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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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p. 165.)
gebrauchte solche aufgestellte Papierscheiben, um des Uranus Durchmesser zu bestimmen.

Cavallo (Philos. Trans. Vol. LXXXI. P. II.) schlägt zum Mikrometer einen dünnen und durchsichtigen Streif Perlmutter vor, der fein getheilt, und im Brennpunkte des Objectivglases befestiget wird. Es ist mit Recht erinnert worden, dies sey nichts anders, als ein Streif des Mayerischen, nachher von Brander noch vollkommner gemachten, Glasmikrometers (Art. S. 211.), und die Anwendung, die C. davon mache, sey längst bekannt. Selbst das Problem, vermittelst eines solchen Mikrometers die Entfernung zu finden, in welcher ein Gegenstand von bekannter Länge unter einem gegebnen Winkel gesehen wird, ist schon vor ungefähr 12 Jahren von Hrn. Höschel in Augspurg aufgelößt, und die Tabelle, welche Cavallo dazu vorschlägt, auf den Tubus selbst angebracht worden.

Den leeren Kreis als Mikrometer zu brauchen, lehrt zuerst eine Dissertation der Jesuiten in Rom (De novo telescopii usu ad obiecta caelestia determinanda. 1739. in Act. erud. Lips. Mart. 1740. p. 158. sqq.). Eine leichtere Formel dazu giebt Herr Kästner (in Bode astron. Jahrbuch für 1796.).

Mikroskop.

Zu Th. III. S. 234.

Eine äußere Einrichtung, welche verstattet, dasselbe Mikroskop nach Gefallen als einfaches, oder als zusammengesetztes zu gebrauchen, beschreibt Herr Reiser (Gothaisches Magazin, VII. B. 2. St. S. 60.).

Milchzuckersäure.

N. A.

Milchzuckersäure, Acidum galacticum, sacchari lactis, Acide saccholactique.

Unter diesem Namen ist in die neuere Chemie eine eigenthümliche Säure aufgenommen worden, welche nach Scheele (Schwed. Abhdl. 1780. S. 269. und in Crells neust. Entd. Th. VIII. S. 184. ff.) bey der Behandlung des Milchzuckers mit Salpetersäure, als


p. 165.)
gebrauchte ſolche aufgeſtellte Papierſcheiben, um des Uranus Durchmeſſer zu beſtimmen.

Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXXI. P. II.) ſchlaͤgt zum Mikrometer einen duͤnnen und durchſichtigen Streif Perlmutter vor, der fein getheilt, und im Brennpunkte des Objectivglaſes befeſtiget wird. Es iſt mit Recht erinnert worden, dies ſey nichts anders, als ein Streif des Mayeriſchen, nachher von Brander noch vollkommner gemachten, Glasmikrometers (Art. S. 211.), und die Anwendung, die C. davon mache, ſey laͤngſt bekannt. Selbſt das Problem, vermittelſt eines ſolchen Mikrometers die Entfernung zu finden, in welcher ein Gegenſtand von bekannter Laͤnge unter einem gegebnen Winkel geſehen wird, iſt ſchon vor ungefaͤhr 12 Jahren von Hrn. Hoͤſchel in Augſpurg aufgeloͤßt, und die Tabelle, welche Cavallo dazu vorſchlaͤgt, auf den Tubus ſelbſt angebracht worden.

Den leeren Kreis als Mikrometer zu brauchen, lehrt zuerſt eine Diſſertation der Jeſuiten in Rom (De novo teleſcopii uſu ad obiecta caeleſtia determinanda. 1739. in Act. erud. Lipſ. Mart. 1740. p. 158. ſqq.). Eine leichtere Formel dazu giebt Herr Kaͤſtner (in Bode aſtron. Jahrbuch fuͤr 1796.).

Mikroſkop.

Zu Th. III. S. 234.

Eine aͤußere Einrichtung, welche verſtattet, daſſelbe Mikroſkop nach Gefallen als einfaches, oder als zuſammengeſetztes zu gebrauchen, beſchreibt Herr Reiſer (Gothaiſches Magazin, VII. B. 2. St. S. 60.).

Milchzuckerſaͤure.

N. A.

Milchzuckerſaͤure, Acidum galacticum, ſacchari lactis, Acide ſaccholactique.

Unter dieſem Namen iſt in die neuere Chemie eine eigenthuͤmliche Saͤure aufgenommen worden, welche nach Scheele (Schwed. Abhdl. 1780. S. 269. und in Crells neuſt. Entd. Th. VIII. S. 184. ff.) bey der Behandlung des Milchzuckers mit Salpeterſaͤure, als

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[646/0658] p. 165.) gebrauchte ſolche aufgeſtellte Papierſcheiben, um des Uranus Durchmeſſer zu beſtimmen. Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXXI. P. II.) ſchlaͤgt zum Mikrometer einen duͤnnen und durchſichtigen Streif Perlmutter vor, der fein getheilt, und im Brennpunkte des Objectivglaſes befeſtiget wird. Es iſt mit Recht erinnert worden, dies ſey nichts anders, als ein Streif des Mayeriſchen, nachher von Brander noch vollkommner gemachten, Glasmikrometers (Art. S. 211.), und die Anwendung, die C. davon mache, ſey laͤngſt bekannt. Selbſt das Problem, vermittelſt eines ſolchen Mikrometers die Entfernung zu finden, in welcher ein Gegenſtand von bekannter Laͤnge unter einem gegebnen Winkel geſehen wird, iſt ſchon vor ungefaͤhr 12 Jahren von Hrn. Hoͤſchel in Augſpurg aufgeloͤßt, und die Tabelle, welche Cavallo dazu vorſchlaͤgt, auf den Tubus ſelbſt angebracht worden. Den leeren Kreis als Mikrometer zu brauchen, lehrt zuerſt eine Diſſertation der Jeſuiten in Rom (De novo teleſcopii uſu ad obiecta caeleſtia determinanda. 1739. in Act. erud. Lipſ. Mart. 1740. p. 158. ſqq.). Eine leichtere Formel dazu giebt Herr Kaͤſtner (in Bode aſtron. Jahrbuch fuͤr 1796.). Mikroſkop. Zu Th. III. S. 234. Eine aͤußere Einrichtung, welche verſtattet, daſſelbe Mikroſkop nach Gefallen als einfaches, oder als zuſammengeſetztes zu gebrauchen, beſchreibt Herr Reiſer (Gothaiſches Magazin, VII. B. 2. St. S. 60.). Milchzuckerſaͤure. N. A. Milchzuckerſaͤure, Acidum galacticum, ſacchari lactis, Acide ſaccholactique. Unter dieſem Namen iſt in die neuere Chemie eine eigenthuͤmliche Saͤure aufgenommen worden, welche nach Scheele (Schwed. Abhdl. 1780. S. 269. und in Crells neuſt. Entd. Th. VIII. S. 184. ff.) bey der Behandlung des Milchzuckers mit Salpeterſaͤure, als

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/658>, abgerufen am 25.06.2024.