Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.III. Buch/ Cap. II. entfrembdet/ unterschlägt/ veruntrauet/ und in seinen eigenen Nutzenanwendet/ oder weniger anschreibet und berechnet/ denn er empfangen/ derselbe hat damit sein Leben verwürcket/ jedoch wird er bißweilen mit Amt-Leute mögen ihren Sold inhaltenzeitlicher Verweisung/ Gefängniß oder Prügel und Geisselung ab- gestrafft/ wofern es aber 100. fl. Werth übergeht/ muß er mit Galgen und Strick von Rechts wegen bezahlen; seine Besoldung aber und vermachte Bestallung mag er ohne Dieberey Schuld inn-behalten. L. un. C. de crim. pecul. L. 1. ff. ad L. Jul. pecul. nung wer fä- hig. §. 44. Zu einer öffentlichen Amts-Verwaltung können auch L. 16. ff. de mun. & hon. L. 9. de vacat. mun. L. 31. C. de Decur. L. 2. C. de Dignit. Princ. instit. qui test. tut. dar. Caput II. Von Stadt-Bürgern/ Zunfft-Gelachen oder §. 1. Bürger EydsGerechtigkeit. EJne Stadt besteht nicht in Wall und Mauren/ sondern freyge- stellen/
III. Buch/ Cap. II. entfrembdet/ unterſchlaͤgt/ veruntrauet/ und in ſeinen eigenen Nutzenanwendet/ oder weniger anſchreibet und berechnet/ denn er empfangen/ derſelbe hat damit ſein Leben verwuͤrcket/ jedoch wird er bißweilen mit Amt-Leute moͤgen ihren Sold inhaltenzeitlicher Verweiſung/ Gefaͤngniß oder Pruͤgel und Geiſſelung ab- geſtrafft/ wofern es aber 100. fl. Werth uͤbergeht/ muß er mit Galgen und Strick von Rechts wegen bezahlen; ſeine Beſoldung aber und vermachte Beſtallung mag er ohne Dieberey Schuld inn-behalten. L. un. C. de crim. pecul. L. 1. ff. ad L. Jul. pecul. nung wer faͤ- hig. §. 44. Zu einer oͤffentlichen Amts-Verwaltung koͤnnen auch L. 16. ff. de mun. & hon. L. 9. de vacat. mun. L. 31. C. de Decur. L. 2. C. de Dignit. Princ. inſtit. qui teſt. tut. dar. Caput II. Von Stadt-Buͤrgern/ Zunfft-Gelachen oder §. 1. Buͤrger EydsGerechtigkeit. EJne Stadt beſteht nicht in Wall und Mauren/ ſondern freyge- ſtellen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="240"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cap.</hi> II.</hi></hi></fw><lb/> entfrembdet/ unterſchlaͤgt/ veruntrauet/ und in ſeinen eigenen Nutzen<lb/> anwendet/ oder weniger anſchreibet und berechnet/ denn er empfangen/<lb/> derſelbe hat damit ſein Leben verwuͤrcket/ jedoch wird er bißweilen mit<lb/><note place="left">Amt-Leute<lb/> moͤgen ihren<lb/> Sold inhalten</note>zeitlicher Verweiſung/ Gefaͤngniß oder Pruͤgel und Geiſſelung ab-<lb/> geſtrafft/ wofern es aber 100. fl. Werth uͤbergeht/ muß er mit Galgen<lb/> und Strick von Rechts wegen bezahlen; ſeine Beſoldung aber und<lb/> vermachte Beſtallung mag er ohne Dieberey Schuld inn-behalten.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. un. C. de crim. pecul. L. 1. ff. ad L. Jul. pecul.</hi> </item> </list><lb/> <note place="left">Amts Bedie-<lb/> nung wer faͤ-<lb/> hig.</note> <p>§. 44. Zu einer oͤffentlichen Amts-Verwaltung koͤnnen auch<lb/> unwillige Leute rechtlich gezwungen werden/ und wer ſich ohn erheb-<lb/> liche Urſachen davon entziehet/ verhehlet oder wegert/ wird Ehrloß<lb/> gehalten; Wofern nun in der Nachbarſchafft dazu ein Geſchickter zu<lb/> finden/ ſo wird billig ein Ehrloſer von oͤffentlichen Ehren-Standes<lb/> Wuͤrden ausgeſchloſſen/ maſſen ſolche deſſen/ gleich andern erbaren<lb/> Leuten/ nicht faͤhig noch theilhafft ſeyn moͤgen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 16. ff. de mun. & hon. L. 9. de vacat. mun. L. 31. C. de Decur. L. 2. C. de Dignit.<lb/> Princ. inſtit. qui teſt. tut. dar.</hi> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Caput</hi></hi> II.