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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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sondern fixe Luft ist, der dort noch schwierig scheint, erklärt sich durch die antiphlogistische Theorie äußerst leicht. Fixe Luft oder kohlensaures Gas entsteht, so oft die zur Wiederherstellung gebrauchten verbrennlichen Zusätze Kohlenstoff enthalten. Dieser Stoff verbindet sich dann mit dem Sauerstoffe, den die Kalke wiederhergeben, und mit dem Wärmestoffe zu kohlensaurem Gas.

Nach diesem System werden also die Metallkalke als Verbindungen der Metalle mit dem Sauerstoffe angesehen, und bekommen den Namen der metallischen Halbsäuren (Girtanner) oder oxydirten Metalle (Hermbstädt), Oxida metallica, Oxides metalliques.

Kalkerde.

Zusatz zu Th II. S. 737--739.

In der Nomenclatur des antiphlogistischen Systems bekömmt die reine Kalkerde den Namen Chaux, Kalk; der auch in ihren Verbindungen mit den Säuren beybehalten wird. So heißt der Selenit Sulfate de chaux, schwefelgesäuerter Kalk (Girt ), schwefelsaure Kalkerde (Gren), der rohe Kalk, Kalkspath, Marmor, Carbonate de chaux, kohlengesäuerter Kalk, luftsaure Kalkerde.

Kalkwasser, s. Kalk

Th. II. S. 728.

Kamphersäure.

N. A.

Kamphersäure, Acidum camphoricum, Acide camphorique.

Eine Säure des Pflanzenreichs, welche einen Bestandtheil des Kamphers ausmacht. Herr Kosegarten (Diss. de camphora et partibus, quae eam constituunt. Gott. 1785. 4.) schied sie zuerst aus demselben durch Bearbeitung mit Salpetersäure, und erklärte sie für eine eigenthümliche. Man hat sie daher in das System aufgenommen, und ihren Verbindungen den Namen Camphorates, kamphergesäuerte Salze, gegeben. Herr Girtanner hält sie für eine Mischung von Sauerkleesäure und Aepfelsäure. Herr Dörffurt (Abhandl. über den Campher. Wittenberg und Zerbst, 1793. 8.) hat sie bey genauer Wiederholung der Kosegartenschen


ſondern fixe Luft iſt, der dort noch ſchwierig ſcheint, erklaͤrt ſich durch die antiphlogiſtiſche Theorie aͤußerſt leicht. Fixe Luft oder kohlenſaures Gas entſteht, ſo oft die zur Wiederherſtellung gebrauchten verbrennlichen Zuſaͤtze Kohlenſtoff enthalten. Dieſer Stoff verbindet ſich dann mit dem Sauerſtoffe, den die Kalke wiederhergeben, und mit dem Waͤrmeſtoffe zu kohlenſaurem Gas.

Nach dieſem Syſtem werden alſo die Metallkalke als Verbindungen der Metalle mit dem Sauerſtoffe angeſehen, und bekommen den Namen der metalliſchen Halbſaͤuren (Girtanner) oder oxydirten Metalle (Hermbſtaͤdt), Oxida metallica, Oxides metalliques.

Kalkerde.

Zuſatz zu Th II. S. 737—739.

In der Nomenclatur des antiphlogiſtiſchen Syſtems bekoͤmmt die reine Kalkerde den Namen Chaux, Kalk; der auch in ihren Verbindungen mit den Saͤuren beybehalten wird. So heißt der Selenit Sulfate de chaux, ſchwefelgeſaͤuerter Kalk (Girt ), ſchwefelſaure Kalkerde (Gren), der rohe Kalk, Kalkſpath, Marmor, Carbonate de chaux, kohlengeſaͤuerter Kalk, luftſaure Kalkerde.

Kalkwaſſer, ſ. Kalk

Th. II. S. 728.

Kampherſaͤure.

N. A.

Kampherſaͤure, Acidum camphoricum, Acide camphorique.

Eine Saͤure des Pflanzenreichs, welche einen Beſtandtheil des Kamphers ausmacht. Herr Koſegarten (Diſſ. de camphora et partibus, quae eam conſtituunt. Gott. 1785. 4.) ſchied ſie zuerſt aus demſelben durch Bearbeitung mit Salpeterſaͤure, und erklaͤrte ſie fuͤr eine eigenthuͤmliche. Man hat ſie daher in das Syſtem aufgenommen, und ihren Verbindungen den Namen Camphorates, kamphergeſaͤuerte Salze, gegeben. Herr Girtanner haͤlt ſie fuͤr eine Miſchung von Sauerkleeſaͤure und Aepfelſaͤure. Herr Doͤrffurt (Abhandl. uͤber den Campher. Wittenberg und Zerbſt, 1793. 8.) hat ſie bey genauer Wiederholung der Koſegartenſchen

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[518/0530] ſondern fixe Luft iſt, der dort noch ſchwierig ſcheint, erklaͤrt ſich durch die antiphlogiſtiſche Theorie aͤußerſt leicht. Fixe Luft oder kohlenſaures Gas entſteht, ſo oft die zur Wiederherſtellung gebrauchten verbrennlichen Zuſaͤtze Kohlenſtoff enthalten. Dieſer Stoff verbindet ſich dann mit dem Sauerſtoffe, den die Kalke wiederhergeben, und mit dem Waͤrmeſtoffe zu kohlenſaurem Gas. Nach dieſem Syſtem werden alſo die Metallkalke als Verbindungen der Metalle mit dem Sauerſtoffe angeſehen, und bekommen den Namen der metalliſchen Halbſaͤuren (Girtanner) oder oxydirten Metalle (Hermbſtaͤdt), Oxida metallica, Oxides metalliques. Kalkerde. Zuſatz zu Th II. S. 737—739. In der Nomenclatur des antiphlogiſtiſchen Syſtems bekoͤmmt die reine Kalkerde den Namen Chaux, Kalk; der auch in ihren Verbindungen mit den Saͤuren beybehalten wird. So heißt der Selenit Sulfate de chaux, ſchwefelgeſaͤuerter Kalk (Girt ), ſchwefelſaure Kalkerde (Gren), der rohe Kalk, Kalkſpath, Marmor, Carbonate de chaux, kohlengeſaͤuerter Kalk, luftſaure Kalkerde. Kalkwaſſer, ſ. Kalk Th. II. S. 728. Kampherſaͤure. N. A. Kampherſaͤure, Acidum camphoricum, Acide camphorique. Eine Saͤure des Pflanzenreichs, welche einen Beſtandtheil des Kamphers ausmacht. Herr Koſegarten (Diſſ. de camphora et partibus, quae eam conſtituunt. Gott. 1785. 4.) ſchied ſie zuerſt aus demſelben durch Bearbeitung mit Salpeterſaͤure, und erklaͤrte ſie fuͤr eine eigenthuͤmliche. Man hat ſie daher in das Syſtem aufgenommen, und ihren Verbindungen den Namen Camphorates, kamphergeſaͤuerte Salze, gegeben. Herr Girtanner haͤlt ſie fuͤr eine Miſchung von Sauerkleeſaͤure und Aepfelſaͤure. Herr Doͤrffurt (Abhandl. uͤber den Campher. Wittenberg und Zerbſt, 1793. 8.) hat ſie bey genauer Wiederholung der Koſegartenſchen

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/530>, abgerufen am 24.11.2024.