Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Urtheils Appellation, Execution und Vernichtung. §. 30. Gegen zuerkanten Sachen Bezahlung aber gilt nichts/ alsUrtheils Recht §. & si in rem, instit. de offic. judic. L. qui restituere, ff. de R. V. L. fin. C. de usur. rei judic. §. 31. So geschicht auch Execution auff Renthen und Haupt-Execution L. 8. ff. de Distract. pign. §. 32. Allwo nun keine Pfand-Verschreibung zu finden/ noch baarBeweglich L. 31. & 15. §. 3. ff. de re judic. §. 33. Wo sich aber kein Käuffer einfindet/ wird es geschätzet/ undBeweglichen §. 34. Allwo demnechst bewegliche Güter mangeln oder solcheUnbeweglich den/ O 2
Von Urtheils Appellation, Execution und Vernichtung. §. 30. Gegen zuerkanten Sachen Bezahlung aber gilt nichts/ alsUrtheils Recht §. & ſi in rem, inſtit. de offic. judic. L. qui reſtituere, ff. de R. V. L. fin. C. de uſur. rei judic. §. 31. So geſchicht auch Execution auff Renthen und Haupt-Execution L. 8. ff. de Diſtract. pign. §. 32. Allwo nun keine Pfand-Verſchreibung zu finden/ noch baarBeweglich L. 31. & 15. §. 3. ff. de re judic. §. 33. Wo ſich aber kein Kaͤuffer einfindet/ wird es geſchaͤtzet/ undBeweglichen §. 34. Allwo demnechſt bewegliche Guͤter mangeln oder ſolcheUnbeweglich den/ O 2
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Von Urtheils Appellation, Execution und Vernichtung.
§. 30. Gegen zuerkanten Sachen Bezahlung aber gilt nichts/ als
dem Urtheil zu gehorſamen/ darum auch demjenigen/ ſo die Sache hat/
und dennoch nicht wiedergeben will/ dieſelbe von ihm zu nehmen durch
bewaffnete Hand/ aus des Richters Geheiß befugt ſeyn mag/ wer es
anklaget; Jn perſoͤnlichen Gerichts Sachen aber wird dem Verur-
theilten 4. Monat Zeit gegeben/ ohne darinn/ wo gelehnt/ hinterlegt/
gekaufft oder verpfaͤndet Gut geſucht wird/ es waͤre denn allbereits
verbracht/ daß zu deſſen Schaͤtzung geklagt wuͤrde.
Urtheils Recht
wegen erkann-
ten Bezahlung
§. & ſi in rem, inſtit. de offic. judic. L. qui reſtituere, ff. de R. V. L. fin. C. de uſur.
rei judic.
§. 31. So geſchicht auch Execution auff Renthen und Haupt-
Summa/ nicht aber wegen Unkoſten/ ſie waͤren denn zuvor vom Rich-
ter gemaͤßiget/ und nachdem die Pfaͤnde einen Monats lang in des Ex-
ecutoris Verwahrung geweſen/ hernach wird Beklagter citirt/ und
ſolche Guͤter durch erfahrne Leute geſchaͤtzet/ und binnen 14. Tage ver-
kaufft/ wann ſie nicht geloͤſet oder zur Bezahlung uͤbergeben.
Execution
worinn ge-
ſchehen ſoll.
L. 8. ff. de Diſtract. pign.
§. 32. Allwo nun keine Pfand-Verſchreibung zu finden/ noch baar
Geld vorhanden/ ſoll man beweglich Gut annehmen/ welches auff ein
halb Jahr/ einen Monat/ oder andere geraume Zeitlang/ nach Orts
gewoͤhnlichem Recht/ im Gericht hinterlegt zu behalten/ wann es als-
dann nicht ausgeloͤſet wird/ mag es hernach oͤffentlich auctioniret
werden.
Beweglich
Gut wann
auszupfaͤn-
den.
L. 31. & 15. §. 3. ff. de re judic.
§. 33. Wo ſich aber kein Kaͤuffer einfindet/ wird es geſchaͤtzet/ und
dem Uberwinder an Bezahlung hingegeben/ und zwar ſoll man an de-
nen Geringſten den Anfang machen; wofern hernach keine bewegliche
Sachen mehr zur Stelle ſind/ muß der Schuldner richtige Verzeichniß
aller ſeiner Guͤter ausgeben/ und damit die Execution deſto leichter zu
verrichten/ iſt der Schuldner rechtlich gehalten/ ſeiner Thuͤren/ Kaſten
und andern Behalts Schraͤncke/ darinn man ſolche bewegliche Sa-
chen zu verwahren pflegt/ zu entdecken und deren Schloͤſſer zu eroͤffnen.
Beweglichen
Guts Schaͤ-
tzungs Recht.
Schuldners
Guͤter Ver-
zeichniß
Pflicht.
Execution
Befoͤrderungs
Mittel.
§. 34. Allwo demnechſt bewegliche Guͤter mangeln oder ſolche
vorhanden/ welche ſo leicht keinen Kauffmann finden moͤgen/ ſoll man
zu unbeweglichen fortſchreiten/ wobey jaͤhrliche Gefaͤlle/ Jagt-Recht
und Bauren-Dienſt gehoͤrig; So mag man um Schulden halber
wohl auspfaͤnden/ jedoch nicht ſelbſt/ ſondern durch derer Obrigkeiten
Huͤlffe/ und ſoll man alsdenn erſtlich Geld nehmen allwo es verhan-
den/
Unbeweglich
Gut was dazu
gerechnet.
O 2
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