Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.III. Buch/ Cap. XV. wie theuer sie können/ verkaufft werden nach gangbarem Werth/ da-mit deren Eigener nicht übermäßig beschweret werden/ gleichwie es un- billig ist/ denen durch See-Wassers Uberspühl- und Benetzung verdor- benen Guts Eigenthums-Herrn zu ihrem Schaden noch Zahlungs Last auffzubürden/ als wären die Sachen unbeschädiget verblieben; Und dieses zwar gilt/ wo Guts Auswerffung bey erhaltenem Schiff in Bezahlungs Anschlag zu rechnen vorfället; Wann aber vor- oder Reisenden Freyheit Aus- wurffs halben.bey währendem Auswurff Schiffbruch geschehen/ so behält ein jeder da- von für sich/ was er retten und bergen kan/ als auch bey Feuers-Brunst Zeiten wird nicht verlohrnen Schiffs und Waaren Schaden von der Gesellschafft Beylage ersetzet/ es würden denn solche Güter wieder her- aus gezogen; Sonsten sind die Reisende Auswurffs halben aller Be- schwerungs Pflicht frey/ gleichwie die Schuldner bey einer Sachen Gestalt Verderben und Untergang. L. 2. §. 4 vers. portio, ff. de L. Rhod. de jactu. L. 5. & 7. ff. Eod. L. 4. §. fin. ff. Eod. L. 4. in princ. & §. 1. ff. Eod. L. 23. ff. de verb. obl. chen wem ge- hören. §. 13. Schiffs Baukosten aber werden dißfalls nimmer angerech- L. navis 6. ff. ad L. Rhod. de jactu. L. 2. §. fin. in fin. vers. si res, L. 8. ff. Eod. und Freybeu- ter Straffe. §. 14. Allen Lands-Einwohnern ist zugelassen/ Meer- oder See- L. 1. & 2. C. quando licet unicuique sine jud. vend. L. 3. C. de Desertor. Caput
III. Buch/ Cap. XV. wie theuer ſie koͤnnen/ verkaufft werden nach gangbarem Werth/ da-mit deren Eigener nicht uͤbermaͤßig beſchweret werden/ gleichwie es un- billig iſt/ denen durch See-Waſſers Uberſpuͤhl- und Benetzung verdor- benen Guts Eigenthums-Herrn zu ihrem Schaden noch Zahlungs Laſt auffzubuͤrden/ als waͤren die Sachen unbeſchaͤdiget verblieben; Und dieſes zwar gilt/ wo Guts Auswerffung bey erhaltenem Schiff in Bezahlungs Anſchlag zu rechnen vorfaͤllet; Wann aber vor- oder Reiſenden Freyheit Aus- wurffs halben.bey waͤhrendem Auswurff Schiffbruch geſchehen/ ſo behaͤlt ein jeder da- von fuͤr ſich/ was er retten und bergen kan/ als auch bey Feuers-Brunſt Zeiten wird nicht verlohrnen Schiffs und Waaren Schaden von der Geſellſchafft Beylage erſetzet/ es wuͤrden denn ſolche Guͤter wieder her- aus gezogen; Sonſten ſind die Reiſende Auswurffs halben aller Be- ſchwerungs Pflicht frey/ gleichwie die Schuldner bey einer Sachen Geſtalt Verderben und Untergang. L. 2. §. 4 verſ. portio, ff. de L. Rhod. de jactu. L. 5. & 7. ff. Eod. L. 4. §. fin. ff. Eod. L. 4. in princ. & §. 1. ff. Eod. L. 23. ff. de verb. obl. chen wem ge- hoͤren. §. 13. Schiffs Baukoſten aber werden dißfalls nimmer angerech- L. navis 6. ff. ad L. Rhod. de jactu. L. 2. §. fin. in fin. verſ. ſi res, L. 8. ff. Eod. und Freybeu- ter Straffe. §. 14. Allen Lands-Einwohnern iſt zugelaſſen/ Meer- oder See- L. 1. & 2. C. quando licet unicuique ſine jud. vend. L. 3. C. de Deſertor. Caput
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III. Buch/ Cap. XV.
wie theuer ſie koͤnnen/ verkaufft werden nach gangbarem Werth/ da-
mit deren Eigener nicht uͤbermaͤßig beſchweret werden/ gleichwie es un-
billig iſt/ denen durch See-Waſſers Uberſpuͤhl- und Benetzung verdor-
benen Guts Eigenthums-Herrn zu ihrem Schaden noch Zahlungs
Laſt auffzubuͤrden/ als waͤren die Sachen unbeſchaͤdiget verblieben;
Und dieſes zwar gilt/ wo Guts Auswerffung bey erhaltenem Schiff
in Bezahlungs Anſchlag zu rechnen vorfaͤllet; Wann aber vor- oder
bey waͤhrendem Auswurff Schiffbruch geſchehen/ ſo behaͤlt ein jeder da-
von fuͤr ſich/ was er retten und bergen kan/ als auch bey Feuers-Brunſt
Zeiten wird nicht verlohrnen Schiffs und Waaren Schaden von der
Geſellſchafft Beylage erſetzet/ es wuͤrden denn ſolche Guͤter wieder her-
aus gezogen; Sonſten ſind die Reiſende Auswurffs halben aller Be-
ſchwerungs Pflicht frey/ gleichwie die Schuldner bey einer Sachen
Geſtalt Verderben und Untergang.
Reiſenden
Freyheit Aus-
wurffs halben.
L. 2. §. 4 verſ. portio, ff. de L. Rhod. de jactu. L. 5. & 7. ff. Eod. L. 4. §. fin. ff. Eod.
L. 4. in princ. & §. 1. ff. Eod. L. 23. ff. de verb. obl.
§. 13. Schiffs Baukoſten aber werden dißfalls nimmer angerech-
net/ eben ſo wenig/ als wenn einem Schmidt Arbeit verdungen/ dabey
er ſeinen Hammer zerbrochen; So bleiben auch alle ausgeworffene
Sachen des Herrn eigen/ und gehoͤren dem nicht zu/ der ſie auffhebt und
annimmt/ weilen ſie nicht fuͤr verlaſſene Guͤter zu halten/ dahero wann
einige dergleichen an Tages Licht zu finden vorkommen/ ſoll man ſie dem
Herrn widergeben/ Auswurffs Bezahlung zu entledigen.
L. navis 6. ff. ad L. Rhod. de jactu. L. 2. §. fin. in fin. verſ. ſi res, L. 8. ff. Eod.
§. 14. Allen Lands-Einwohnern iſt zugelaſſen/ Meer- oder See-
Raͤuber zu Waſſer/ und Freybeuter zu Lande/ auff Rauberey und
Pluͤnderungs Werck/ ſonderlich wann ſie mit Waffen anfallen und
draͤuen/ zu toͤdten; Falls ſie auch jemanden erſchlagen/ ſollen ſie geraͤdert/
und wer ſonſt auslaͤufft zu rauben und pluͤndern/ den Leuten das Jh-
rige mit Gewalt zu nehmen/ ſoll gehencket werden; und zwar allwo
eine Mißhandlung begangen/ da ſollen in ſelbiger Gegend die Miſſe-
thaͤter ihnen zur wohlverdienten Straffe/ und andern zum abſcheuli-
chen Exempel/ geſtrafft werden.
L. 1. & 2. C. quando licet unicuique ſine jud. vend. L. 3. C. de Deſertor.
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Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/391>, abgerufen am 16.07.2024. |