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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Taf. XXIX. Fig. 16. ist ss der Ballon, in welchem man die Verbrennung der Luftarten veranstalten will, mit seinem Fuße und zwo gekrümmten in den Ballon sich öfnenden Glasröhren. Jede dieser Glasröhren ist mit einer gläsernen Glocke verbunden, deren man sich also auf jeder Seite eine mit dem übrigen dazu gehörigen Apparate vorstellen muß, wiewohl die Figur zu Ersparung des Raums dieses nur auf der Seite zur Rechten abbildet. Die Glocke ruht auf dem Tische p, und hat eine Scale, die den Inhalt der Glocke, von dem Rande der kupfernen Einfassung mm aus gerechnet, in Cubikzollen angiebt. Diese Scale von Elfenbein ist an ein Kupferblech befestiget, das an die Einfassung mm, die einen Zoll hoch und auf dem Tische fest ist, angeschraubt wird. Das obere Ende der Scale geht bis zur innern Fläche des Randes der Zwinge rr fort, und ist daselbst ebenfalls angeschraubt. Diese Glocke macht nun das eigentliche Gazometer, oder das Maaß des Luftvolumens aus.

Neben der Glocke steht der Glascylinder gg, mit zween Hähnen nn versehen, durch welche man das im Cylinder befindliche Wasser ablassen, und auf jede beliebige Höhe stellen kan. Der Heber aabcde, welcher überall die Weite von ohngefähr 1/2 Zoll haben muß, besteht aus dreyen Stücken. aa ist eine gläserne fast bis an den Boden der Glocke hinabgehende Röhre, durch den Hahn f mit der gekrümmten kupfernen Röhre bc verbunden; de ist wiederum eine Glasröhre, welche oben in die an bc angeschraubte kupferne Zwinge o geküttet ist, und unten fast bis an den Boden des Gefäßes reicht, in dem der gläserne Cylinder gg steht. Der Heber aabcde macht, wenn er mit Wasser angefüllt ist, zwischen der Glocke und dem Cylinder gg eine solche Verbindung, daß sich das Wasser in beyden in gleiche Höhe zu setzen sucht: steht es in der Glocke höher, als im Cylinder, so läuft es aus jener in diesen, und umgekehrt in jene, wenn es im Cylinder höher steht. Da man nun seine Höhe im Cylinder durch die Hähne nn nach Gefallen ändern kan, so hat man es in seiner Gewalt, wie man will, Wasser in die Glocke hinein, oder aus ihr herauslaufen zu lassen.


Taf. XXIX. Fig. 16. iſt ss der Ballon, in welchem man die Verbrennung der Luftarten veranſtalten will, mit ſeinem Fuße und zwo gekruͤmmten in den Ballon ſich oͤfnenden Glasroͤhren. Jede dieſer Glasroͤhren iſt mit einer glaͤſernen Glocke verbunden, deren man ſich alſo auf jeder Seite eine mit dem uͤbrigen dazu gehoͤrigen Apparate vorſtellen muß, wiewohl die Figur zu Erſparung des Raums dieſes nur auf der Seite zur Rechten abbildet. Die Glocke ruht auf dem Tiſche p, und hat eine Scale, die den Inhalt der Glocke, von dem Rande der kupfernen Einfaſſung mm aus gerechnet, in Cubikzollen angiebt. Dieſe Scale von Elfenbein iſt an ein Kupferblech befeſtiget, das an die Einfaſſung mm, die einen Zoll hoch und auf dem Tiſche feſt iſt, angeſchraubt wird. Das obere Ende der Scale geht bis zur innern Flaͤche des Randes der Zwinge rr fort, und iſt daſelbſt ebenfalls angeſchraubt. Dieſe Glocke macht nun das eigentliche Gazometer, oder das Maaß des Luftvolumens aus.

