Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Bürgern/ Handwerckern und Jahrmärckten. stellen/ daß er Mannrecht habe/ das ist/ daß er ehelich und rechtmäßigMann RechtsZeugniß. gebohren/ und niemandes leibeigen seyn. §. 2. Wer nun zehn Jahr lang in einer Stadt gewohnet/ wirdBürgerrechts L. 2. ff. de jure immunit. §. 3. Handwercker Gelache können von dreyen gestifftet undZunfft-Gilden Tot. tit. C. de defens. Nov. 15. civit. L. 16. C. de judic. c. 3. q. 5. de Except. L. 1. ff. de alb. scrib. L. 6. §. priv. ff. Decur. L quod major, ff. ad municip. L. 38. & L. Pomponius, ff. de re judic. §. 4. Alle sonderbare Gesellschafft und Zusammenkünffte sindGesellschafft zu ent- H h
Von Buͤrgern/ Handwerckern und Jahrmaͤrckten. ſtellen/ daß er Mannrecht habe/ das iſt/ daß er ehelich und rechtmaͤßigMann RechtsZeugniß. gebohren/ und niemandes leibeigen ſeyn. §. 2. Wer nun zehn Jahr lang in einer Stadt gewohnet/ wirdBuͤrgerrechts L. 2. ff. de jure immunit. §. 3. Handwercker Gelache koͤnnen von dreyen geſtifftet undZunfft-Gilden Tot. tit. C. de defenſ. Nov. 15. civit. L. 16. C. de judic. c. 3. q. 5. de Except. L. 1. ff. de alb. ſcrib. L. 6. §. priv. ff. Decur. L quod major, ff. ad municip. L. 38. & L. Pomponius, ff. de re judic. §. 4. Alle ſonderbare Geſellſchafft und Zuſammenkuͤnffte ſindGeſellſchafft zu ent- H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0248" n="241"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Buͤrgern/ Handwerckern und Jahrmaͤrckten.</hi></fw><lb/> ſtellen/ daß er Mannrecht habe/ das iſt/ daß er ehelich und rechtmaͤßig<note place="right">Mann Rechts<lb/> Zeugniß.</note><lb/> gebohren/ und niemandes leibeigen ſeyn.</p><lb/> <p>§. 2. Wer nun zehn Jahr lang in einer Stadt gewohnet/ wird<note place="right">Buͤrgerrechts<lb/> Einloͤſungs<lb/> Pflicht.</note><lb/> glaubhafft dafuͤr gehalten/ Wohnung und Buͤrgerrecht daſelbſt zu<lb/> haben/ weilen nemlich etlicher Orten gebraͤuchlich/ auch Recht und<lb/> Billigkeit gemaͤß/ daß einer aus der Stadt vertrieben werde/ der ſich<lb/> Jahr und Tag darinn auffgehalten/ und doch das Buͤrgerrecht nicht<lb/> eingeloͤſet hat/ maſſen buͤrgerliche Beſchwerden allen und ieden gleiche<lb/> Buͤrde ſeyn ſollen; ob auch ſchon die Hanſee-Freyſtaͤdte einen Ober-<lb/> Herrn erkennen/ genieſſen ſie dennoch uͤbrigens unter deſſen Schutz-<note place="right">Hanſee Frey-<lb/> Staͤdte Recht.</note><lb/> Recht ihre volle Freyheit.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 2. ff. de jure immunit.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 3. Handwercker Gelache koͤnnen von dreyen geſtifftet und<note place="right">Zunfft-Gilden<lb/> Recht.</note><lb/> von einem erhalten werden/ auch haben ſie ihre Zunfft-Meiſter; wann<lb/> nun bey Zunfft-Geſellſchafften das Haupt verdaͤchtig/ ſo kan man das<lb/> gantze Gelach verwerffen/ ſonſt aber bey deren Zuͤnffte Beruff- und<lb/> Verſammlungen/ wofern etwas abzuhandeln/ wird gute Ordnung<lb/> gehalten/ die Stimmen nach ihren Sitz zu erforſchen/ und nach denen<lb/> meiſten zu beſchlieſſen; wann ſie aber gleich ſind/ behaͤlt man den gelin-<lb/> dern Ausſpruch/ und wo ſie zu gleichen Theilen unterſchiedlich ſind/ ſo<lb/> iſt die wuͤrdigſte Parthey/ und welchen Stimmen das Haupt zufaͤllt/<lb/> am kraͤfft- und guͤltigſten zu halten.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">Tot. tit. C. de defenſ. Nov. 15. civit. L. 16. C. de judic. c. 3. q. 5. de Except. L. 1. ff. de<lb/> alb. ſcrib. L. 6. §. priv. ff. Decur. L quod major, ff. ad municip. L. 38. & L.<lb/> Pomponius, ff. de re judic.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 4. Alle ſonderbare Geſellſchafft und Zuſammenkuͤnffte ſind<note place="right">Geſellſchafft<lb/> und Gelaͤche<lb/> Freyheit.</note><lb/> gehaͤß- und verdaͤchtig/ auch zuweilen koſtbar/ dahero die Freß- und<lb/> Sauff-Gaſtereyen oͤffentlichen Zuchtmaͤßigung beduͤrfftig und billig<lb/> verboten ſind/ ausgenommen ſolche/ die vom Recht oder Landesherrn<lb/> zu gemeinem Nutzen beſtellet/ verſtattet und zugelaſſen/ als Kraͤmer/<lb/> Becker und andern Handwercks-Gelache/ deren Huͤlffe/ Muͤhe und<lb/> Arbeit die Stadt-Gemeinde benoͤthiget/ und ſolche in einer Gemein-<lb/> de gut gethane Gelache waͤhren ewig/ ſo lange noch eine Perſon uͤbrig/<lb/> ob ſchon einige zuweilen ſich verliehren/ und andere in deren Stelle<lb/> angenommen werden/ darum ſie auch ihre allgemeine Rechte/ Geſetze/<lb/> Freyheiten/ gemeine Kaſten/ Gelder und Vollmaͤchtigen haben; Und<lb/> ſo lang einer nicht wegen eines Verbrechens geurtheilet/ noch deſſen<note place="right">Handwercks-<lb/> Gilde wer da-<lb/> von zu verſto<supplied>ſ-</supplied><lb/> ſen.</note><lb/> Verjaͤhrung halben mag angeſprochen werden/ iſt er fuͤr unehrlich<lb/> nicht zu achten/ kan ihm auch von ſeiner Handwercks-Gilde/ Nahrung<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h</fw><fw place="bottom" type="catch">zu ent-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [241/0248]
Von Buͤrgern/ Handwerckern und Jahrmaͤrckten.
