werden müsse. Seine auf dem Riesengebirge angestellten Beobachtungen lehrten, daß dieser Wärmegrad, wenn x nahe an 40 Toisen kömmt, auf 18, hingegen wenn eben diese Größe nahe zu 500 Toisen hinansteigt, auf 12 Grad zu setzen sey, und daß für Höhen, welche zwischen 40 und 500 Toisen fallen, ein verhältnißmäßiger Werth zwischen 18 und 12 Grad statt finde. Nennt man nun den gehörigen Grad der Normaltemperatur = b, und substituirt dieses für 16 3/4, so verwandelt sich die im Art. (S. 625. Zeile 20.) mitgetheilte Formel des Hrn. de Luc in
und es wird der Coefficient ce = 10000 ((215--b+r/215)).
Vermittelst dieser Formel würde man für die barometrischen Höhenmessungen eine weit zuverläßigere Regel, als alle bisherigen, erhalten, wenn man für jeden Fall den Wärmegrad b richtig bestimmen könnte. Allein es ist theils das Gesetz, nach welchem b von den Höhen abhängt, noch unbekannt, theils aber auch der Zustand der Luft an einerley Orte zu veränderlich, als daß man sich von dieser Methode eine allgemeine Genauigkeit versprechen dürfte. Wollte man aber zu einer bestimmten Kenntniß des jedesmaligen Zustands der Luft gelangen, so müßten bey jeder Beobachtung außer dem Thermometer auch noch ein Hygrometer, Eudiometer, Luftelektrometer, und vielleicht noch mehrere dergleichen Werkzeuge, zu Rathe gezogen, und ihre Angaben in die Formel gebracht werden. Und wieviel Untersuchungen würde es erfordern, ehe wir nur eines von diesen Instrumenten, z. B. das Hygrometer, hiezu sicher gebrauchen könnten?
Hr. Gersrner thut daher den vortreflichen Vorschlag, die Dichtigkeit der Luft an den beyden Endpunkten der abzumessenden Höhe lieber durch wirkliche Abwägung zu finden, und zu dieser Absicht hat er vornehmlich seine, unten im Zusatze des Art. Manometer beschriebene, Luftwage eingerichtet, welche unmittelbar das Gewicht eines Cubikzolls
werden muͤſſe. Seine auf dem Rieſengebirge angeſtellten Beobachtungen lehrten, daß dieſer Waͤrmegrad, wenn x nahe an 40 Toiſen koͤmmt, auf 18, hingegen wenn eben dieſe Groͤße nahe zu 500 Toiſen hinanſteigt, auf 12 Grad zu ſetzen ſey, und daß fuͤr Hoͤhen, welche zwiſchen 40 und 500 Toiſen fallen, ein verhaͤltnißmaͤßiger Werth zwiſchen 18 und 12 Grad ſtatt finde. Nennt man nun den gehoͤrigen Grad der Normaltemperatur = b, und ſubſtituirt dieſes fuͤr 16 3/4, ſo verwandelt ſich die im Art. (S. 625. Zeile 20.) mitgetheilte Formel des Hrn. de Luc in
und es wird der Coefficient ce = 10000 ((215—b+r/215)).
Vermittelſt dieſer Formel wuͤrde man fuͤr die barometriſchen Hoͤhenmeſſungen eine weit zuverlaͤßigere Regel, als alle bisherigen, erhalten, wenn man fuͤr jeden Fall den Waͤrmegrad b richtig beſtimmen koͤnnte. Allein es iſt theils das Geſetz, nach welchem b von den Hoͤhen abhaͤngt, noch unbekannt, theils aber auch der Zuſtand der Luft an einerley Orte zu veraͤnderlich, als daß man ſich von dieſer Methode eine allgemeine Genauigkeit verſprechen duͤrfte. Wollte man aber zu einer beſtimmten Kenntniß des jedesmaligen Zuſtands der Luft gelangen, ſo muͤßten bey jeder Beobachtung außer dem Thermometer auch noch ein Hygrometer, Eudiometer, Luftelektrometer, und vielleicht noch mehrere dergleichen Werkzeuge, zu Rathe gezogen, und ihre Angaben in die Formel gebracht werden. Und wieviel Unterſuchungen wuͤrde es erfordern, ehe wir nur eines von dieſen Inſtrumenten, z. B. das Hygrometer, hiezu ſicher gebrauchen koͤnnten?
Hr. Gerſrner thut daher den vortreflichen Vorſchlag, die Dichtigkeit der Luft an den beyden Endpunkten der abzumeſſenden Hoͤhe lieber durch wirkliche Abwaͤgung zu finden, und zu dieſer Abſicht hat er vornehmlich ſeine, unten im Zuſatze des Art. Manometer beſchriebene, Luftwage eingerichtet, welche unmittelbar das Gewicht eines Cubikzolls
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werden muͤſſe. Seine auf dem Rieſengebirge angeſtellten Beobachtungen lehrten, daß dieſer Waͤrmegrad, wenn x nahe an 40 Toiſen koͤmmt, auf 18, hingegen wenn eben dieſe Groͤße nahe zu 500 Toiſen hinanſteigt, auf 12 Grad zu ſetzen ſey, und daß fuͤr Hoͤhen, welche zwiſchen 40 und 500 Toiſen fallen, ein verhaͤltnißmaͤßiger Werth zwiſchen 18 und 12 Grad ſtatt finde. Nennt man nun den gehoͤrigen Grad der Normaltemperatur = b, und ſubſtituirt dieſes fuͤr 16 3/4, ſo verwandelt ſich die im Art. (S. 625. Zeile 20.) mitgetheilte Formel des Hrn. de Luc in und es wird der Coefficient ce = 10000 ((215—b+r/215)).
Vermittelſt dieſer Formel wuͤrde man fuͤr die barometriſchen Hoͤhenmeſſungen eine weit zuverlaͤßigere Regel, als alle bisherigen, erhalten, wenn man fuͤr jeden Fall den Waͤrmegrad b richtig beſtimmen koͤnnte. Allein es iſt theils das Geſetz, nach welchem b von den Hoͤhen abhaͤngt, noch unbekannt, theils aber auch der Zuſtand der Luft an einerley Orte zu veraͤnderlich, als daß man ſich von dieſer Methode eine allgemeine Genauigkeit verſprechen duͤrfte. Wollte man aber zu einer beſtimmten Kenntniß des jedesmaligen Zuſtands der Luft gelangen, ſo muͤßten bey jeder Beobachtung außer dem Thermometer auch noch ein Hygrometer, Eudiometer, Luftelektrometer, und vielleicht noch mehrere dergleichen Werkzeuge, zu Rathe gezogen, und ihre Angaben in die Formel gebracht werden. Und wieviel Unterſuchungen wuͤrde es erfordern, ehe wir nur eines von dieſen Inſtrumenten, z. B. das Hygrometer, hiezu ſicher gebrauchen koͤnnten?
Hr. Gerſrner thut daher den vortreflichen Vorſchlag, die Dichtigkeit der Luft an den beyden Endpunkten der abzumeſſenden Hoͤhe lieber durch wirkliche Abwaͤgung zu finden, und zu dieſer Abſicht hat er vornehmlich ſeine, unten im Zuſatze des Art. Manometer beſchriebene, Luftwage eingerichtet, welche unmittelbar das Gewicht eines Cubikzolls
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/511>, abgerufen am 24.11.2024.
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