Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.Materie. Zus.|zu diesem Art. Th. III. S. 146--156. D. Peart (On the elementary principles of nature and the simple laws, by which they are governed, by E. Peart M. D. Gainsborough, 1789. 8. E. Peart's Versuch über die Urstoffe der Natur und ihre Gesetze; a. d. Engl. von D. Kühn. Leipz. 1791. 8.), der mit vielem Scharfsinn die ganze Natur aus Materie und Anziehung beym Berühren zu erklären sucht, nimmt zu dieser Absicht zweyerley Arten von Materie, eine fixe und eine thätige, an. Der fixen Materie kömmt blos Anziehung und Undurchdringlichkeit zu; die Theile der thätigen aber werden von jener angezogen, und haben die Eigenschaft, sich in geradlinichte Stralen zu ordnen, welche von fixen Theilchen, wie von einem Mittelpunkte aus, divergiren und um jene Atmosphären bilden. Diese thätigen Theilchen |sind wiederum von doppelter Art. Peart unterscheidet beyde Arten durch die Namen Aether und Phlogiston; beyde ziehen sich unter einander stark an, wenn sie in gleichem Grade excitirt sind. Ein fixes Theilchen mit einer Atmosphäre von Aether umgeben, bildet erdichten, eines mit einer Atmosphäre von Phlogiston säurezeugenden Stoff. Atmosphären von gleichartigen Theilen drücken auf einander; aber ungleichartige ziehen sich an, und bringen dadurch ihre excitirenden Mittelpunkte in Berührung. Die Anziehung der beyden thätigen Materien unter einander macht, daß ätherische Atmosphären wieder von phlogistischen, und diese von jenen, umringt werden. Kommen nun solche zusammengesetzte Atmosphären von verschiedener Art in Berührung, so vereinigen sich die äußern Atmosphären so weit, daß die innern sich berühren und sättigen, da denn aus der Vereinigung der fixen Mittelpunkte ein fester Körper entsteht. Die äußern Atmosphären, welche nun von den gesättigten innern nicht mehr angezogen werden, bilden freye Flüßigkeiten, dergleichen Feuer und Licht sind. Je größer die Anzahl der fixen Theilchen ist, desto größer ist auch die Menge der excitirten thätigen Theilchen, Materie. Zuſ.|zu dieſem Art. Th. III. S. 146—156. D. Peart (On the elementary principles of nature and the ſimple laws, by which they are governed, by E. Peart M. D. Gainsborough, 1789. 8. E. Peart's Verſuch uͤber die Urſtoffe der Natur und ihre Geſetze; a. d. Engl. von D. Kuͤhn. Leipz. 1791. 8.), der mit vielem Scharfſinn die ganze Natur aus Materie und Anziehung beym Beruͤhren zu erklaͤren ſucht, nimmt zu dieſer Abſicht zweyerley Arten von Materie, eine fixe und eine thaͤtige, an. Der fixen Materie koͤmmt blos Anziehung und Undurchdringlichkeit zu; die Theile der thaͤtigen aber werden von jener angezogen, und haben die Eigenſchaft, ſich in geradlinichte Stralen zu ordnen, welche von fixen Theilchen, wie von einem Mittelpunkte aus, divergiren und um jene Atmoſphaͤren bilden. Dieſe thaͤtigen Theilchen |ſind wiederum von doppelter Art. Peart unterſcheidet beyde Arten durch die Namen Aether und Phlogiſton; beyde ziehen ſich unter einander ſtark an, wenn ſie in gleichem Grade excitirt ſind. Ein fixes Theilchen mit einer Atmoſphaͤre von Aether umgeben, bildet erdichten, eines mit einer Atmoſphaͤre von Phlogiſton ſaͤurezeugenden Stoff. Atmoſphaͤren von gleichartigen Theilen druͤcken auf einander; aber ungleichartige ziehen ſich an, und bringen dadurch ihre excitirenden Mittelpunkte in Beruͤhrung. Die Anziehung der beyden thaͤtigen Materien unter einander macht, daß aͤtheriſche Atmoſphaͤren wieder von phlogiſtiſchen, und dieſe von jenen, umringt werden. Kommen nun ſolche zuſammengeſetzte Atmoſphaͤren von verſchiedener Art in Beruͤhrung, ſo vereinigen ſich die aͤußern Atmoſphaͤren ſo weit, daß die innern ſich beruͤhren und ſaͤttigen, da denn aus der Vereinigung der fixen Mittelpunkte ein feſter Koͤrper entſteht. Die aͤußern Atmoſphaͤren, welche nun von den geſaͤttigten innern nicht mehr angezogen werden, bilden freye Fluͤßigkeiten, dergleichen Feuer und Licht ſind. Je groͤßer die Anzahl der fixen Theilchen iſt, deſto groͤßer iſt auch die Menge der excitirten thaͤtigen Theilchen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0641" xml:id="P.5.629" n="629"/><lb/> </p> </div> <div n="2"> <head>Materie.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Zuſ.|zu dieſem Art. Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 146—156.