Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.I. Buch/ Cap. X. dem Gläubiger Pfands Eusserung verstattet/ oder jemanden einigeStraffe von Rechts wegen aufferleget/ wird keine Appellation ange- Appellation wann nicht anzunehmen.nommen/ es sey denn die That geläugnet/ wie ebenmäßig von gar ge- ringen Sachen/ die nach wahrhafftem Ansehen weniger Nutzen schaf- fen/ als Unkosten betragen/ oder deren Beschwerden leicht zu ersetzen. L. ult. princ. & §. 1. ff. de appell. recip. L. 4. & ult. C. quor. appell. L. 244. ff. de V. S. L. 5. §. 2. ff. de jurejur. wann ferner ungültig. §. 26. Deßgleichen gilt keine Appellation, so fern das Urtheil aus L. 6. C. quor. appellat. non recip. L. 1. §. 3. ff. a quibus appell. non licet. L. 5. C. de re judic. L. un. C. liceat in ead. caus. §. 27 Falls nun Appellation förmlich/ beständig und zu gebührender §. 28. Wenn ein Urtheil zur Vollenziehung erwachsen/ so ist nichts L. 26. ff. de pignor. act. Richters Amtvon wegen Be- sitz-Einnahm und Einfüh- rung. §. 29. Besitz Einnahms-Einführung geschicht durch angehörigen §. 30. Gegen
I. Buch/ Cap. X. dem Glaͤubiger Pfands Euſſerung verſtattet/ oder jemanden einigeStraffe von Rechts wegen aufferleget/ wird keine Appellation ange- Appellation wann nicht anzunehmen.nommen/ es ſey denn die That gelaͤugnet/ wie ebenmaͤßig von gar ge- ringen Sachen/ die nach wahrhafftem Anſehen weniger Nutzen ſchaf- fen/ als Unkoſten betragen/ oder deren Beſchwerden leicht zu erſetzen. L. ult. princ. & §. 1. ff. de appell. recip. L. 4. & ult. C. quor. appell. L. 244. ff. de V. S. L. 5. §. 2. ff. de jurejur. wann ferner unguͤltig. §. 26. Deßgleichen gilt keine Appellation, ſo fern das Urtheil aus L. 6. C. quor. appellat. non recip. L. 1. §. 3. ff. à quibus appell. non licet. L. 5. C. de re judic. L. un. C. liceat in ead. cauſ. §. 27 Falls nun Appellation foͤrmlich/ beſtaͤndig und zu gebuͤhrender §. 28. Wenn ein Urtheil zur Vollenziehung erwachſen/ ſo iſt nichts L. 26. ff. de pignor. act. Richters Amtvon wegen Be- ſitz-Einnahm und Einfuͤh- rung. §. 29. Beſitz Einnahms-Einfuͤhrung geſchicht durch angehoͤrigen §. 30. Gegen
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I. Buch/ Cap. X.
dem Glaͤubiger Pfands Euſſerung verſtattet/ oder jemanden einige
Straffe von Rechts wegen aufferleget/ wird keine Appellation ange-
nommen/ es ſey denn die That gelaͤugnet/ wie ebenmaͤßig von gar ge-
ringen Sachen/ die nach wahrhafftem Anſehen weniger Nutzen ſchaf-
fen/ als Unkoſten betragen/ oder deren Beſchwerden leicht zu erſetzen.
Appellation
wann nicht
anzunehmen.
L. ult. princ. & §. 1. ff. de appell. recip. L. 4. & ult. C. quor. appell. L. 244. ff. de V.
S. L. 5. §. 2. ff. de jurejur.
§. 26. Deßgleichen gilt keine Appellation, ſo fern das Urtheil aus
gerichtlich geleiſtetem Eyds-Grunde verfaſſet/ oder die Parthey ſol-
ches Rechts ſich begeben/ es waͤre denn eine neue Beſchwerung/ deren
vorhin nicht gedacht worden/ als geraume Zeit zur Bezahlung erbit-
ten/ oder ſo jemand in der gantzen Sache/ nicht zu erſcheinen/ noch zu ant-
worten/ ungehorſam; ob ſchon er aber nicht ſchweren/ Urkunden ausge-
ben/ noch Zeugen Verhoͤr und Urtheils Verfaſſung mit beyzuwohnen
Willens/ ſo mag er jedoch wohl appelliren/ wie auch/ dafern etwa eine
Perſon wegen Alter/ Geſchlecht und Bauer-Stands zu entſchuldigen/
iſt Appellation ungeweigert/ wer aber bekannt oder zweymahln appel-
liret hat/ der wird ferner nicht zugelaſſen.
L. 6. C. quor. appellat. non recip. L. 1. §. 3. ff. à quibus appell. non licet. L. 5. C. de re
judic. L. un. C. liceat in ead. cauſ.
§. 27 Falls nun Appellation foͤrmlich/ beſtaͤndig und zu gebuͤhrender
Rechtfertigung anerwachſen/ iſt ſolches aus Acten zu befinden/ ſoll
auch alles gerichtlich in Schrifften oder Klag Zuſpruͤch-Auszuͤge und
Erklaͤrung vom Munde in die Feder verſetzet werden/ und was die
Materie betrifft/ daß ſelbige nichtig und darinn fuͤr allen Dingen der
Appellant mit ſeiner Verthaͤdigung zu hoͤren/ ſoll die Sache angenom-
men/ eroͤrtert/ oder an vorigen Richter zuruͤck gewieſen ſeyn.
Appellations
rechtl. Form/
Materie An-
nahm oder
Verweiſungs
Recht.
§. 28. Wenn ein Urtheil zur Vollenziehung erwachſen/ ſo iſt nichts
mehr uͤbrig/ als daß ſolche geſchehe/ entweder durch Beſitz-Einnahm
und Einfuͤhrung oder der zuerkanten Sachen Bezahlung/ oder derſelben
ſo wohl als anderer Guͤter Pfaͤndung.
Urtheils Voll-
ziehung wann
erſchienen.
L. 26. ff. de pignor. act.
§. 29. Beſitz Einnahms-Einfuͤhrung geſchicht durch angehoͤrigen
Richter/ dadurch Uberwinder das gerichtliche Pfand erlangt/ ſo fern
er wuͤrcklich zum Beſitz eingebracht/ und nicht anders als durch bloſſe
Einweiſung/ welche das Pfand nicht auslieffert/ es ſtuͤnde denn nicht
bey der Parthey/ oder waͤre Richters Unfleiß und Feinds Zeit halber
daran verhindert worden/ und ſolcher Einfuͤhrung Zeichen iſt ein
Stuͤcklein Holtz aus der Thuͤr geſchnitten.
§. 30. Gegen
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