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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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I. Buch/ Cap. II.
Geburt- und
Wohnungs-
Orts Unter-
scheid.
Kriegs- und
gelehrter Leu-
te kein Unter-
scheid/ wegen
Gerichts-
Stand.
Remission de-
rer Ubelthäter.
Revers Ge-
brauch/ wegen
Remission.
Remissions-

Recht in Mord
und Diebstahl
Verbrechen.
Gerichts-
Zwangs-Vor-
recht.
nicht aber Geburt und Ursprungs-Ort/ oder auch wo das Verbrechen
geschehen/ welchen Gerichts-Stand in greulichen gemeinen Lastern
auch Kriegs und gelehrte Leute erkennen müssen/ weilen Ubelthat aller
Ehren-Freyheit beraubet/ oder/ wo das Verbrechen angefangen/ oder
wo der Schuldige/ wenn er flüchtig und umschweiffend/ zu finden. So
fern es aber ein öffentliches Aergerniß/ mag auch der/ so nicht herum-
schweiffig ist/ wo er gefunden/ bestraffet werden/ und wird nicht ohn er-
sucht remittirt; sonst aber mag dessen Wohnungs Ortes Richter wohl
nachforschen/ weilen die remission nicht Statt hat/ es wären dann Rich-
ter unter einem Fürsten oder Oberherrn/ oder also Mit-Nachbarn/
gegen revers verglichen; Jn peinlichen Gerichts-Sachen aber wegen
Mordthat und Diebstahl kan niemand gezwungen seyn/ den Thäter
abzufordern/ sondern bleibet wo er gegriffen.

Tot. Tit. C. si a non compet. jud. arg. L. 3. ff. de jurisdict. L. 3. princ. ff. de re
milit. L. 1. C. ubi Senator. L. 1. C. ubi de Crim. L. 13. & L. 3. ff. de offic. judic.

§. 2. Der Kläger soll dem Beklagten in seinem Gerichts-Zwang/
allwo er zu finden/ insgemein nachfolgen; ist also dieses eine sonderliche
Rechts Freyheit/ die jederman gebühret/ daß einer für seinem eigenem
gehörigen Gericht allein belanget und nirgend anders wohin gezogen
werden möge/ darum auch/ wer nun dieser Wohlthat absagen will/
sich verpflichten muß/ an allen Orten für Recht zu stehen/ allwo er
dessen ersuchet wird an Wohnung-Handel- oder Verbrechens Orten.

L. juris ordin. C. de jurisd. omn. jud. C. cum sit generale Ext. de for. comp. C. si
clericus, Ext. Eccl. L. 2. & 4. C. de jurisd. omn. jud. C. 15. & seq. C. 11. q.
1.
Urtheils Krafft
ausser Gebiet.
Revers benach-
barten Landes-
Herrn wegen
Remission.
Remissions-

Gewohnheit.

§. 3. Wer da/ ausser seinem Gebiet/ einig Recht sprechen will/
dem leistet unstraffbar gar keine Folge jederman.

L. 3. ff. de re milit. L. 20. ff. de jurisd.

§. 4. So pflegen nun insgemein benachbarte Landes-Herrn gegen
oder ohne verschriebene Versicherung/ daß es dem Remittirenden an
seiner Gerichts-Hoheit/ unnachtheilig sey/ wegen Missethäter Zurück-
sendung sich also zu vereinigen/ daß sie Räuber und andere Ubelthäter/
die unter einem gesessen/ unter dem andern aber gefangen/ nicht vor ent-
halten/ sondern vielmehr einander zukommen lassen wollen/ damit
Execution-
Recht ertappe-
ter Ubelthäter.
Remissions-
Unkosten wer
stehet.
wider solche allermassen mit rechtlicher Execution verfahren werde;
wenn sonst der Beklagte/ nach gegebenem Urtheil/ entflohen und an-
derswo ertappet würde/ so ist remission billig. Und zwar muß eines
Ubelthäters Zurücksendung auff des Begehrenden Unkosten gesche-
hen/ wann nemlich die That als verübet bekandt/ auch kein gering/ son-
dern groß und ärgerliches Laster ist/ und dieser Richter weiß/ daß jener/
darüber zu sprechen/ rechtlich befuget ist.