</hi> </p> <p>D. <hi rendition="#b">Peart</hi> <hi rendition="#aq">(On the elementary principles of nature and the ſimple laws, by which they are governed, by <hi rendition="#i">E. Peart</hi> M. D. Gainsborough, 1789. 8.</hi> <hi rendition="#b">E. Peart's</hi> Verſuch uͤber die Urſtoffe der Natur und ihre Geſetze; a. d. Engl. von D. <hi rendition="#b">Kuͤhn.</hi> Leipz. 1791. 8.), der mit vielem Scharfſinn die ganze Natur aus Materie und Anziehung beym Beruͤhren zu erklaͤren ſucht, nimmt zu dieſer Abſicht zweyerley Arten von Materie, eine fixe und eine <hi rendition="#b">thaͤtige,</hi> an. Der fixen Materie koͤmmt blos Anziehung und Undurchdringlichkeit zu; die Theile der thaͤtigen aber werden von jener angezogen, und haben die Eigenſchaft, ſich in geradlinichte Stralen zu ordnen, welche von fixen Theilchen, wie von einem Mittelpunkte aus, divergiren und um jene Atmoſphaͤren bilden. Dieſe thaͤtigen Theilchen |ſind wiederum von doppelter Art. <hi rendition="#b">Peart</hi> unterſcheidet beyde Arten durch die Namen <hi rendition="#b">Aether</hi> und <hi rendition="#b">Phlogiſton;</hi> beyde ziehen ſich unter einander ſtark an, wenn ſie in gleichem Grade excitirt ſind. Ein fixes Theilchen mit einer Atmoſphaͤre von Aether umgeben, bildet <hi rendition="#b">erdichten,</hi> eines mit einer Atmoſphaͤre von Phlogiſton <hi rendition="#b">ſaͤurezeugenden</hi> Stoff.</p> <p>Atmoſphaͤren von gleichartigen Theilen druͤcken auf einander; aber ungleichartige ziehen ſich an, und bringen dadurch ihre excitirenden Mittelpunkte in Beruͤhrung. Die Anziehung der beyden thaͤtigen Materien unter einander macht, daß aͤtheriſche Atmoſphaͤren wieder von phlogiſtiſchen, und dieſe von jenen, umringt werden. Kommen nun ſolche zuſammengeſetzte Atmoſphaͤren von verſchiedener Art in Beruͤhrung, ſo vereinigen ſich die aͤußern Atmoſphaͤren ſo weit, daß die innern ſich beruͤhren und ſaͤttigen, da denn aus der Vereinigung der fixen Mittelpunkte ein <hi rendition="#b">feſter Koͤrper</hi> entſteht. Die aͤußern Atmoſphaͤren, welche nun von den geſaͤttigten innern nicht mehr angezogen werden, bilden freye Fluͤßigkeiten, dergleichen <hi rendition="#b">Feuer</hi> und <hi rendition="#b">Licht</hi> ſind.</p> <p>Je groͤßer die Anzahl der fixen Theilchen iſt, deſto groͤßer iſt auch die Menge der excitirten thaͤtigen Theilchen,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [629/0641]
Materie.
Zuſ.|zu dieſem Art. Th. III. S. 146—156.
D. Peart (On the elementary principles of nature and the ſimple laws, by which they are governed, by E. Peart M. D. Gainsborough, 1789. 8. E. Peart's Verſuch uͤber die Urſtoffe der Natur und ihre Geſetze; a. d. Engl. von D. Kuͤhn. Leipz. 1791. 8.), der mit vielem Scharfſinn die ganze Natur aus Materie und Anziehung beym Beruͤhren zu erklaͤren ſucht, nimmt zu dieſer Abſicht zweyerley Arten von Materie, eine fixe und eine thaͤtige, an. Der fixen Materie koͤmmt blos Anziehung und Undurchdringlichkeit zu; die Theile der thaͤtigen aber werden von jener angezogen, und haben die Eigenſchaft, ſich in geradlinichte Stralen zu ordnen, welche von fixen Theilchen, wie von einem Mittelpunkte aus, divergiren und um jene Atmoſphaͤren bilden. Dieſe thaͤtigen Theilchen |ſind wiederum von doppelter Art. Peart unterſcheidet beyde Arten durch die Namen Aether und Phlogiſton; beyde ziehen ſich unter einander ſtark an, wenn ſie in gleichem Grade excitirt ſind. Ein fixes Theilchen mit einer Atmoſphaͤre von Aether umgeben, bildet erdichten, eines mit einer Atmoſphaͤre von Phlogiſton ſaͤurezeugenden Stoff.
Atmoſphaͤren von gleichartigen Theilen druͤcken auf einander; aber ungleichartige ziehen ſich an, und bringen dadurch ihre excitirenden Mittelpunkte in Beruͤhrung. Die Anziehung der beyden thaͤtigen Materien unter einander macht, daß aͤtheriſche Atmoſphaͤren wieder von phlogiſtiſchen, und dieſe von jenen, umringt werden. Kommen nun ſolche zuſammengeſetzte Atmoſphaͤren von verſchiedener Art in Beruͤhrung, ſo vereinigen ſich die aͤußern Atmoſphaͤren ſo weit, daß die innern ſich beruͤhren und ſaͤttigen, da denn aus der Vereinigung der fixen Mittelpunkte ein feſter Koͤrper entſteht. Die aͤußern Atmoſphaͤren, welche nun von den geſaͤttigten innern nicht mehr angezogen werden, bilden freye Fluͤßigkeiten, dergleichen Feuer und Licht ſind.
Je groͤßer die Anzahl der fixen Theilchen iſt, deſto groͤßer iſt auch die Menge der excitirten thaͤtigen Theilchen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |