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Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.

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Die köstlichste Arbeit.
schwitzte schnitter wird sich mit psalmen wieder erholen. Der
wintzer wird bei seinem schneiden etwas Davidisches her zu singen
wissen. Dieß sind in diesem lande die gewöhnlichen poetereyen
oder gesänge/ dieß sind unsre Buhlenlieder. So viel die Anti-
phonen
anlangt/ da der Chor und das volck wechselsweise gesungen/ und
einander geantwortet haben/ stehen viel in denn gedancken/ der heilige
Ignatius, so noch Johannem den heiligen Apostel gehöret hat/ habe sol-
che art zum ersten auffbracht/ und zwar eben in der Stadt Antiochien/
da zum ersten der Christen namen auffgekommen: Actor. XI, 26. (v. So-
crat. l. 6. hist. eccl. c. 8. de visione.)
Von der Morgenländischen kir-
che sey es von Basilio in Griechenland/ und von Ambrosio in die Latei-
nischen oder Abendländischen kirchen gebracht worden. Das Psalmen
wechselsweise Tag und nacht in den kirchen gesungen worden/ mit dem
schluß: gloria Patri & Filio, &c. will man dem Römischen Bischoff
Damaso zulegen. Gregorius M. soll dieselbe verordnung geschärffet
haben. Eusebius setzt l. 2. hist. eccl. c. 17. [fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material].
Es sei also iederzeit üblich gewesen/ wen einer in
gewissen reimen und zierlich den Psalmen habe fürgesungen/ ha-
ben die übrigen in aller stille zugehöret/ die letzten worte aber ha-
be man miteinander zugleich gesungen. (vide sus Meursii gloss. grae-
cobar. p. 35.
Allat. de libr. graec. p, 14. Voetii. l. 1. polit. eccl. p. 482. 537.
de his ipsis antiphonis.)
Von dem Caesario, Bischoff zu Arles in
Franckreich/ so Anno 554 gestorben/ gedencket Severanus Exem. mo-
rien. p. 138.
daß er mit allen fleiß den gemeinen man angetrieben/ die la-
teinischen und griechischen lieder mit lauter und gehöriger stimme mit zu
singen/ damit sie nicht unter wehrenden singen der Geistlichen/ andern
unfug stiffteten. Worum es aber im Pabstum abgebracht worden/ auch
was für klage Chrysostomus über des gemeinen mannes unordentliche
stimmen geführet/ ist unnöthig zu erzehlen. (vide, si placet, Schulting.
antiq. eccl. l. 1.
cap. 167. 187)
Was für nutzen durch die gesänge ge-

schaffet
D 3

Die koͤſtlichſte Arbeit.
ſchwitzte ſchnitter wird ſich mit pſalmen wieder erholen. Der
wintzer wird bei ſeinem ſchneiden etwas Davidiſches her zu ſingen
wiſſen. Dieß ſind in dieſem lande die gewoͤhnlichen poëtereyen
oder gesaͤnge/ dieß ſind unſre Buhlenlieder. So viel die Anti-
phonen
anlangt/ da der Chor und das volck wechſelsweiſe geſungen/ und
einander geantwortet haben/ ſtehen viel in denn gedancken/ der heilige
Ignatius, ſo noch Johannem den heiligen Apoſtel gehoͤret hat/ habe ſol-
che art zum erſten auffbracht/ und zwar eben in der Stadt Antiochien/
da zum erſten der Chriſten namen auffgekom̃en: Actor. XI, 26. (v. So-
crat. l. 6. hiſt. eccl. c. 8. de viſione.)
Von der Morgenlaͤndiſchen kir-
che ſey es von Baſilio in Griechenland/ und von Ambroſio in die Latei-
niſchen oder Abendlaͤndiſchen kirchen gebracht worden. Das Pſalmen
wechſelsweiſe Tag und nacht in den kirchen geſungen worden/ mit dem
ſchluß: gloria Patri & Filio, &c. will man dem Roͤmiſchen Biſchoff
Damaſo zulegen. Gregorius M. ſoll dieſelbe verordnung geſchaͤrffet
haben. Euſebius ſetzt l. 2. hiſt. eccl. c. 17. [fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material].
Es ſei alſo iederzeit uͤblich geweſen/ wen einer in
gewiſſen reimen und zierlich den Pſalmen habe fuͤrgeſungen/ ha-
ben die uͤbrigen in aller ſtille zugehoͤret/ die letzten worte aber ha-
be man miteinander zugleich geſungen. (vide ſus Meurſii gloſſ. græ-
cobar. p. 35.
Allat. de libr. græc. p, 14. Voetii. l. 1. polit. eccl. p. 482. 537.
de his ipſis antiphonis.)
Von dem Cæſario, Biſchoff zu Arles in
Franckreich/ ſo Anno 554 geſtorben/ gedencket Severanus Exem. mo-
rien. p. 138.
daß er mit allen fleiß den gemeinen man angetrieben/ die la-
teiniſchen und griechiſchen lieder mit lauter und gehoͤriger ſtimme mit zu
ſingen/ damit ſie nicht unter wehrenden ſingen der Geiſtlichen/ andern
unfug ſtiffteten. Worum es aber im Pabſtum abgebracht worden/ auch
was fuͤr klage Chryſoſtomus uͤber des gemeinen mannes unordentliche
ſtimmen gefuͤhret/ iſt unnoͤthig zu erzehlen. (vide, ſi placet, Schulting.
antiq. eccl. l. 1.
cap. 167. 187)
Was fuͤr nutzen durch die geſaͤnge ge-

ſchaffet
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Zitationshilfe: Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/25>, abgerufen am 21.11.2024.