§. 5. Wann

I. Buch/ Cap. II.
Geburt- und
Wohnungs-
Orts Unter-
ſcheid.
Kriegs- und
gelehrter Leu-
te kein Unter-
ſcheid/ wegen
Gerichts-
Stand.
Remiſſion de-
rer Ubelthaͤter.
Revers Ge-
brauch/ wegen
Remiſſion.
Remiſſions-

Recht in Moꝛd
und Diebſtahl
Verbrechen.
Gerichts-
Zwangs-Vor-
recht.
nicht aber Geburt und Urſprungs-Ort/ oder auch wo das Verbrechen
geſchehen/ welchen Gerichts-Stand in greulichen gemeinen Laſtern
auch Kriegs und gelehrte Leute erkennen muͤſſen/ weilen Ubelthat aller
Ehren-Freyheit beraubet/ oder/ wo das Verbrechen angefangen/ oder
wo der Schuldige/ wenn er fluͤchtig und umſchweiffend/ zu finden. So
fern es aber ein oͤffentliches Aergerniß/ mag auch der/ ſo nicht herum-
ſchweiffig iſt/ wo er gefunden/ beſtraffet werden/ und wird nicht ohn er-
ſucht remittirt; ſonſt aber mag deſſen Wohnungs Ortes Richter wohl
nachforſchen/ weilen die remisſion nicht Statt hat/ es waͤren dann Rich-
ter unter einem Fuͤrſten oder Oberherrn/ oder alſo Mit-Nachbarn/
gegen revers verglichen; Jn peinlichen Gerichts-Sachen aber wegen
Mordthat und Diebſtahl kan niemand gezwungen ſeyn/ den Thaͤter
abzufordern/ ſondern bleibet wo er gegriffen.

Tot. Tit. C. ſi à non compet. jud. arg. L. 3. ff. de jurisdict. L. 3. princ. ff. de re
milit. L. 1. C. ubi Senator. L. 1. C. ubi de Crim. L. 13. & L. 3. ff. de offic. judic.

§. 2. Der Klaͤger ſoll dem Beklagten in ſeinem Gerichts-Zwang/
allwo er zu finden/ insgemein nachfolgen; iſt alſo dieſes eine ſonderliche
Rechts Freyheit/ die jederman gebuͤhret/ daß einer fuͤr ſeinem eigenem
gehoͤrigen Gericht allein belanget und nirgend anders wohin gezogen
werden moͤge/ darum auch/ wer nun dieſer Wohlthat abſagen will/
ſich verpflichten muß/ an allen Orten fuͤr Recht zu ſtehen/ allwo er
deſſen erſuchet wird an Wohnung-Handel- oder Verbrechens Orten.

L. juris ordin. C. de jurisd. omn. jud. C. cum ſit generale Ext. de for. comp. C. ſi
clericus, Ext. Eccl. L. 2. & 4. C. de jurisd. omn. jud. C. 15. & ſeq. C. 11. q.
1.
Urtheils Krafft
auſſer Gebiet.
Revers benach-
barten Landes-
Herrn wegen
Remiſſion.
Remiſſions-

Gewohnheit.

§. 3. Wer da/ auſſer ſeinem Gebiet/ einig Recht ſprechen will/
dem leiſtet unſtraffbar gar keine Folge jederman.

L. 3. ff. de re milit. L. 20. ff. de jurisd.

§. 4. So pflegen nun insgemein benachbarte Landes-Herrn gegen
oder ohne verſchriebene Verſicherung/ daß es dem Remittirenden an
ſeiner Gerichts-Hoheit/ unnachtheilig ſey/ wegen Miſſethaͤter Zuruͤck-
ſendung ſich alſo zu vereinigen/ daß ſie Raͤuber und andere Ubelthaͤter/
die unter einem geſeſſen/ unter dem andern aber gefangen/ nicht vor ent-
halten/ ſondern vielmehr einander zukommen laſſen wollen/ damit
Execution-
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ter Ubelthaͤter.
Remiſſions-
Unkoſten wer
ſtehet.
wider ſolche allermaſſen mit rechtlicher Execution verfahren werde;
wenn ſonſt der Beklagte/ nach gegebenem Urtheil/ entflohen und an-
derswo ertappet wuͤrde/ ſo iſt remiſſion billig. Und zwar muß eines
Ubelthaͤters Zuruͤckſendung auff des Begehrenden Unkoſten geſche-
hen/ wann nemlich die That als veruͤbet bekandt/ auch kein gering/ ſon-
dern groß und aͤrgerliches Laſter iſt/ und dieſer Richter weiß/ daß jener/
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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/11>, abgerufen am 27.04.2024.