Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Verleihen und Miethen um gewiß Geld. Leibes-Erben allein restringirt/ sondern von Erben insgemein verstan-Erbherrn-Recht/ mit Lethbriefen. den werden/ und mag der Erbherr ihme selbst imputiren/ daß er in erblicher Verleihung seines Guts keinen Leihbrief verfertiget/ und dar- inn diesen Dingen ihre richtige Masse gegeben hat. §. 6. Gleichwie nun der Erbherr seinen Erbzinßmann/ alldieweilErbherrn und L. si merces, §. Vis major, ff. Locat. L. fin. in fine. C. de jure Emphyt. L. Licet C. Locat. L. si uno anno, in princ. ff. Eod. §. 7. Wann aber der Grund des verliehenen Guts gantz oderErbzinßman- L. 1. C. de jure Emphyt. §. 8. Was dann die erbliche Nutzbarkeit oder Erb-BesserungErbzinßman- rechtig-
Von Verleihen und Miethen um gewiß Geld. Leibes-Erben allein reſtringirt/ ſondern von Erben insgemein verſtan-Erbherrn-Recht/ mit Lethbriefen. den werden/ und mag der Erbherr ihme ſelbſt imputiren/ daß er in erblicher Verleihung ſeines Guts keinen Leihbrief verfertiget/ und dar- inn dieſen Dingen ihre richtige Maſſe gegeben hat. §. 6. Gleichwie nun der Erbherr ſeinen Erbzinßmann/ alldieweilErbherrn und L. ſi merces, §. Vis major, ff. Locat. L. fin. in fine. C. de jure Emphyt. L. Licet C. Locat. L. ſi uno anno, in princ. ff. Eod. §. 7. Wann aber der Grund des verliehenen Guts gantz oderErbzinßman- L. 1. C. de jure Emphyt. §. 8. Was dann die erbliche Nutzbarkeit oder Erb-BeſſerungErbzinßman- rechtig-
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Von Verleihen und Miethen um gewiß Geld.
Leibes-Erben allein reſtringirt/ ſondern von Erben insgemein verſtan-
den werden/ und mag der Erbherr ihme ſelbſt imputiren/ daß er in
erblicher Verleihung ſeines Guts keinen Leihbrief verfertiget/ und dar-
inn dieſen Dingen ihre richtige Maſſe gegeben hat.
Erbherrn-
Recht/ mit
Lethbriefen.
§. 6. Gleichwie nun der Erbherr ſeinen Erbzinßmann/ alldieweil
er den Erbzinß guͤtlich giebt und ſich recht haͤlt/ nicht verdringen mag/ als
hat auch hingegen der Erbzinßmann die einmahl angenommene Erb-
Leih oder Eŕb-Beſtaͤndniß ſeines Gefallens und ohne genugſame Ur-
ſachen/ nicht Macht auffzuſagen. Dann ob ihm ſchon durch Hagel-
ſchlag/ Ungewilter/ Mißwachs/ Heerzuͤge/ Brand und dergleichen Un-
faͤlle/ ein ſchlechter Schade am Gut zuſtuͤnde/ iedoch weil derſelbe hin-
kuͤnfftig mit ſeinem Fleiß und durch GOttes Segen wieder herbey zu
bringen/ auch der Nutzen in fruchtbaren Jahren ihm allein zukommt/
ſo iſt der Erbzinßmann denſelben Schaden zu tragen ſchuldig; Es ge-
buͤhret aber auch dem Erbherrn mit dem Erbzinßmann/ von wegen ob-
ermeldt- und dergleichen zugeſtandenen Unfaͤllen/ Mitleiden zu haben/ u.
nicht eben den vollen Zinß in unfruchtbaren Jahren/ uͤber des Erbzinß-
manns Vermoͤgen/ zu fordern/ ſondern daran nach Gelegenheit etwas
nachzulaſſen/ und denſelben Nachlaß in folgenden Jahren bezahlt
anzunehmen.
Erbherrn und
Erbzinßmañs
Pflicht gegen
einander.
L. ſi merces, §. Vis major, ff. Locat. L. fin. in fine. C. de jure Emphyt. L. Licet
C. Locat. L. ſi uno anno, in princ. ff. Eod.
§. 7. Wann aber der Grund des verliehenen Guts gantz oder
mehrentheils durch unverſehenen Unfall zu ſcheitern gienge/ und einen
ſolchen Schaden naͤhme/ der nicht wieder herbey zu bringen/ ſo koͤnte der
Erbzinßmann zu Bezahlung des verſprochenen Erbzinſes/ der auff
dem Gut nicht mehr zu erwerben/ uͤber ſein Vermoͤgen nicht angelan-
get werden.
Erbzinßman-
nes Freyheit
vom Zinß.
L. 1. C. de jure Emphyt.
§. 8. Was dann die erbliche Nutzbarkeit oder Erb-Beſſerung
betrifft/ die mag der Erbzinßmann nach ſeiner Gelegenheit ſo hoch und
theuer verkauffen als er kan/ doch daß er ſie zuvor dem Erbherrn an-
biete/ denn weiln das utile dominium, durch dieſen Contract, wie obſte-
het/ auff den Erb-Zinßmann transferirt wird/ ſo hat in ſolchem Fall der
Erbherr nicht Macht/ dem Erbzinßmann ſolche ſeine Erb-Beſſerung
taxiren/ wuͤrdiren und ſchaͤtzen zu laſſen/ inmaſſen er ſolches in einer
temporal- und wiederrufflichen Location zu thun hat/ ſondern dafern
etwan der Erbherr ſolche ſeines Erb-Zinßmanns Beſſerung oder Ge-
rechtig-
Erbzinßman-
nes erblichen
Nutzbarkeit-
Recht.
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