Laufe der Jupitersmonden durch ihre gegenseitige Wirkung auf einander entstehen, auf eine allgemeine Theorie zu bringen. Herr de Lambre hat zu vollkommnern, auf diese Theorie gegründeten Tafeln der Jupitersmonden Hofnung gemacht.
Nach den Behauptungen der mehresten Antiphlogistiker bewirkt das Wachsthum der Pflanzen eine Zersetzung der Kohlensäure, wobey der Kohlenstoff in der Pflanze zurückbleibt, um zur Bildung von Oelen, Harzen u. f. w. verwendet zu werden, der Sauerstoff aber durch den Einfluß des Lichts, als Sauerstoffgas, von der Pflanze ausgehaucht wird. Senebier hat diese Behauptung in mehreren Schriften (Recherches sur l'influence de la lumiere solaire pour metamorphoser l' air fixe en air pur par la vegetation. a Geneve, 1783. 8. Nouvelles experiences sur l'action de la lumiere solaire pour la vegetation. a Geneve, 1788. 8. Physiologie, vegetale in der Encyclopedie methodique, 1791.) vertheidiget und mit Versuchen unterstützt. Die Antiphlogistiker machen davon Gebrauch, um zu erklären, wo die große Menge von kohlengesäuertem Gas bleibe, welche auf der Erde durch das Verbrennen des Kohlenstoffes, durch das Athmen der Thiere, durch Gährung, Fäulniß u. s. w. hervorgebracht wird. Sie wird, sagen sie, durch die Vegetation der Pflanzen wiederum zerlegt, und der größte Theil des entwickelten Sauerstoffes geht in die Atmosphäre zurück.
Man setze unter einer mit destillirtem Wasser, unter einer mit gemeinem Wasser, und unter einer mit kohlengesäuertem Wasser angefüllten Glocke, Pflanzen dem Sonnenlichte aus. Diejenigen, welche mit destillirtem oder gekochtem Wasser bedeckt sind, werden gar kein Sauerstoffgas liefern; die mit gemeinem Wasser sehr wenig; diejenigen hingegen, welche mit dem kohlengesäuerten Wasser bedeckt sind, liefern es in großer Menge. Das kohlengesäuerte Wasser, wenn man
Laufe der Jupitersmonden durch ihre gegenſeitige Wirkung auf einander entſtehen, auf eine allgemeine Theorie zu bringen. Herr de Lambre hat zu vollkommnern, auf dieſe Theorie gegruͤndeten Tafeln der Jupitersmonden Hofnung gemacht.
Nach den Behauptungen der mehreſten Antiphlogiſtiker bewirkt das Wachsthum der Pflanzen eine Zerſetzung der Kohlenſaͤure, wobey der Kohlenſtoff in der Pflanze zuruͤckbleibt, um zur Bildung von Oelen, Harzen u. f. w. verwendet zu werden, der Sauerſtoff aber durch den Einfluß des Lichts, als Sauerſtoffgas, von der Pflanze ausgehaucht wird. Senebier hat dieſe Behauptung in mehreren Schriften (Recherches ſur l'influence de la lumière ſolaire pour metamorphoſer l' air fixe en air pur par la végétation. à Geneve, 1783. 8. Nouvelles experiences ſur l'action de la lumière ſolaire pour la végétation. à Geneve, 1788. 8. Phyſiologie, vegetale in der Encyclopédie methodique, 1791.) vertheidiget und mit Verſuchen unterſtuͤtzt. Die Antiphlogiſtiker machen davon Gebrauch, um zu erklaͤren, wo die große Menge von kohlengeſaͤuertem Gas bleibe, welche auf der Erde durch das Verbrennen des Kohlenſtoffes, durch das Athmen der Thiere, durch Gaͤhrung, Faͤulniß u. ſ. w. hervorgebracht wird. Sie wird, ſagen ſie, durch die Vegetation der Pflanzen wiederum zerlegt, und der groͤßte Theil des entwickelten Sauerſtoffes geht in die Atmoſphaͤre zuruͤck.
Man ſetze unter einer mit deſtillirtem Waſſer, unter einer mit gemeinem Waſſer, und unter einer mit kohlengeſaͤuertem Waſſer angefuͤllten Glocke, Pflanzen dem Sonnenlichte aus. Diejenigen, welche mit deſtillirtem oder gekochtem Waſſer bedeckt ſind, werden gar kein Sauerſtoffgas liefern; die mit gemeinem Waſſer ſehr wenig; diejenigen hingegen, welche mit dem kohlengeſaͤuerten Waſſer bedeckt ſind, liefern es in großer Menge. Das kohlengeſaͤuerte Waſſer, wenn man
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Laufe der Jupitersmonden durch ihre gegenſeitige Wirkung auf einander entſtehen, auf eine allgemeine Theorie zu bringen. Herr de Lambre hat zu vollkommnern, auf dieſe Theorie gegruͤndeten Tafeln der Jupitersmonden Hofnung gemacht.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie. 4te Aufl. Goͤttingen, 1792. 8. §. 294.
Pflanzen.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 447—450.
Nach den Behauptungen der mehreſten Antiphlogiſtiker bewirkt das Wachsthum der Pflanzen eine Zerſetzung der Kohlenſaͤure, wobey der Kohlenſtoff in der Pflanze zuruͤckbleibt, um zur Bildung von Oelen, Harzen u. f. w. verwendet zu werden, der Sauerſtoff aber durch den Einfluß des Lichts, als Sauerſtoffgas, von der Pflanze ausgehaucht wird. Senebier hat dieſe Behauptung in mehreren Schriften (Recherches ſur l'influence de la lumière ſolaire pour metamorphoſer l' air fixe en air pur par la végétation. à Geneve, 1783. 8. Nouvelles experiences ſur l'action de la lumière ſolaire pour la végétation. à Geneve, 1788. 8. Phyſiologie, vegetale in der Encyclopédie methodique, 1791.) vertheidiget und mit Verſuchen unterſtuͤtzt. Die Antiphlogiſtiker machen davon Gebrauch, um zu erklaͤren, wo die große Menge von kohlengeſaͤuertem Gas bleibe, welche auf der Erde durch das Verbrennen des Kohlenſtoffes, durch das Athmen der Thiere, durch Gaͤhrung, Faͤulniß u. ſ. w. hervorgebracht wird. Sie wird, ſagen ſie, durch die Vegetation der Pflanzen wiederum zerlegt, und der groͤßte Theil des entwickelten Sauerſtoffes geht in die Atmoſphaͤre zuruͤck.
Man ſetze unter einer mit deſtillirtem Waſſer, unter einer mit gemeinem Waſſer, und unter einer mit kohlengeſaͤuertem Waſſer angefuͤllten Glocke, Pflanzen dem Sonnenlichte aus. Diejenigen, welche mit deſtillirtem oder gekochtem Waſſer bedeckt ſind, werden gar kein Sauerſtoffgas liefern; die mit gemeinem Waſſer ſehr wenig; diejenigen hingegen, welche mit dem kohlengeſaͤuerten Waſſer bedeckt ſind, liefern es in großer Menge. Das kohlengeſaͤuerte Waſſer, wenn man
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/695>, abgerufen am 22.11.2024.
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