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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Contracten/ Gelöbniß und Gesellschafften.
welches auch von Erben zwischen und gegen Gesellen Erben gültig
und in Rechten beständig/ geschehen soll und kan/ absonderlich in Zoll
und andern öffentlichen Handels Gesellschafften/ wegen wichtiger Ge-
schäffte grossen Anliegen.

L. 38. 48. 52. §. 13. ff. pro socio. L. 21. §. 2. ff. de negot. gest. L. qui haeredes, C. de
haered. tut.

§. 18. Jn Kirchen geheiligt oder gemeinen Wesens öffentlichenGesellschafft
worinn ungül-
tig.

Sachen/ die ausser Gewerb und Handel menschlicher Gesellschafft
befreyet sind/ also/ wenn eines Gesellen Güter Preiß gemacht/ und der
Obrigkeit verfallen/ gilt ferner keine Gemeinschafft noch Kauff-Hau-
dell zu treiben/ es wäre denn unwissend geschehen/ so mag Käuffer kla-
gen; weilen auch niemand ungern in gemeiner Gesellschäfft zu blei-
ben gezwungen/ so mag ein jeder solche mit Theilung zu trennen kla-
gen/ ob schon dagegen ein Geding beschlossen wäre/ wobey aller
durch List und Schuld zugefügter Schade oder unterlassene Pflicht
zu ersetzen.

§. penult. instit. L. 6. 26. & 70. L. 4. & 5. ff. de contrah. Emt. L. 14. §. pen. ff.
comm. divid. L. fin. C. Eod. tit. L. 3. 8. §. 1. L. 20. ff Eod.

§. 19. Ja/ weilen die/ so in Gemeinschafft sitzen/ obgleich Brüder/Gemeinschafft
soll ohne
Zwang seyn.

solten eins sind/ dahero ist keiner schuldig noch gezwungen/ in Gesell-
schafft zu kommen oder sitzen/ wird auch niemand ungern darinn zu
bleiben gehalten/ sondern es steht jederman frey/ gemeinen Guts
Theilung zu fordern/ so gar daß ein Geding/ nimmer Theilung zu ma-
chen/ unkräfftig ist/ jedoch müssen es leibliche Güter seyn/ Schulden
aber und Dienstbarkeiten können nicht stets füglich getheilet wer-
den/ obschon bißweilen Gerechtigkeiten Brauch nach Zeiten Wech-
sel sich theilen läst.

L. 77. §. 20. de Legat. 2. L. 26. de serv. urb. praed. L. fin. ff. L. 1. & 2. C. comm. divid.
L. in hoc, §. si conveniat, ff. Eod. Tit. ff. & C. famil. hercise. L. si non sortem,
§. indebitum, ff. de condict. indeb. L. ult. L. ea quae, C. fam. hercisc. L. per hoc,
inst. de re incorp. L. arborem, §. si per eundem ff. Eod.

§. 20. Wenn es nun ein unzertheilbar Gut wäre/ das einigen
gemein/ soll einer dem andern für das seine Erstattung thun; Oder
es kan der Richter solcher Parthey/ die vorhin den mehrern Theil an
einem Gut hat/ das übrige wohl zusprechen; Oder es mag von ihnen
um die Wahl geloset werden; Und kan solcher gemeinen Theilungs
Anforderung in hundert Jahren nicht verjahret oder versäumet wer-

den;

Von Contracten/ Geloͤbniß und Geſellſchafften.
welches auch von Erben zwiſchen und gegen Geſellen Erben guͤltig
und in Rechten beſtaͤndig/ geſchehen ſoll und kan/ abſonderlich in Zoll
und andern oͤffentlichen Handels Geſellſchafften/ wegen wichtiger Ge-
ſchaͤffte groſſen Anliegen.

L. 38. 48. 52. §. 13. ff. pro ſocio. L. 21. §. 2. ff. de negot. geſt. L. qui hæredes, C. de
hæred. tut.

§. 18. Jn Kirchen geheiligt oder gemeinen Weſens oͤffentlichenGeſellſchafft
worinn unguͤl-
tig.

Sachen/ die auſſer Gewerb und Handel menſchlicher Geſellſchafft
befreyet ſind/ alſo/ wenn eines Geſellen Guͤter Preiß gemacht/ und der
Obrigkeit verfallen/ gilt ferner keine Gemeinſchafft noch Kauff-Hau-
dell zu treiben/ es waͤre denn unwiſſend geſchehen/ ſo mag Kaͤuffer kla-
gen; weilen auch niemand ungern in gemeiner Geſellſchaͤfft zu blei-
ben gezwungen/ ſo mag ein jeder ſolche mit Theilung zu trennen kla-
gen/ ob ſchon dagegen ein Geding beſchloſſen waͤre/ wobey aller
durch Liſt und Schuld zugefuͤgter Schade oder unterlaſſene Pflicht
zu erſetzen.

§. penult. inſtit. L. 6. 26. & 70. L. 4. & 5. ff. de contrah. Emt. L. 14. §. pen. ff.
comm. divid. L. fin. C. Eod. tit. L. 3. 8. §. 1. L. 20. ff Eod.

§. 19. Ja/ weilen die/ ſo in Gemeinſchafft ſitzen/ obgleich Bruͤder/Gemeinſchafft
ſoll ohne
Zwang ſeyn.

ſolten eins ſind/ dahero iſt keiner ſchuldig noch gezwungen/ in Geſell-
ſchafft zu kommen oder ſitzen/ wird auch niemand ungern darinn zu
bleiben gehalten/ ſondern es ſteht jederman frey/ gemeinen Guts
Theilung zu fordern/ ſo gar daß ein Geding/ nimmer Theilung zu ma-
chen/ unkraͤfftig iſt/ jedoch muͤſſen es leibliche Guͤter ſeyn/ Schulden
aber und Dienſtbarkeiten koͤnnen nicht ſtets fuͤglich getheilet wer-
den/ obſchon bißweilen Gerechtigkeiten Brauch nach Zeiten Wech-
ſel ſich theilen laͤſt.

L. 77. §. 20. de Legat. 2. L. 26. de ſerv. urb. præd. L. fin. ff. L. 1. & 2. C. comm. divid.
L. in hoc, §. ſi conveniat, ff. Eod. Tit. ff. & C. famil. herciſe. L. ſi non ſortem,
§. indebitum, ff. de condict. indeb. L. ult. L. ea quæ, C. fam. herciſc. L. per hoc,
inſt. de re incorp. L. arborem, §. ſi per eundem ff. Eod.

§. 20. Wenn es nun ein unzertheilbar Gut waͤre/ das einigen
gemein/ ſoll einer dem andern fuͤr das ſeine Erſtattung thun; Oder
es kan der Richter ſolcher Parthey/ die vorhin den mehrern Theil an
einem Gut hat/ das uͤbrige wohl zuſprechen; Oder es mag von ihnen
um die Wahl geloſet werden; Und kan ſolcher gemeinen Theilungs
Anforderung in hundert Jahren nicht verjahret oder verſaͤumet wer-

den;
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[311/0318] Von Contracten/ Geloͤbniß und Geſellſchafften. welches auch von Erben zwiſchen und gegen Geſellen Erben guͤltig und in Rechten beſtaͤndig/ geſchehen ſoll und kan/ abſonderlich in Zoll und andern oͤffentlichen Handels Geſellſchafften/ wegen wichtiger Ge- ſchaͤffte groſſen Anliegen. L. 38. 48. 52. §. 13. ff. pro ſocio. L. 21. §. 2. ff. de negot. geſt. L. qui hæredes, C. de hæred. tut. §. 18. Jn Kirchen geheiligt oder gemeinen Weſens oͤffentlichen Sachen/ die auſſer Gewerb und Handel menſchlicher Geſellſchafft befreyet ſind/ alſo/ wenn eines Geſellen Guͤter Preiß gemacht/ und der Obrigkeit verfallen/ gilt ferner keine Gemeinſchafft noch Kauff-Hau- dell zu treiben/ es waͤre denn unwiſſend geſchehen/ ſo mag Kaͤuffer kla- gen; weilen auch niemand ungern in gemeiner Geſellſchaͤfft zu blei- ben gezwungen/ ſo mag ein jeder ſolche mit Theilung zu trennen kla- gen/ ob ſchon dagegen ein Geding beſchloſſen waͤre/ wobey aller durch Liſt und Schuld zugefuͤgter Schade oder unterlaſſene Pflicht zu erſetzen. Geſellſchafft worinn unguͤl- tig. §. penult. inſtit. L. 6. 26. & 70. L. 4. & 5. ff. de contrah. Emt. L. 14. §. pen. ff. comm. divid. L. fin. C. Eod. tit. L. 3. 8. §. 1. L. 20. ff Eod. §. 19. Ja/ weilen die/ ſo in Gemeinſchafft ſitzen/ obgleich Bruͤder/ ſolten eins ſind/ dahero iſt keiner ſchuldig noch gezwungen/ in Geſell- ſchafft zu kommen oder ſitzen/ wird auch niemand ungern darinn zu bleiben gehalten/ ſondern es ſteht jederman frey/ gemeinen Guts Theilung zu fordern/ ſo gar daß ein Geding/ nimmer Theilung zu ma- chen/ unkraͤfftig iſt/ jedoch muͤſſen es leibliche Guͤter ſeyn/ Schulden aber und Dienſtbarkeiten koͤnnen nicht ſtets fuͤglich getheilet wer- den/ obſchon bißweilen Gerechtigkeiten Brauch nach Zeiten Wech- ſel ſich theilen laͤſt. Gemeinſchafft ſoll ohne Zwang ſeyn. L. 77. §. 20. de Legat. 2. L. 26. de ſerv. urb. præd. L. fin. ff. L. 1. & 2. C. comm. divid. L. in hoc, §. ſi conveniat, ff. Eod. Tit. ff. & C. famil. herciſe. L. ſi non ſortem, §. indebitum, ff. de condict. indeb. L. ult. L. ea quæ, C. fam. herciſc. L. per hoc, inſt. de re incorp. L. arborem, §. ſi per eundem ff. Eod. §. 20. Wenn es nun ein unzertheilbar Gut waͤre/ das einigen gemein/ ſoll einer dem andern fuͤr das ſeine Erſtattung thun; Oder es kan der Richter ſolcher Parthey/ die vorhin den mehrern Theil an einem Gut hat/ das uͤbrige wohl zuſprechen; Oder es mag von ihnen um die Wahl geloſet werden; Und kan ſolcher gemeinen Theilungs Anforderung in hundert Jahren nicht verjahret oder verſaͤumet wer- den;

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/318>, abgerufen am 20.05.2024.