nur aus Eisendrath verfertigen, und ihnen nachher in der Cementbüchse die Stahlhärte geben lassen. Er versichert, diese Luftpumpe habe seinen Wünschen aufs vollkommenste entsprochen, und die senkrecht angebrachte Barometerprobe sey nach hinlänglich wiederholten Operationen von dem gleichzeitigen Barometerstande nie mehr, als 1/4 Zoll, bisweilen auch nur 1/8 Zoll, verschieden gewesen. Herr Schrader erbietet sich, diese Luftpumpe, mit einem 20 Zoll langen und 2 Zoll im Durchmesser haltenden Cylinder und einem saubern Gestelle, jedoch ohne Apparat, unter seiner Aufsicht verfertigen zu lassen, und für den Preiß von 80 Thalern zu liefern.
Von Herrn Wrede (Berlinisches Journal für Aufklärung, VII. B. 1 stes St. April 1790. im Auszuge im Gothaischen Magazin für das Neuste rc. VII. B. 1stes St. S. 117 u. f.) ist zu Vermeidung der oben angezeigten Unvollkommenheiten eine Luftpumpe mit einer sogenannten Rohrwalze angegeben worden. Der Stiefel steht senkrecht unter der Mitte des Tellers, und in dem Halse, der beyde verbindet, liegt die erwähnte Rohrwalze. Sie besteht in einer metallenen Scheibe, welche im Innern zwey ovale Gruben hat, die mittelst eines halbcirkelförmigen Canals mit einander verbunden sind. Dieser Canal giebt, je nachdem er gestellt wird, bald die Gemeinschaft zwischen Glocke und Stiefel, bald die Hemmung derselben. Auch ist noch in der Rohrwalze ein ganz hindurchgehendes Loch, welches 45° von der einen Grube absteht, und nöthigenfalls den innern Theil des Stiefels mit der freyen Luft verbindet. Das Spiel dieser Rohrwalze wird durch einen gebrochenen Hebel bewirkt, in dessen Ende ein Steigrad eingreist, welches durch die Kurbel beym Auf- und Niederwinden der Kolbenstange mit herumgedrehet wird. Die Kolbenstange ist, so weit sie in den Stiefel geht, blos prismatisch, alsdann aber bildet sie einen Rahmen in Gestalt eines Rechtecks, dessen lange Seiten inwendig gezahnt sind. Die durch diesen Rahmen gehende Axe der Kurbel hat ein Schlüsselrad oder einen Cirkelsector von 145°, auf dessen Stirne Zähne stehen. Diese greifen zwischen die Zähne des Rahmens, und ziehen beym
nur aus Eiſendrath verfertigen, und ihnen nachher in der Cementbuͤchſe die Stahlhaͤrte geben laſſen. Er verſichert, dieſe Luftpumpe habe ſeinen Wuͤnſchen aufs vollkommenſte entſprochen, und die ſenkrecht angebrachte Barometerprobe ſey nach hinlaͤnglich wiederholten Operationen von dem gleichzeitigen Barometerſtande nie mehr, als 1/4 Zoll, bisweilen auch nur 1/8 Zoll, verſchieden geweſen. Herr Schrader erbietet ſich, dieſe Luftpumpe, mit einem 20 Zoll langen und 2 Zoll im Durchmeſſer haltenden Cylinder und einem ſaubern Geſtelle, jedoch ohne Apparat, unter ſeiner Aufſicht verfertigen zu laſſen, und fuͤr den Preiß von 80 Thalern zu liefern.
