Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.I. Buch/ Cap. IX. und Leibes Qvaal/ wann sie der That schier überwunden/ wohl bele-get werden. P. H. O. art. 11. & 218. L. 8. §. 9. ff. de poen. L. 1. C. de custod. reor. Klägers Fugmit Gefängniß wegen Ubel- thäter. §. 23. So nun ein Kläger die Obrigkeit oder Richter anrufft/ und wann darüber zu klagen ver- gönnet. §. 24. Wer nun in einem greulichen Gefängniß/ oder abscheuli- L. 3. 6. & 12. C. de custod. reor. L. 8. §. 9. ff. de poen. L. 35. ff. Eod. Zeitlichen undewigen Ge- fängniß Straff Recht. §. 25. Straffe zum Tode und ewigem Gefängniß werden gleich che
I. Buch/ Cap. IX. und Leibes Qvaal/ wann ſie der That ſchier uͤberwunden/ wohl bele-get werden. P. H. O. art. 11. & 218. L. 8. §. 9. ff. de pœn. L. 1. C. de cuſtod. reor. Klaͤgers Fugmit Gefaͤngniß wegen Ubel- thaͤter. §. 23. So nun ein Klaͤger die Obrigkeit oder Richter anrufft/ und wann daruͤber zu klagen ver- goͤnnet. §. 24. Wer nun in einem greulichen Gefaͤngniß/ oder abſcheuli- L. 3. 6. & 12. C. de cuſtod. reor. L. 8. §. 9. ff. de pœn. L. 35. ff. Eod. Zeitlichen undewigen Ge- faͤngniß Straff Recht. §. 25. Straffe zum Tode und ewigem Gefaͤngniß werden gleich che
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I. Buch/ Cap. IX.
und Leibes Qvaal/ wann ſie der That ſchier uͤberwunden/ wohl bele-
get werden.
P. H. O. art. 11. & 218. L. 8. §. 9. ff. de pœn. L. 1. C. de cuſtod. reor.
§. 23. So nun ein Klaͤger die Obrigkeit oder Richter anrufft/ und
jemanden/ als einen Ubelthaͤter angebend/ zu ſtrengen peinlichen Rech-
ten in Gefaͤngniß zu legen begehret/ ſoll er die That/ ſamt deren redli-
chen Argwohn und Verdacht/ ſo peinliche Straffe auff ſich tragen/ an-
ſagen/ ohn angeſehn/ ob er/ den Angeklagten auff ſein Recht gefaͤng-
lich einzulegen/ oder ſich bey ihm feſt zu ſetzen bitten und anerbieten wuͤr-
de/ ohne im Fall der Flucht/ alsdann muß Klaͤgers Angeben eigentlich
auffgeſchrieben und Beklagter zur ungefaͤhrlichen Gefaͤngniß eingelegt
werden; die gefangene Perſon aber iſt zu betrachten/ ob ſie wegen Flucht
verdaͤchtig/ alt/ jung/ ſtarck/ oder auch ſchwach von Leibe/ ob ſie mit-
ſchuldige Geſellen habe/ welchen Falls man die Perſonen in gefaͤng-
licher Behaltung von einander theilen muß/ ohne Geſchlechts Unter-
ſchied/ damit ſie ſich uͤber unwahrhaffte Ausſage nicht vereinigen/ oder
die Flucht zu nehmen/ noch wie ſie ihre That beſchoͤnen wollen/ unter-
reden moͤgen/ ſondern an verſchiedenen Orten behalten ſeyn.
Anklaͤger
Recht ſich
ſelbſt bey Be-
klagten Gefan-
genen feſt ſetzẽ
zu laſſen.
Gefangenen
Recht ſie von
einander zu
trennen.
§. 24. Wer nun in einem greulichen Gefaͤngniß/ oder abſcheuli-
chen Banden enthalten wird/ mag ſich bey dem Oberrichter beklagen/
und um Erleichterung bitten/ oder deſſen Anverwandte moͤgen auch/
ſolches zu beſehen/ Commiſſarien begehren/ welchen der Unterrichter/
nach beſchehener Commiſſion Eroͤffnung/ des Orts Gelegenheit zu
zeigen gehalten iſt/ davon dieſe hernach Bericht abſtatten. Darum/ ſo
jemand an groſſer Kranckheit niederlieget/ oder ſchwerlich verwundet
iſt/ ſoll man ihn nicht gefaͤnglich behalten/ ſondern vielmehr Buͤrgen
anvertrauen/ oder zu Hauſe bewachen laſſen/ auff daß er daſelbſt deſto
beſſer geheilet werde; ſo fern aber ein Gefangener im Kercker verſtir-
bet/ iſt es harte Vermuthung gegen Richter und Waͤchter/ darauff
weiter zu erforſchen. So ſoll auch fuͤr Mann und Weibes Perſonen je-
dern Geſchlechts abſonderliches Gefaͤngniß/ bevorab in groſſen und
ſchweren Verbrechen/ gehalten werden/ nemlich von Manns Geſell-
ſchafft/ die Weiber unter Buͤrgſchafft/ oder ehrlichen Verwahrung/
in ehrbarem Gemach oder richterlichem Zimmer.
Krancken und
Verwundeten
Freyheit.
Gefangene
wann Buͤrgen
zu vertrauen.
Gefangenen
Recht/ der im
Kercker ver-
ſtirbet.
L. 3. 6. & 12. C. de cuſtod. reor. L. 8. §. 9. ff. de pœn. L. 35. ff. Eod.
§. 25. Straffe zum Tode und ewigem Gefaͤngniß werden gleich
gehalten/ weilen dieſes eine ewige Dienſtbarkeit/ ſo billig keinem frey-
gebohrnen Menſchen auffzulegen/ darum in buͤrgerlichen Rechten ſol-
che
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