauen Abmeſſungen des Volumens derſelben, erfunden und eingerichtet hatten. Da man mit dieſem Apparat die beruͤhmten Verſuche angeſtellt hat, welche der Waſſererzeugung aus dephlogiſtiſirter und brennbarer Luft, vermittelſt der Verbrennung dieſer Luftarten, zum Beweiſe dienen (ſ. den Zuſatz des Art. Waſſer); ſo iſt es daher gekommen, daß man jetzt gewoͤhnlich unter dem Namen der Gazometer Vorrichtungen verſteht, welche die Abſicht haben, theils das Abbrennen der genannten Luftarten bequem zu veranſtalten, theils die verhaͤltnißmaͤßigen Quantitaͤten der dazu angewandten Luft genau zu meſſen, theils auch das dadurch enthaltene Waſſer gehoͤrig zu ſammeln und zu waͤgen.
Lavoiſier ſelbſt geſteht es zu, daß ſein Apparat ungemein complicirt und koſtbar ſey; auch zweifle ich, daß irgend ein Phyſiker außerhalb Paris ſich einer aͤhnlichen Einrichtung jemals bedienen werde. Es hat aber Hr. D. van Marum in Haarlem (Beſchreibung eines verbeſſerten Gazometers u. ſ. w. in einem Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phyſ. B. V. S. 154. u. f., ingl. im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik. VIII. B. 2tes St. S. 68. u. f.) eine weit bequemere Vorrichtung angegeben. Dieſer verdienſtvolle Naturforſcher hatte die Gefaͤlligkeit, auch mir eine gedruckte Beſchreibung ſeiner damaligen Erfindung, mit den noͤthigen Zeichnungen begleitet, zum Gebrauch fuͤr gegenwaͤrtige Supplemente des phyſikaliſ. Woͤrterbuchs zuzuſenden, wofuͤr ich ihm oͤffentlich aufs verbindlichſte danke. Da er aber ſeitdem ſelbſt eine noch einfachere Vorrichtung beſchrieben hat (Beſchreibung eines ſehr einfachen Gazometers u. ſ. w. in einem zwe<*>ten Schreiben an Hrn. Berthollet, in Grens Journal d. Phyſ. B. VI. S. 3. u. f.), ſo wird es jetzt ohne Zweifel zweckmaͤßiger, und dem Wunſche des Erfinders angemeſſener ſeyn, wenn ich mich hier nur darauf einſchraͤnke, von dieſem Inſtrumente, nach deſſen letzter Abaͤnderung, in moͤglichſter Kuͤrze einen Begrif zu geben.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/479>, abgerufen am 22.11.2024.
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