Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Arresten/ Bürgen/ Urtheilen und Straffen. würde Kläger schweren/ item/ würde Hospital oder Kirche den Ver-gleichs-Auszug besser/ als in Acten geschehen/ erweisen/ so ergienge fer- ner was recht ist/ und kan/ was im Urtheil enthalten/ als Früchte und Unkosten Erstattung/ an selbigem Tage/ da es gefället/ vollenzogen wer- den/ denn eben darum ist der richterliche Proceß erfunden/ daß ein jederRechtliche Nothdurfft wann für zu bringen. seine Nothdurfft vor dem Beschluß oder in der Appellation fürbrin- gen soll/ damit die Jrrungen endlich einmahl mit Recht entschieden/ nicht ewig auff Fürbehältniß anstehen mögen. L. 42. ff. de Re judic. L. 35. §. 1. de R. V. §. 48. Sonst aber in etlichen Rechts zuläßigen Fällen wird derInteresse Lei- C. 14. X. de probit c. 2. X. de purgat. c 7. X. de re judic. Nov. 7. c. 3. §. scire autem. L. ult. C. de sent. ex brev. recit. L. 7. §. 1. ff. de compensat. §. 49. Keiner wegen soll man Geding und Vertrag wegen Ubel-Ubelthaten L. 18. C. de transact. crim. L. 38. ff. de pact. L. pen. C. Eod. §. 50. Ein Geding- und Vergleich/ so auff das Verleumdung- undGeding und es sey N
Von Arreſten/ Buͤrgen/ Urtheilen und Straffen. wuͤrde Klaͤger ſchweren/ item/ wuͤrde Hoſpital oder Kirche den Ver-gleichs-Auszug beſſer/ als in Acten geſchehen/ erweiſen/ ſo ergienge fer- ner was recht iſt/ und kan/ was im Urtheil enthalten/ als Fruͤchte und Unkoſten Erſtattung/ an ſelbigem Tage/ da es gefaͤllet/ vollenzogen wer- den/ denn eben darum iſt der richterliche Proceß erfunden/ daß ein jederRechtliche Nothdurfft wann fuͤr zu bringen. ſeine Nothdurfft vor dem Beſchluß oder in der Appellation fuͤrbrin- gen ſoll/ damit die Jrrungen endlich einmahl mit Recht entſchieden/ nicht ewig auff Fuͤrbehaͤltniß anſtehen moͤgen. L. 42. ff. de Re judic. L. 35. §. 1. de R. V. §. 48. Sonſt aber in etlichen Rechts zulaͤßigen Faͤllen wird derIntereſſe Lei- C. 14. X. de probit c. 2. X. de purgat. c 7. X. de re judic. Nov. 7. c. 3. §. ſcire autem. L. ult. C. de ſent. ex brev. recit. L. 7. §. 1. ff. de compenſat. §. 49. Keiner wegen ſoll man Geding und Vertrag wegen Ubel-Ubelthaten L. 18. C. de transact. crim. L. 38. ff. de pact. L. pen. C. Eod. §. 50. Ein Geding- und Vergleich/ ſo auff das Verleumdung- undGeding und es ſey N
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Von Arreſten/ Buͤrgen/ Urtheilen und Straffen.
wuͤrde Klaͤger ſchweren/ item/ wuͤrde Hoſpital oder Kirche den Ver-
gleichs-Auszug beſſer/ als in Acten geſchehen/ erweiſen/ ſo ergienge fer-
ner was recht iſt/ und kan/ was im Urtheil enthalten/ als Fruͤchte und
Unkoſten Erſtattung/ an ſelbigem Tage/ da es gefaͤllet/ vollenzogen wer-
den/ denn eben darum iſt der richterliche Proceß erfunden/ daß ein jeder
ſeine Nothdurfft vor dem Beſchluß oder in der Appellation fuͤrbrin-
gen ſoll/ damit die Jrrungen endlich einmahl mit Recht entſchieden/
nicht ewig auff Fuͤrbehaͤltniß anſtehen moͤgen.
Rechtliche
Nothdurfft
wann fuͤr zu
bringen.
L. 42. ff. de Re judic. L. 35. §. 1. de R. V.
§. 48. Sonſt aber in etlichen Rechts zulaͤßigen Faͤllen wird der
Verurtheilte durch Leiſtung des Intereſſe befreyet/ als in Klage wegen
gethanen Schadens/ oder ſo fern jemand zu einer That verdamm/ oder
die Sache nicht mehr vorhanden/ oder der Streit beſchworen; ſo ſind
auch etliche Faͤlle/ in welchen das Urtheil/ ob ſchon davon nicht appelli-
ret/ nicht zur Vollenziehung erwaͤchſt/ als fuͤr und gegen Eheſtand-
Sachen Suͤnde zu vermeiden oder da es geſprochen auff Rath eines
Baumeiſters/ Hebammen und Wund-Artztes/ wegen der Sachen
Ungewißheit/ es waͤre denn ein Ertz-Kuͤnſtler und Baumeiſter; Und
insgemein alle nichtige Ausſpruͤche/ als etwa eine unſtaͤndige Schuld
zu bezahlen; wo auch jemand innerhalb Menſchen Gedencken zum
Gericht befugt/ ſo iſt er beſtaͤndig dazu berechtiget.
Intereſſe Lei-
ſtung wann
befreyet.
Urtheil wann
nicht zur Voll-
ziehung er-
waͤchſt.
C. 14. X. de probit c. 2. X. de purgat. c 7. X. de re judic. Nov. 7. c. 3. §. ſcire autem.
L. ult. C. de ſent. ex brev. recit. L. 7. §. 1. ff. de compenſat.
§. 49. Keiner wegen ſoll man Geding und Vertrag wegen Ubel-
that in deren Beſtraffung erwegen/ ohne in Diebſtahl/ allwo man des
Beſtohlnen Schaden wohl anſehen mag; derowegen/ ob ſich gleich
Moͤrder oder Raͤuber mit des Beraubten oder Ermordeten Freunden
heimlich oder oͤffentlich vertruͤgen/ fichtet es dennoch die hohe Obrig-
keit nichts an/ ſondern bleibet ihr billich derſelben Thaͤter Verfolgung
vorbehalten/ wegen allgemeinen Weſens Nutzen/ als deſſen Recht
durch Privat-Bedinge nicht zum Nachtheil mag auffgehoben ſeyn/ ob
ſie ſich ſchon ſelbſt zum Schaden die Straffe nachlaſſen moͤgen; viel we-
niger mag ſolchen Vergleichs halber die peinliche Straffe gelindert
werden/ ob ſchon der Beleidigte vergnuͤgt/ ſonſt wuͤrden reiche Todt-
ſchlaͤger die Hals-Straffe leicht vermeiden/ und nur arme Ubelthaͤ-
ter ſolche ausſtehen muͤſſen/ welches ungerecht und unbarmhertzig.
Ubelthaten
Vergleich ver-
boten.
Obrigkeiten
Recht wegen
Privat-Ge-
dinge.
Straff-Linde-
rung Vertrags
halben verbo-
boten.
L. 18. C. de transact. crim. L. 38. ff. de pact. L. pen. C. Eod.
§. 50. Ein Geding- und Vergleich/ ſo auff das Verleumdung- und
Falſchheit Laſter hinziehlet/ wird wegen boßhafft begangener Ubelthat/
es ſey
Geding und
Vergleichs
Gerechtigkeit.
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