Neben der Glocke ſteht der Glascylinder gg, mit zween Haͤhnen nn verſehen, durch welche man das im Cylinder befindliche Waſſer ablaſſen, und auf jede beliebige Hoͤhe ſtellen kan. Der Heber aabcde, welcher uͤberall die Weite von ohngefaͤhr 1/2 Zoll haben muß, beſteht aus dreyen Stuͤcken. aa iſt eine glaͤſerne faſt bis an den Boden der Glocke hinabgehende Roͤhre, durch den Hahn f mit der gekruͤmmten kupfernen Roͤhre bc verbunden; de iſt wiederum eine Glasroͤhre, welche oben in die an bc angeſchraubte kupferne Zwinge o gekuͤttet iſt, und unten faſt bis an den Boden des Gefaͤßes reicht, in dem der glaͤſerne Cylinder gg ſteht. Der Heber aabcde macht, wenn er mit Waſſer angefuͤllt iſt, zwiſchen der Glocke und dem Cylinder gg eine ſolche Verbindung, daß ſich das Waſſer in beyden in gleiche Hoͤhe zu ſetzen ſucht: ſteht es in der Glocke hoͤher, als im Cylinder, ſo laͤuft es aus jener in dieſen, und umgekehrt in jene, wenn es im Cylinder hoͤher ſteht. Da man nun ſeine Hoͤhe im Cylinder durch die Haͤhne nn nach Gefallen aͤndern kan, ſo hat man es in ſeiner Gewalt, wie man will, Waſſer in die Glocke hinein, oder aus ihr herauslaufen zu laſſen.

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[468/0480] Taf. XXIX. Fig. 16. iſt ss der Ballon, in welchem man die Verbrennung der Luftarten veranſtalten will, mit ſeinem Fuße und zwo gekruͤmmten in den Ballon ſich oͤfnenden Glasroͤhren. Jede dieſer Glasroͤhren iſt mit einer glaͤſernen Glocke verbunden, deren man ſich alſo auf jeder Seite eine mit dem uͤbrigen dazu gehoͤrigen Apparate vorſtellen muß, wiewohl die Figur zu Erſparung des Raums dieſes nur auf der Seite zur Rechten abbildet. Die Glocke ruht auf dem Tiſche p, und hat eine Scale, die den Inhalt der Glocke, von dem Rande der kupfernen Einfaſſung mm aus gerechnet, in Cubikzollen angiebt. Dieſe Scale von Elfenbein iſt an ein Kupferblech befeſtiget, das an die Einfaſſung mm, die einen Zoll hoch und auf dem Tiſche feſt iſt, angeſchraubt wird. Das obere Ende der Scale geht bis zur innern Flaͤche des Randes der Zwinge rr fort, und iſt daſelbſt ebenfalls angeſchraubt. Dieſe Glocke macht nun das eigentliche Gazometer, oder das Maaß des Luftvolumens aus. Neben der Glocke ſteht der Glascylinder gg, mit zween Haͤhnen nn verſehen, durch welche man das im Cylinder befindliche Waſſer ablaſſen, und auf jede beliebige Hoͤhe ſtellen kan. Der Heber aabcde, welcher uͤberall die Weite von ohngefaͤhr 1/2 Zoll haben muß, beſteht aus dreyen Stuͤcken. aa iſt eine glaͤſerne faſt bis an den Boden der Glocke hinabgehende Roͤhre, durch den Hahn f mit der gekruͤmmten kupfernen Roͤhre bc verbunden; de iſt wiederum eine Glasroͤhre, welche oben in die an bc angeſchraubte kupferne Zwinge o gekuͤttet iſt, und unten faſt bis an den Boden des Gefaͤßes reicht, in dem der glaͤſerne Cylinder gg ſteht. Der Heber aabcde macht, wenn er mit Waſſer angefuͤllt iſt, zwiſchen der Glocke und dem Cylinder gg eine ſolche Verbindung, daß ſich das Waſſer in beyden in gleiche Hoͤhe zu ſetzen ſucht: ſteht es in der Glocke hoͤher, als im Cylinder, ſo laͤuft es aus jener in dieſen, und umgekehrt in jene, wenn es im Cylinder hoͤher ſteht. Da man nun ſeine Hoͤhe im Cylinder durch die Haͤhne nn nach Gefallen aͤndern kan, ſo hat man es in ſeiner Gewalt, wie man will, Waſſer in die Glocke hinein, oder aus ihr herauslaufen zu laſſen.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/480>, abgerufen am 22.11.2024.