Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XXIX. rechtigkeit zu behalten gedencket/ so gebühret ihm/ sich dessen innerhalbzweyen Monaten/ nach beschehenem Anbieten/ zu erklären/ und so viel als ein ander thäte/ dafür zu geben/ es wäre dann im Leihbrief anders abgeredt und ausgedinget. L. fin. C. de jure Emphyteut. Pflicht gegen neuen Erbzinß- mann. §. 9. Jm Fall er aber innerhalb bestimmten zweyen Monaten tzigsten Pfen- nigs Gerech- tigkeit. §. 10. Wann nun zwischen Leihherrn und Erbzinßmann anfäng- §. 11. Es soll aber solch Leihgeld allein in dem Fall/ da der Erbzinß- in sol-
IV. Buch/ Cap. XXIX. rechtigkeit zu behalten gedencket/ ſo gebuͤhret ihm/ ſich deſſen innerhalbzweyen Monaten/ nach beſchehenem Anbieten/ zu erklaͤren/ und ſo viel als ein ander thaͤte/ dafuͤr zu geben/ es waͤre dann im Leihbrief anders abgeredt und ausgedinget. L. fin. C. de jure Emphyteut. Pflicht gegen neuen Eꝛbzinß- mann. §. 9. Jm Fall er aber innerhalb beſtimmten zweyen Monaten tzigſten Pfen- nigs Gerech- tigkeit. §. 10. Wann nun zwiſchen Leihherrn und Erbzinßmann anfaͤng- §. 11. Es ſoll aber ſolch Leihgeld allein in dem Fall/ da der Erbzinß- in ſol-
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IV. Buch/ Cap. XXIX.
rechtigkeit zu behalten gedencket/ ſo gebuͤhret ihm/ ſich deſſen innerhalb
zweyen Monaten/ nach beſchehenem Anbieten/ zu erklaͤren/ und ſo viel
als ein ander thaͤte/ dafuͤr zu geben/ es waͤre dann im Leihbrief anders
abgeredt und ausgedinget.
L. fin. C. de jure Emphyteut.
§. 9. Jm Fall er aber innerhalb beſtimmten zweyen Monaten
nach beſchehenem Anbiethen die Beſſerung zu kauffen unterlieſſe/ ſo
mag der Erbzinßmann alsdann dieſelbe verkauffen/ wann er kan/
welches auch der Erbherr nicht zu verweigern hat/ ſondern iſt ſchuldig
den Kaͤuffer/ ſo fern er den Erbzinß zu bezahlen vermag/ und ſonſten
nichts erhebliches gegen ſeine Perſon vorgewendet werden kan/
fuͤr einen Erbzinßmann anzunehmen/ und ihn allermaſſen wie den
erſten Erbzinßmann gegen Erlegung eines ziemlichen und gebraͤuchli-
chen/ nicht aber uͤbermaͤßig und ungewoͤhnlichen Leihgeldes zu beleihen.
§. 10. Wann nun zwiſchen Leihherrn und Erbzinßmann anfaͤng-
lich in erblicher Verleihung des Guts ein gewiß Leihgeld/ das auff den
Fall der Veraͤuſſerung dem Erbherrn gegeben werden ſoll/ ausgedin-
get oder ſonſt durch einen rechtmaͤßigen Brauch herbracht/ wie dann
an etlichen Orten der zehende/ an etlichen der zwantzigſte Pfennig/ biß-
weilen auch noch ein geringers von verkaufften Erbzinß-Guͤtern zu
Leihgeld gegeben werden pfleget/ ſo laſſen wir es auch dabey bewen-
den; wann aber des Leih-Gelds halben nichts gewiſſes in erſter Lei-
hung bedungen/ noch ſonſt kundbar und rechtmaͤßig herbracht/ ſo ſetzen
ordnen und wollen wir/ daß es deßfalls nach gemeinen kaͤyſerlichen
Rechten gehalten/ und mehr nicht als der funfftzigſte Pfennig des
Werths/ dafuͤr das Erbzinß-Gut verkaufft iſt/ dem Erbherrn zu Leih-
Geld einmahl gegeben/ und darauff vom ſelbigen der neue Lehn- oder
Erbzinßmann beliehen werden ſoll/ und falls zwiſchen Kaͤuffer und
Verkaͤuffer nicht ausbedungen noch abgeredt waͤre/ welcher unter ih-
nen das Leihgeld ausrichten ſolte/ ſollen ſie es beyde zugleich erlegen.
§. 11. Es ſoll aber ſolch Leihgeld allein in dem Fall/ da der Erbzinß-
mann ſeine Erbbeſſerung einem Frembden verkaufft/ gegeben werden/
ſonſten aber/ ſo der Erbzinßmann bey lebendigem Leibe einem ſeiner
Kinder das Erbzinß-Gut uͤberlieſſe/ oder nach ſeinem Abſterben die
Kinder und Erben ſich unter einander vermuthſcharten/ und einem al-
lein unter ihnen das Gut vor ein gewiß Geld aufftruͤgen/ hat der Erb-
herr nicht eben den zehenden/ zwantzig- oder funfftzigſten Pfennig/ gleich
als wann das Gut erblich verkaufft waͤre zu fordern/ ſondern weilen
in ſol-
Recognition
Leihgelds
Recht fuͤr Leih-
Brieffs Er-
neuerung.
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