Von Herrn Wrede (Berliniſches Journal fuͤr Aufklaͤrung, VII. B. 1 ſtes St. April 1790. im Auszuge im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte rc. VII. B. 1ſtes St. S. 117 u. f.) iſt zu Vermeidung der oben angezeigten Unvollkommenheiten eine Luftpumpe mit einer ſogenannten Rohrwalze angegeben worden. Der Stiefel ſteht ſenkrecht unter der Mitte des Tellers, und in dem Halſe, der beyde verbindet, liegt die erwaͤhnte Rohrwalze. Sie beſteht in einer metallenen Scheibe, welche im Innern zwey ovale Gruben hat, die mittelſt eines halbcirkelfoͤrmigen Canals mit einander verbunden ſind. Dieſer Canal giebt, je nachdem er geſtellt wird, bald die Gemeinſchaft zwiſchen Glocke und Stiefel, bald die Hemmung derſelben. Auch iſt noch in der Rohrwalze ein ganz hindurchgehendes Loch, welches 45° von der einen Grube abſteht, und noͤthigenfalls den innern Theil des Stiefels mit der freyen Luft verbindet. Das Spiel dieſer Rohrwalze wird durch einen gebrochenen Hebel bewirkt, in deſſen Ende ein Steigrad eingreiſt, welches durch die Kurbel beym Auf- und Niederwinden der Kolbenſtange mit herumgedrehet wird. Die Kolbenſtange iſt, ſo weit ſie in den Stiefel geht, blos prismatiſch, alsdann aber bildet ſie einen Rahmen in Geſtalt eines Rechtecks, deſſen lange Seiten inwendig gezahnt ſind. Die durch dieſen Rahmen gehende Axe der Kurbel hat ein Schluͤſſelrad oder einen Cirkelſector von 145°, auf deſſen Stirne Zaͤhne ſtehen. Dieſe greifen zwiſchen die Zaͤhne des Rahmens, und ziehen beym
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nur aus Eiſendrath verfertigen, und ihnen nachher in der Cementbuͤchſe die Stahlhaͤrte geben laſſen. Er verſichert, dieſe Luftpumpe habe ſeinen Wuͤnſchen aufs vollkommenſte entſprochen, und die ſenkrecht angebrachte Barometerprobe ſey nach hinlaͤnglich wiederholten Operationen von dem gleichzeitigen Barometerſtande nie mehr, als 1/4 Zoll, bisweilen auch nur 1/8 Zoll, verſchieden geweſen. Herr Schrader erbietet ſich, dieſe Luftpumpe, mit einem 20 Zoll langen und 2 Zoll im Durchmeſſer haltenden Cylinder und einem ſaubern Geſtelle, jedoch ohne Apparat, unter ſeiner Aufſicht verfertigen zu laſſen, und fuͤr den Preiß von 80 Thalern zu liefern.
Von Herrn Wrede (Berliniſches Journal fuͤr Aufklaͤrung, VII. B. 1 ſtes St. April 1790. im Auszuge im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte rc. VII. B. 1ſtes St. S. 117 u. f.) iſt zu Vermeidung der oben angezeigten Unvollkommenheiten eine Luftpumpe mit einer ſogenannten Rohrwalze angegeben worden. Der Stiefel ſteht ſenkrecht unter der Mitte des Tellers, und in dem Halſe, der beyde verbindet, liegt die erwaͤhnte Rohrwalze. Sie beſteht in einer metallenen Scheibe, welche im Innern zwey ovale Gruben hat, die mittelſt eines halbcirkelfoͤrmigen Canals mit einander verbunden ſind. Dieſer Canal giebt, je nachdem er geſtellt wird, bald die Gemeinſchaft zwiſchen Glocke und Stiefel, bald die Hemmung derſelben. Auch iſt noch in der Rohrwalze ein ganz hindurchgehendes Loch, welches 45° von der einen Grube abſteht, und noͤthigenfalls den innern Theil des Stiefels mit der freyen Luft verbindet. Das Spiel dieſer Rohrwalze wird durch einen gebrochenen Hebel bewirkt, in deſſen Ende ein Steigrad eingreiſt, welches durch die Kurbel beym Auf- und Niederwinden der Kolbenſtange mit herumgedrehet wird. Die Kolbenſtange iſt, ſo weit ſie in den Stiefel geht, blos prismatiſch, alsdann aber bildet ſie einen Rahmen in Geſtalt eines Rechtecks, deſſen lange Seiten inwendig gezahnt ſind. Die durch dieſen Rahmen gehende Axe der Kurbel hat ein Schluͤſſelrad oder einen Cirkelſector von 145°, auf deſſen Stirne Zaͤhne ſtehen. Dieſe greifen zwiſchen die Zaͤhne des Rahmens, und ziehen beym
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/605>, abgerufen am 25.11.2024.
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