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Von Stadt-Buͤrgern/ Zunfft-Gelachen oder<lb/> Handwercker-Guͤlden/ Fuhrleuten/ Jahrmaͤrckten/ auch<lb/> verbotenen Kram-Waaren/ Maaß und<lb/> Gewicht.</p> </argument><lb/> <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/> <note place="left">Buͤrger Eyds<lb/> Gerechtigkeit.</note> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jne Stadt beſteht nicht in Wall und Mauren/ ſondern freyge-<lb/> bohrnen Menſchen/ welche der Eheſtand Kunſtreich zu gemeinen<lb/> Weſens Wohlfahrt unſterblich machet. Gewoͤhnlichen Buͤrger<lb/> Eyd muͤſſen nun ſo wohl Jnn- als Auslaͤnder/ Frembdlinge oder Ein-<lb/> heimiſche/ abſchweren/ damit ſie gegen Auffahrt oder Buͤrger Anzug-<lb/> Geld ihr Buͤrger-Recht gewinnen/ und Schutz-Verwandte Einwoh-<lb/><note place="left">Pfahl-Buͤrger<lb/> was ſeyn.</note>ner/ nicht aber falſche oder Pfahl-Buͤrger zu nennen/ welche noch un-<lb/> ter frembdem Stadt-Recht ſtehen/ und des allgemeinen gebuͤhrenden<lb/> Jochs ſich entziehen/ darum eine jede Stadts Obrigkeit ſamt dem<lb/> Rath Macht hat/ ohne Gebiets Oberherrn Befehl/ Buͤrger anzuneh-<lb/> men; Wer nun von andern Orten herkoͤmmt/ und anderswo Buͤr-<lb/> ger ſeyn will/ muß von der Obrigkeit/ darunter er gelebet hat/ von ſei-<lb/> nem redlichen Wandel ein tuͤchtig Zeugniß mitbringen/ auch Buͤrgen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtellen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0247]
III. Buch/ Cap. II.
entfrembdet/ unterſchlaͤgt/ veruntrauet/ und in ſeinen eigenen Nutzen
anwendet/ oder weniger anſchreibet und berechnet/ denn er empfangen/
derſelbe hat damit ſein Leben verwuͤrcket/ jedoch wird er bißweilen mit
zeitlicher Verweiſung/ Gefaͤngniß oder Pruͤgel und Geiſſelung ab-
geſtrafft/ wofern es aber 100. fl. Werth uͤbergeht/ muß er mit Galgen
und Strick von Rechts wegen bezahlen; ſeine Beſoldung aber und
vermachte Beſtallung mag er ohne Dieberey Schuld inn-behalten.
Amt-Leute
moͤgen ihren
Sold inhalten
L. un. C. de crim. pecul. L. 1. ff. ad L. Jul. pecul.
§. 44. Zu einer oͤffentlichen Amts-Verwaltung koͤnnen auch
unwillige Leute rechtlich gezwungen werden/ und wer ſich ohn erheb-
liche Urſachen davon entziehet/ verhehlet oder wegert/ wird Ehrloß
gehalten; Wofern nun in der Nachbarſchafft dazu ein Geſchickter zu
finden/ ſo wird billig ein Ehrloſer von oͤffentlichen Ehren-Standes
Wuͤrden ausgeſchloſſen/ maſſen ſolche deſſen/ gleich andern erbaren
Leuten/ nicht faͤhig noch theilhafft ſeyn moͤgen.
L. 16. ff. de mun. & hon. L. 9. de vacat. mun. L. 31. C. de Decur. L. 2. C. de Dignit.
Princ. inſtit. qui teſt. tut. dar.
Caput II.
Von Stadt-Buͤrgern/ Zunfft-Gelachen oder
Handwercker-Guͤlden/ Fuhrleuten/ Jahrmaͤrckten/ auch
verbotenen Kram-Waaren/ Maaß und
Gewicht.
§. 1.
EJne Stadt beſteht nicht in Wall und Mauren/ ſondern freyge-
bohrnen Menſchen/ welche der Eheſtand Kunſtreich zu gemeinen
Weſens Wohlfahrt unſterblich machet. Gewoͤhnlichen Buͤrger
Eyd muͤſſen nun ſo wohl Jnn- als Auslaͤnder/ Frembdlinge oder Ein-
heimiſche/ abſchweren/ damit ſie gegen Auffahrt oder Buͤrger Anzug-
Geld ihr Buͤrger-Recht gewinnen/ und Schutz-Verwandte Einwoh-
ner/ nicht aber falſche oder Pfahl-Buͤrger zu nennen/ welche noch un-
ter frembdem Stadt-Recht ſtehen/ und des allgemeinen gebuͤhrenden
Jochs ſich entziehen/ darum eine jede Stadts Obrigkeit ſamt dem
Rath Macht hat/ ohne Gebiets Oberherrn Befehl/ Buͤrger anzuneh-
men; Wer nun von andern Orten herkoͤmmt/ und anderswo Buͤr-
ger ſeyn will/ muß von der Obrigkeit/ darunter er gelebet hat/ von ſei-
nem redlichen Wandel ein tuͤchtig Zeugniß mitbringen/ auch Buͤrgen
ſtellen/
Pfahl-Buͤrger
was ſeyn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |