Wassers und anderer durchsichtigen Substanzen, und zieht daraus die Muthmaßung, daß der Demant verbrennlich sey, und das Wasser zwischen verbrennlichen und unverbrennlichen Körpern das Mittel halte. Die erste Vermuthung hat sich durch neuere Versuche als Wahrheit bestätiget, und die Antiphlogistiker behaupten, es sey nunmehr auch die zweyte durch die Entdeckung der Bestandtheile des Wassers zur Gewißheit gebracht worden.
Der erste, der die Entstehung des Wassers beym Abbrennen der Knallluft bemerkt, ist Macquer. "Ich habe "mich, sagt er, dadurch, daß ich eine weiße porcellanene "Schale an die Flamme des entzündlichen Gas, welche "an der Mündung der Flasche ruhig brennt, gehalten habe, "überzeugt, daß diese Flamme von keinem rußigen Rauche "begleitet wird. Denn der Ort der Schale, den die Flam"me traf, blieb vollkommen weiß. Er fand sich blos mit "ziemlich merklichen Tröpfchen einer nach Art des Wassers "weichen Feuchtigkeit, welche wirklich nichts anders, "als Wasser zu seyn schienen, benetzt." (Macquer Chymisches Wörterbuch, durch Leonhardi. Zweyter Theil. Leipzig, 1781. Art. Gas, entzündbares, S. 468.) Er begnügt sich aber damit, das Phänomen nur oberflächlich, und ohne einige daraus gezogne Folgerung, zu erzählen.
Warltire
dessen Versuche Priestley (Vers. und Beob. über verschiedene Gattungen der Luft. V. Band) mittheilt, brannte entzündbare Luft mit gemeiner in gläsernen Kugeln an, um das Gewicht der Wärme zu bestimmen, welche bey diesem Versuche verlohren gehen würde. Er fand hiebey die Wände seiner Kugeln inwendig mit Feuchtigkeit überzogen, sahe aber in dieser Erscheinung nichts weiter, als eine Bestätigung seines Satzes, daß die gemeine Luft das in ihr aufgelößte Wasser durch die Phlogistication absetze.
Inzwischen gab diese von Warltire gemachte Bemerkung den nächsten Anlaß zu den merkwürdigen Versuchen, welche Herr Cavendish im Jahre 1781 anstellte, und die im 74sten Bande der philosophischen Transactionen erzählt
Waſſers und anderer durchſichtigen Subſtanzen, und zieht daraus die Muthmaßung, daß der Demant verbrennlich ſey, und das Waſſer zwiſchen verbrennlichen und unverbrennlichen Koͤrpern das Mittel halte. Die erſte Vermuthung hat ſich durch neuere Verſuche als Wahrheit beſtaͤtiget, und die Antiphlogiſtiker behaupten, es ſey nunmehr auch die zweyte durch die Entdeckung der Beſtandtheile des Waſſers zur Gewißheit gebracht worden.
Der erſte, der die Entſtehung des Waſſers beym Abbrennen der Knallluft bemerkt, iſt Macquer. ”Ich habe ”mich, ſagt er, dadurch, daß ich eine weiße porcellanene ”Schale an die Flamme des entzuͤndlichen Gas, welche ”an der Muͤndung der Flaſche ruhig brennt, gehalten habe, ”uͤberzeugt, daß dieſe Flamme von keinem rußigen Rauche ”begleitet wird. Denn der Ort der Schale, den die Flam”me traf, blieb vollkommen weiß. Er fand ſich blos mit ”ziemlich merklichen Troͤpfchen einer nach Art des Waſſers ”weichen Feuchtigkeit, welche wirklich nichts anders, ”als Waſſer zu ſeyn ſchienen, benetzt.“ (Macquer Chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi. Zweyter Theil. Leipzig, 1781. Art. Gas, entzuͤndbares, S. 468.) Er begnuͤgt ſich aber damit, das Phaͤnomen nur oberflaͤchlich, und ohne einige daraus gezogne Folgerung, zu erzaͤhlen.
Warltire
deſſen Verſuche Prieſtley (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedene Gattungen der Luft. V. Band) mittheilt, brannte entzuͤndbare Luft mit gemeiner in glaͤſernen Kugeln an, um das Gewicht der Waͤrme zu beſtimmen, welche bey dieſem Verſuche verlohren gehen wuͤrde. Er fand hiebey die Waͤnde ſeiner Kugeln inwendig mit Feuchtigkeit uͤberzogen, ſahe aber in dieſer Erſcheinung nichts weiter, als eine Beſtaͤtigung ſeines Satzes, daß die gemeine Luft das in ihr aufgeloͤßte Waſſer durch die Phlogiſtication abſetze.
Inzwiſchen gab dieſe von Warltire gemachte Bemerkung den naͤchſten Anlaß zu den merkwuͤrdigen Verſuchen, welche Herr Cavendiſh im Jahre 1781 anſtellte, und die im 74ſten Bande der philoſophiſchen Transactionen erzaͤhlt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0994"xml:id="P.5.982"n="982"/><lb/>
Waſſers und anderer durchſichtigen Subſtanzen, und zieht daraus die Muthmaßung, daß der Demant verbrennlich ſey, und das Waſſer zwiſchen verbrennlichen und unverbrennlichen Koͤrpern das Mittel halte. Die erſte Vermuthung hat ſich durch neuere Verſuche als Wahrheit beſtaͤtiget, und die Antiphlogiſtiker behaupten, es ſey nunmehr auch die zweyte durch die Entdeckung der Beſtandtheile des Waſſers zur Gewißheit gebracht worden.</p><p>Der erſte, der die Entſtehung des Waſſers beym Abbrennen der Knallluft bemerkt, iſt <hirendition="#b">Macquer.</hi>”Ich habe ”mich, ſagt er, dadurch, daß ich eine weiße porcellanene ”Schale an die Flamme des entzuͤndlichen Gas, welche ”an der Muͤndung der Flaſche ruhig brennt, gehalten habe, ”uͤberzeugt, daß dieſe Flamme von keinem rußigen Rauche ”begleitet wird. Denn der Ort der Schale, den die Flam”me traf, blieb vollkommen weiß. Er fand ſich blos mit ”ziemlich merklichen Troͤpfchen einer nach Art des Waſſers ”weichen Feuchtigkeit, <hirendition="#b">welche wirklich</hi> nichts <hirendition="#b">anders, ”als Waſſer zu ſeyn ſchienen,</hi> benetzt.“ (<hirendition="#b">Macquer</hi> Chymiſches Woͤrterbuch, durch <hirendition="#b">Leonhardi.</hi> Zweyter Theil. Leipzig, 1781. Art. <hirendition="#b">Gas, entzuͤndbares,</hi> S. 468.) Er begnuͤgt ſich aber damit, das Phaͤnomen nur oberflaͤchlich, und ohne einige daraus gezogne Folgerung, zu erzaͤhlen.</p></div><divn="2"><head>Warltire</head><lb/><p>deſſen Verſuche <hirendition="#b">Prieſtley</hi> (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedene Gattungen der Luft. <hirendition="#aq">V.</hi> Band) mittheilt, brannte entzuͤndbare Luft mit gemeiner in glaͤſernen Kugeln an, um das Gewicht der Waͤrme zu beſtimmen, welche bey dieſem Verſuche verlohren gehen wuͤrde. Er fand hiebey die Waͤnde ſeiner Kugeln inwendig mit Feuchtigkeit uͤberzogen, ſahe aber in dieſer Erſcheinung nichts weiter, als eine Beſtaͤtigung ſeines Satzes, daß die gemeine Luft das in ihr aufgeloͤßte Waſſer durch die Phlogiſtication abſetze.</p><p>Inzwiſchen gab dieſe von <hirendition="#b">Warltire</hi> gemachte Bemerkung den naͤchſten Anlaß zu den merkwuͤrdigen Verſuchen, welche Herr <hirendition="#b">Cavendiſh</hi> im Jahre 1781 anſtellte, und die im 74ſten Bande der philoſophiſchen Transactionen erzaͤhlt<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[982/0994]
Waſſers und anderer durchſichtigen Subſtanzen, und zieht daraus die Muthmaßung, daß der Demant verbrennlich ſey, und das Waſſer zwiſchen verbrennlichen und unverbrennlichen Koͤrpern das Mittel halte. Die erſte Vermuthung hat ſich durch neuere Verſuche als Wahrheit beſtaͤtiget, und die Antiphlogiſtiker behaupten, es ſey nunmehr auch die zweyte durch die Entdeckung der Beſtandtheile des Waſſers zur Gewißheit gebracht worden.
Der erſte, der die Entſtehung des Waſſers beym Abbrennen der Knallluft bemerkt, iſt Macquer. ”Ich habe ”mich, ſagt er, dadurch, daß ich eine weiße porcellanene ”Schale an die Flamme des entzuͤndlichen Gas, welche ”an der Muͤndung der Flaſche ruhig brennt, gehalten habe, ”uͤberzeugt, daß dieſe Flamme von keinem rußigen Rauche ”begleitet wird. Denn der Ort der Schale, den die Flam”me traf, blieb vollkommen weiß. Er fand ſich blos mit ”ziemlich merklichen Troͤpfchen einer nach Art des Waſſers ”weichen Feuchtigkeit, welche wirklich nichts anders, ”als Waſſer zu ſeyn ſchienen, benetzt.“ (Macquer Chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi. Zweyter Theil. Leipzig, 1781. Art. Gas, entzuͤndbares, S. 468.) Er begnuͤgt ſich aber damit, das Phaͤnomen nur oberflaͤchlich, und ohne einige daraus gezogne Folgerung, zu erzaͤhlen.
Warltire
deſſen Verſuche Prieſtley (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedene Gattungen der Luft. V. Band) mittheilt, brannte entzuͤndbare Luft mit gemeiner in glaͤſernen Kugeln an, um das Gewicht der Waͤrme zu beſtimmen, welche bey dieſem Verſuche verlohren gehen wuͤrde. Er fand hiebey die Waͤnde ſeiner Kugeln inwendig mit Feuchtigkeit uͤberzogen, ſahe aber in dieſer Erſcheinung nichts weiter, als eine Beſtaͤtigung ſeines Satzes, daß die gemeine Luft das in ihr aufgeloͤßte Waſſer durch die Phlogiſtication abſetze.
Inzwiſchen gab dieſe von Warltire gemachte Bemerkung den naͤchſten Anlaß zu den merkwuͤrdigen Verſuchen, welche Herr Cavendiſh im Jahre 1781 anſtellte, und die im 74ſten Bande der philoſophiſchen Transactionen erzaͤhlt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 982. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/994>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.