für die einfachste Vorstellung halten, die man sich in seinem neuern System davon machen kan. Herrn Göttlings Versuche schienen nur darum unerwartet, weil man gewohnt war, alles Leuchten für schwaches Verbrennen zu erklären, und die Quelle des Lichts blos in der aus der Luft frey werdenden Wärme zu suchen. Sie beweisen auch augenscheinlich, daß Leuchten und Wärme von verschiedenen Stoffen herkommen, deren Unterschied das antiphlogistische System nicht deutlich genug bestimmt hatte. Aber nach Hrn. Grens Theorie sind sie gar nicht so auffallend: denn diese hatte schon zum voraus auf den Unterschied und das Verhältniß zwischen Licht und Wärme gehörige Rücksicht genommen, und eben dadurch eine große Lücke des antiphlogistischen Systems ergänzet.
Vers. und Bemerk. über die Erzeugung des Lichts in verschiedenen Körpern durch Hitze und Reiben von Jos. Wedgwood in Grens Journ. d. Phys. B. VII. S. 45 u. f. B. VIII. S. 97 u. f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogistisch. Chemie. Kap. 18. S. 135 u. f.
Ein Verfahren, den Kunkelschen Phosphorus aus dem Harne auf eine kürzere und wohlfeilere Weise zu erhalten, als nach Scheele's und Gahns Methode aus den Knochen, von I. A. Giobert in Grens Journ. g. Phys. B. VII. S. 451 u. f.
Grens Grundriß der Naturlehre, deu bearbeitet. Halle, 1793. 8. § 649--653.
Phosphorsäure.
Zus. zu diesem Art. Th. III. S. 485--486.
Nach dem antiphlogistischen System besteht die Phosphorsäure aus Phosphor und Sauerstoff, welche im Zustande der Sättigung das Acide phosphorique, Acidum phosphoricum, die Phosphorsäure (Girtanner), vollkommene Phosphorsäure (Hermbstädt) ausmachen. Die flüchtige, in welcher der Antheil von Sauerstoff geringer ist, heißt Acide phosphoreux, Acidum phosphorosum,Phosphorsaures (Girtanner), unvollkommene Phosphorsäure (Hermbstädt). Man erhält die letztere, welche sich fast immer in Gasgestalt zeigt, wenn man den Phosphor langsam abbrennen läßt, indem man ihn auf einem Trichter, welcher
fuͤr die einfachſte Vorſtellung halten, die man ſich in ſeinem neuern Syſtem davon machen kan. Herrn Goͤttlings Verſuche ſchienen nur darum unerwartet, weil man gewohnt war, alles Leuchten fuͤr ſchwaches Verbrennen zu erklaͤren, und die Quelle des Lichts blos in der aus der Luft frey werdenden Waͤrme zu ſuchen. Sie beweiſen auch augenſcheinlich, daß Leuchten und Waͤrme von verſchiedenen Stoffen herkommen, deren Unterſchied das antiphlogiſtiſche Syſtem nicht deutlich genug beſtimmt hatte. Aber nach Hrn. Grens Theorie ſind ſie gar nicht ſo auffallend: denn dieſe hatte ſchon zum voraus auf den Unterſchied und das Verhaͤltniß zwiſchen Licht und Waͤrme gehoͤrige Ruͤckſicht genommen, und eben dadurch eine große Luͤcke des antiphlogiſtiſchen Syſtems ergaͤnzet.
Verſ. und Bemerk. uͤber die Erzeugung des Lichts in verſchiedenen Koͤrpern durch Hitze und Reiben von Joſ. Wedgwood in Grens Journ. d. Phyſ. B. VII. S. 45 u. f. B. VIII. S. 97 u. f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. Kap. 18. S. 135 u. f.
Ein Verfahren, den Kunkelſchen Phosphorus aus dem Harne auf eine kuͤrzere und wohlfeilere Weiſe zu erhalten, als nach Scheele's und Gahns Methode aus den Knochen, von I. A. Giobert in Grens Journ. g. Phyſ. B. VII. S. 451 u. f.
Grens Grundriß der Naturlehre, deu bearbeitet. Halle, 1793. 8. § 649—653.
Phosphorſaͤure.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. III. S. 485—486.
Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem beſteht die Phosphorſaͤure aus Phosphor und Sauerſtoff, welche im Zuſtande der Saͤttigung das Acide phoſphorique, Acidum phoſphoricum, die Phosphorſaͤure (Girtanner), vollkommene Phosphorſaͤure (Hermbſtaͤdt) ausmachen. Die fluͤchtige, in welcher der Antheil von Sauerſtoff geringer iſt, heißt Acide phoſphoreux, Acidum phoſphoroſum,Phosphorſaures (Girtanner), unvollkommene Phosphorſaͤure (Hermbſtaͤdt). Man erhaͤlt die letztere, welche ſich faſt immer in Gasgeſtalt zeigt, wenn man den Phosphor langſam abbrennen laͤßt, indem man ihn auf einem Trichter, welcher
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fuͤr die einfachſte Vorſtellung halten, die man ſich in ſeinem neuern Syſtem davon machen kan. Herrn Goͤttlings Verſuche ſchienen nur darum unerwartet, weil man gewohnt war, alles Leuchten fuͤr ſchwaches Verbrennen zu erklaͤren, und die Quelle des Lichts blos in der aus der Luft frey werdenden Waͤrme zu ſuchen. Sie beweiſen auch augenſcheinlich, daß Leuchten und Waͤrme von verſchiedenen Stoffen herkommen, deren Unterſchied das antiphlogiſtiſche Syſtem nicht deutlich genug beſtimmt hatte. Aber nach Hrn. Grens Theorie ſind ſie gar nicht ſo auffallend: denn dieſe hatte ſchon zum voraus auf den Unterſchied und das Verhaͤltniß zwiſchen Licht und Waͤrme gehoͤrige Ruͤckſicht genommen, und eben dadurch eine große Luͤcke des antiphlogiſtiſchen Syſtems ergaͤnzet.
Verſ. und Bemerk. uͤber die Erzeugung des Lichts in verſchiedenen Koͤrpern durch Hitze und Reiben von Joſ. Wedgwood in Grens Journ. d. Phyſ. B. VII. S. 45 u. f. B. VIII. S. 97 u. f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. Kap. 18. S. 135 u. f.
Ein Verfahren, den Kunkelſchen Phosphorus aus dem Harne auf eine kuͤrzere und wohlfeilere Weiſe zu erhalten, als nach Scheele's und Gahns Methode aus den Knochen, von I. A. Giobert in Grens Journ. g. Phyſ. B. VII. S. 451 u. f.
Grens Grundriß der Naturlehre, deu bearbeitet. Halle, 1793. 8. § 649—653.
Phosphorſaͤure.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. III. S. 485—486.
Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem beſteht die Phosphorſaͤure aus Phosphor und Sauerſtoff, welche im Zuſtande der Saͤttigung das Acide phoſphorique, Acidum phoſphoricum, die Phosphorſaͤure (Girtanner), vollkommene Phosphorſaͤure (Hermbſtaͤdt) ausmachen. Die fluͤchtige, in welcher der Antheil von Sauerſtoff geringer iſt, heißt Acide phoſphoreux, Acidum phoſphoroſum, Phosphorſaures (Girtanner), unvollkommene Phosphorſaͤure (Hermbſtaͤdt). Man erhaͤlt die letztere, welche ſich faſt immer in Gasgeſtalt zeigt, wenn man den Phosphor langſam abbrennen laͤßt, indem man ihn auf einem Trichter, welcher
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/728>, abgerufen am 22.11.2024.
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