ſtellen/ daß er Mannrecht habe/ das iſt/ daß er ehelich und rechtmaͤßig
gebohren/ und niemandes leibeigen ſeyn.
Mann Rechts
Zeugniß.
§. 2. Wer nun zehn Jahr lang in einer Stadt gewohnet/ wird
glaubhafft dafuͤr gehalten/ Wohnung und Buͤrgerrecht daſelbſt zu
haben/ weilen nemlich etlicher Orten gebraͤuchlich/ auch Recht und
Billigkeit gemaͤß/ daß einer aus der Stadt vertrieben werde/ der ſich
Jahr und Tag darinn auffgehalten/ und doch das Buͤrgerrecht nicht
eingeloͤſet hat/ maſſen buͤrgerliche Beſchwerden allen und ieden gleiche
Buͤrde ſeyn ſollen; ob auch ſchon die Hanſee-Freyſtaͤdte einen Ober-
Herrn erkennen/ genieſſen ſie dennoch uͤbrigens unter deſſen Schutz-
Recht ihre volle Freyheit.
Buͤrgerrechts
Einloͤſungs
Pflicht.
Hanſee Frey-
Staͤdte Recht.
L. 2. ff. de jure immunit.
§. 3. Handwercker Gelache koͤnnen von dreyen geſtifftet und
von einem erhalten werden/ auch haben ſie ihre Zunfft-Meiſter; wann
nun bey Zunfft-Geſellſchafften das Haupt verdaͤchtig/ ſo kan man das
gantze Gelach verwerffen/ ſonſt aber bey deren Zuͤnffte Beruff- und
Verſammlungen/ wofern etwas abzuhandeln/ wird gute Ordnung
gehalten/ die Stimmen nach ihren Sitz zu erforſchen/ und nach denen
meiſten zu beſchlieſſen; wann ſie aber gleich ſind/ behaͤlt man den gelin-
dern Ausſpruch/ und wo ſie zu gleichen Theilen unterſchiedlich ſind/ ſo
iſt die wuͤrdigſte Parthey/ und welchen Stimmen das Haupt zufaͤllt/
am kraͤfft- und guͤltigſten zu halten.
Zunfft-Gilden
Recht.
Tot. tit. C. de defenſ. Nov. 15. civit. L. 16. C. de judic. c. 3. q. 5. de Except. L. 1. ff. de
alb. ſcrib. L. 6. §. priv. ff. Decur. L quod major, ff. ad municip. L. 38. & L.
Pomponius, ff. de re judic.
§. 4. Alle ſonderbare Geſellſchafft und Zuſammenkuͤnffte ſind
gehaͤß- und verdaͤchtig/ auch zuweilen koſtbar/ dahero die Freß- und
Sauff-Gaſtereyen oͤffentlichen Zuchtmaͤßigung beduͤrfftig und billig
verboten ſind/ ausgenommen ſolche/ die vom Recht oder Landesherrn
zu gemeinem Nutzen beſtellet/ verſtattet und zugelaſſen/ als Kraͤmer/
Becker und andern Handwercks-Gelache/ deren Huͤlffe/ Muͤhe und
Arbeit die Stadt-Gemeinde benoͤthiget/ und ſolche in einer Gemein-
de gut gethane Gelache waͤhren ewig/ ſo lange noch eine Perſon uͤbrig/
ob ſchon einige zuweilen ſich verliehren/ und andere in deren Stelle
angenommen werden/ darum ſie auch ihre allgemeine Rechte/ Geſetze/
Freyheiten/ gemeine Kaſten/ Gelder und Vollmaͤchtigen haben; Und
ſo lang einer nicht wegen eines Verbrechens geurtheilet/ noch deſſen
Verjaͤhrung halben mag angeſprochen werden/ iſt er fuͤr unehrlich
nicht zu achten/ kan ihm auch von ſeiner Handwercks-Gilde/ Nahrung
zu ent-
Geſellſchafft
und Gelaͤche
Freyheit.
Handwercks-
Gilde wer da-
von zu verſtoſ-
ſen.
H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |