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Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.

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Zweiter Abschnitt. Die verschiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 28.
scheint daher ein vervollkommneter
Whiteheadtorpedo zu sein.

Der Brennantorpedo ver-
langt eingehendere Darstellung,
nicht allein, weil seine Bewegungs-
und Steuerungseinrichtungen
ebenso originell wie scharfsinnig
erdacht sind, sondern auch weil er
in England, scheinbar in Sheerneß,
zur Vertheidigung der Einfahrt
in den Medway eingeführt ist.

Fig. 28 stellt diesen Torpedo
dar. Die Sprengladung befindet
sich wie bei allen Torpedos vorn
im Kopf. Ebenfalls vorn liegt
ein Tiefensteuerapparat, welcher
dem Whiteheadschen ähnlich ist und
der die gleichfalls vorn liegenden
Horizontalruder R bewegt. Eine
Steuermaschine fehlt, weil keine
Preßluft vorhanden ist. Da die
Uebertragungen nur kurz
sind, kann die Steuer-
maschine auch entbehrt
werden; der Tiefenlauf
des Torpedos soll gut sein. Die
Richtung, welche der Torpedo
nimmt, wird durch einen Stab
mit Ball oder Fähnchen, nachts
durch ein Chlorcalciumlicht, neuer-
dings durch eine 16 kerzige elek-
trische Lampe angezeigt. Der
Bewegungsmechanismus wird ge-
bildet durch die beiden Trommeln
Ki und Kii, welche die Schrauben-
wellen treiben. Die Trommel Kii
bewegt die innere Welle und den

Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 28.
ſcheint daher ein vervollkommneter
Whiteheadtorpedo zu ſein.

Der Brennantorpedo ver-
langt eingehendere Darſtellung,
nicht allein, weil ſeine Bewegungs-
und Steuerungseinrichtungen
ebenſo originell wie ſcharfſinnig
erdacht ſind, ſondern auch weil er
in England, ſcheinbar in Sheerneß,
zur Vertheidigung der Einfahrt
in den Medway eingeführt iſt.

Fig. 28 ſtellt dieſen Torpedo
dar. Die Sprengladung befindet
ſich wie bei allen Torpedos vorn
im Kopf. Ebenfalls vorn liegt
ein Tiefenſteuerapparat, welcher
dem Whiteheadſchen ähnlich iſt und
der die gleichfalls vorn liegenden
Horizontalruder R bewegt. Eine
Steuermaſchine fehlt, weil keine
Preßluft vorhanden iſt. Da die
Uebertragungen nur kurz
ſind, kann die Steuer-
maſchine auch entbehrt
werden; der Tiefenlauf
des Torpedos ſoll gut ſein. Die
Richtung, welche der Torpedo
nimmt, wird durch einen Stab
mit Ball oder Fähnchen, nachts
durch ein Chlorcalciumlicht, neuer-
dings durch eine 16 kerzige elek-
triſche Lampe angezeigt. Der
Bewegungsmechanismus wird ge-
bildet durch die beiden Trommeln
Ki und Kii, welche die Schrauben-
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bewegt die innere Welle und den

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[52/0066] Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos. [Abbildung] [Abbildung Fig. 28.] ſcheint daher ein vervollkommneter Whiteheadtorpedo zu ſein. Der Brennantorpedo ver- langt eingehendere Darſtellung, nicht allein, weil ſeine Bewegungs- und Steuerungseinrichtungen ebenſo originell wie ſcharfſinnig erdacht ſind, ſondern auch weil er in England, ſcheinbar in Sheerneß, zur Vertheidigung der Einfahrt in den Medway eingeführt iſt. Fig. 28 ſtellt dieſen Torpedo dar. Die Sprengladung befindet ſich wie bei allen Torpedos vorn im Kopf. Ebenfalls vorn liegt ein Tiefenſteuerapparat, welcher dem Whiteheadſchen ähnlich iſt und der die gleichfalls vorn liegenden Horizontalruder R bewegt. Eine Steuermaſchine fehlt, weil keine Preßluft vorhanden iſt. Da die Uebertragungen nur kurz ſind, kann die Steuer- maſchine auch entbehrt werden; der Tiefenlauf des Torpedos ſoll gut ſein. Die Richtung, welche der Torpedo nimmt, wird durch einen Stab mit Ball oder Fähnchen, nachts durch ein Chlorcalciumlicht, neuer- dings durch eine 16 kerzige elek- triſche Lampe angezeigt. Der Bewegungsmechanismus wird ge- bildet durch die beiden Trommeln Ki und Kii, welche die Schrauben- wellen treiben. Die Trommel Kii bewegt die innere Welle und den

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Zitationshilfe: Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gercke_torpedowaffe_1898/66>, abgerufen am 27.11.2024.