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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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vom Feld-Hüner schiessen.

Wann auch iemand in obigem District oder sonst in unsern Ge-
hegen denen Feld-Hünern Schlingen leget/ oder nach Feld-Hünern
schiesset/ ob er schon keine Feld-Hüner in solchen Schlingen gefangen
oder durch sein Schiessen keine getroffen/ so soll doch solches Schlin-
gen legen und Schiessen nach Feld-Hünern an statt würcklichen Feld-
Hüner-Fangens oder Schiessens gerechnet/ und für iede legende
Schlinge/ oder für ieden Schuß nach Feld-Hünern Ein hundert Tha-
ler von dem Thäter zur Straffe bezahlet/ wer aber dieses Geld nicht
geben könte/ an statt dessen/ wie obgedacht/ mit harter Leibes-Straffe
beleget werden. Wir befehlen darauff allen und ieden/ so von Un-
sert wegen zu gebieten/ und zu verbieten haben/ insonderheit auch Unsern
Forst- und Jagt-Bedienten bey Unserer schweren Ungnade/ und bey
Verlust ihrer Bedienung/ daß sie/ wie obigem gelebet werde/ auffs ge-
naueste Acht zu geben/ und wann sie iemand/ der diesem Edict in einige
Wege zuwider gehandelt/ antreffen/ dasselbe zu gebührender Abstraf-
fung gehörigen Orts anzuzeigen. Nach obstehendem allen hat sich
männiglich zu achten/ und für Schaden zu hüten. Zu desto besserer
Kundmachung soll dieses gewöhnlicher Orten allenthalben öffentlich
angeschlagen/ auch von denen Cantzeln verlesen werden. Signatum
in Unser Residentz-Stadt Hannover den 6. Mart. 1700.

Georg Ludwig/ Churfürst.
(L. S.)


XIX.
Churfürstl. Edict vom Korn-Handel/

VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-
schweig und Lüneburg/ des H. Röm. Reichs Churfürst/ etc. etc.

Fügen hiermit zu wissen: Demnach zu denen Zeiten/ da das Korn/
wie itzo/ häuffig gesuchet wird/ selbiges von gewinnsüchtigen Leuten zu-
sammen gekauffet und auffgeschüttet zu werden pfleget/ damit es noch
höher im Preise auffgetrieben/ und dann endlich/ wann es/ ihrem Gut-
düncken nach/ theuer genug geworden/ mit übermäßigem wucherli-
chem Vortheil loßgeschlagen werden möge; Solches aber eine in
allen Rechten verbotene ungerechte/ und also keines weges zu dulden-
de Sache ist; Als setzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ wie folget:

I. Sol-
i
vom Feld-Huͤner ſchieſſen.

Wann auch iemand in obigem Diſtrict oder ſonſt in unſern Ge-
hegen denen Feld-Huͤnern Schlingen leget/ oder nach Feld-Huͤnern
ſchieſſet/ ob er ſchon keine Feld-Huͤner in ſolchen Schlingen gefangen
oder durch ſein Schieſſen keine getroffen/ ſo ſoll doch ſolches Schlin-
gen legen und Schieſſen nach Feld-Huͤnern an ſtatt wuͤrcklichen Feld-
Huͤner-Fangens oder Schieſſens gerechnet/ und fuͤr iede legende
Schlinge/ oder fuͤr ieden Schuß nach Feld-Huͤnern Ein hundert Tha-
ler von dem Thaͤter zur Straffe bezahlet/ wer aber dieſes Geld nicht
geben koͤnte/ an ſtatt deſſen/ wie obgedacht/ mit harter Leibes-Straffe
beleget werden. Wir befehlen darauff allen und ieden/ ſo von Un-
ſert wegen zu gebieten/ und zu verbieten haben/ inſonderheit auch Unſern
Forſt- und Jagt-Bedienten bey Unſerer ſchweren Ungnade/ und bey
Verluſt ihrer Bedienung/ daß ſie/ wie obigem gelebet werde/ auffs ge-
naueſte Acht zu geben/ und wann ſie iemand/ der dieſem Edict in einige
Wege zuwider gehandelt/ antreffen/ daſſelbe zu gebuͤhrender Abſtraf-
fung gehoͤrigen Orts anzuzeigen. Nach obſtehendem allen hat ſich
maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten. Zu deſto beſſerer
Kundmachung ſoll dieſes gewoͤhnlicher Orten allenthalben oͤffentlich
angeſchlagen/ auch von denen Cantzeln verleſen werden. Signatum
in Unſer Reſidentz-Stadt Hannover den 6. Mart. 1700.

Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.
(L. S.)


XIX.
Churfuͤrſtl. Edict vom Korn-Handel/

VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des H. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc. ꝛc.

Fuͤgen hiermit zu wiſſen: Demnach zu denen Zeiten/ da das Korn/
wie itzo/ haͤuffig geſuchet wird/ ſelbiges von gewinnſuͤchtigen Leuten zu-
ſammen gekauffet und auffgeſchuͤttet zu werden pfleget/ damit es noch
hoͤher im Preiſe auffgetrieben/ und dann endlich/ wann es/ ihrem Gut-
duͤncken nach/ theuer genug geworden/ mit uͤbermaͤßigem wucherli-
chem Vortheil loßgeſchlagen werden moͤge; Solches aber eine in
allen Rechten verbotene ungerechte/ und alſo keines weges zu dulden-
de Sache iſt; Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ wie folget:

I. Sol-
i
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[65/0904] vom Feld-Huͤner ſchieſſen. Wann auch iemand in obigem Diſtrict oder ſonſt in unſern Ge- hegen denen Feld-Huͤnern Schlingen leget/ oder nach Feld-Huͤnern ſchieſſet/ ob er ſchon keine Feld-Huͤner in ſolchen Schlingen gefangen oder durch ſein Schieſſen keine getroffen/ ſo ſoll doch ſolches Schlin- gen legen und Schieſſen nach Feld-Huͤnern an ſtatt wuͤrcklichen Feld- Huͤner-Fangens oder Schieſſens gerechnet/ und fuͤr iede legende Schlinge/ oder fuͤr ieden Schuß nach Feld-Huͤnern Ein hundert Tha- ler von dem Thaͤter zur Straffe bezahlet/ wer aber dieſes Geld nicht geben koͤnte/ an ſtatt deſſen/ wie obgedacht/ mit harter Leibes-Straffe beleget werden. Wir befehlen darauff allen und ieden/ ſo von Un- ſert wegen zu gebieten/ und zu verbieten haben/ inſonderheit auch Unſern Forſt- und Jagt-Bedienten bey Unſerer ſchweren Ungnade/ und bey Verluſt ihrer Bedienung/ daß ſie/ wie obigem gelebet werde/ auffs ge- naueſte Acht zu geben/ und wann ſie iemand/ der dieſem Edict in einige Wege zuwider gehandelt/ antreffen/ daſſelbe zu gebuͤhrender Abſtraf- fung gehoͤrigen Orts anzuzeigen. Nach obſtehendem allen hat ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten. Zu deſto beſſerer Kundmachung ſoll dieſes gewoͤhnlicher Orten allenthalben oͤffentlich angeſchlagen/ auch von denen Cantzeln verleſen werden. Signatum in Unſer Reſidentz-Stadt Hannover den 6. Mart. 1700. Georg Ludwig/ Churfuͤrſt. (L. S.) XIX. Churfuͤrſtl. Edict vom Korn-Handel/ den 13. Febr. 1699. VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun- ſchweig und Luͤneburg/ des H. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc. ꝛc. Fuͤgen hiermit zu wiſſen: Demnach zu denen Zeiten/ da das Korn/ wie itzo/ haͤuffig geſuchet wird/ ſelbiges von gewinnſuͤchtigen Leuten zu- ſammen gekauffet und auffgeſchuͤttet zu werden pfleget/ damit es noch hoͤher im Preiſe auffgetrieben/ und dann endlich/ wann es/ ihrem Gut- duͤncken nach/ theuer genug geworden/ mit uͤbermaͤßigem wucherli- chem Vortheil loßgeſchlagen werden moͤge; Solches aber eine in allen Rechten verbotene ungerechte/ und alſo keines weges zu dulden- de Sache iſt; Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ wie folget: I. Sol- i

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/904>, abgerufen am 22.11.2024.