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Gerstäcker, Friedrich: Germelshausen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 21–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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dem Papste, der bei den Welschen wohnt, und der will es nicht leiden, bis wir ihm wieder gehorchen.

Aber davon hab' ich im Leben Nichts gehört.

Ja, ist auch schon lange her, sagte das Mädchen leicht hin, -- seht Ihr, da kommt der Sacristan ganz allein aus der Kirche und schließt die Thür zu; der geht auch nicht Abends ins Wirthshaus, sondern sitzt still und allein daheim.

Und der Pfarrer kommt?

Das sollt' ich meinen -- und ist der lustigste von Allen. Er nimmt sich's nicht zu Herzen.

Und weßhalb ist das Alles geschehen? sagte Arnold, der sich fast weniger über die Thatsachen, als über des Mädchens Unbefangenheit wunderte.

Das ist eine lange Geschichte, meinte aber Gertrud, und der Pfarrer hat das Alles in ein großes, dickes Buch aufgeschrieben. Wenn's Euch Spaß macht und Ihr lateinisch versteht, mögt Ihr's darin lesen. -- Aber setzte sie warnend hinzu -- sprecht nicht davon, wenn mein Vater dabei ist, denn er hat's nicht gern. Seht Ihr -- da kommen die Burschen und Mädchen schon aus den Häusern, jetzt muß ich machen, daß ich heim komme und mich auch anziehe, denn ich möchte nicht die Letzte sein.

Und den ersten Tanz, Gertrud? --

Tanze ich mit Euch, Ihr habt mein Versprechen.

Rasch schritten die Beiden in das Dorf zurück, wo jetzt aber ein ganz anderes Leben herrschte, als am

dem Papste, der bei den Welschen wohnt, und der will es nicht leiden, bis wir ihm wieder gehorchen.

Aber davon hab' ich im Leben Nichts gehört.

Ja, ist auch schon lange her, sagte das Mädchen leicht hin, — seht Ihr, da kommt der Sacristan ganz allein aus der Kirche und schließt die Thür zu; der geht auch nicht Abends ins Wirthshaus, sondern sitzt still und allein daheim.

Und der Pfarrer kommt?

Das sollt' ich meinen — und ist der lustigste von Allen. Er nimmt sich's nicht zu Herzen.

Und weßhalb ist das Alles geschehen? sagte Arnold, der sich fast weniger über die Thatsachen, als über des Mädchens Unbefangenheit wunderte.

Das ist eine lange Geschichte, meinte aber Gertrud, und der Pfarrer hat das Alles in ein großes, dickes Buch aufgeschrieben. Wenn's Euch Spaß macht und Ihr lateinisch versteht, mögt Ihr's darin lesen. — Aber setzte sie warnend hinzu — sprecht nicht davon, wenn mein Vater dabei ist, denn er hat's nicht gern. Seht Ihr — da kommen die Burschen und Mädchen schon aus den Häusern, jetzt muß ich machen, daß ich heim komme und mich auch anziehe, denn ich möchte nicht die Letzte sein.

Und den ersten Tanz, Gertrud? —

Tanze ich mit Euch, Ihr habt mein Versprechen.

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[0033] dem Papste, der bei den Welschen wohnt, und der will es nicht leiden, bis wir ihm wieder gehorchen. Aber davon hab' ich im Leben Nichts gehört. Ja, ist auch schon lange her, sagte das Mädchen leicht hin, — seht Ihr, da kommt der Sacristan ganz allein aus der Kirche und schließt die Thür zu; der geht auch nicht Abends ins Wirthshaus, sondern sitzt still und allein daheim. Und der Pfarrer kommt? Das sollt' ich meinen — und ist der lustigste von Allen. Er nimmt sich's nicht zu Herzen. Und weßhalb ist das Alles geschehen? sagte Arnold, der sich fast weniger über die Thatsachen, als über des Mädchens Unbefangenheit wunderte. Das ist eine lange Geschichte, meinte aber Gertrud, und der Pfarrer hat das Alles in ein großes, dickes Buch aufgeschrieben. Wenn's Euch Spaß macht und Ihr lateinisch versteht, mögt Ihr's darin lesen. — Aber setzte sie warnend hinzu — sprecht nicht davon, wenn mein Vater dabei ist, denn er hat's nicht gern. Seht Ihr — da kommen die Burschen und Mädchen schon aus den Häusern, jetzt muß ich machen, daß ich heim komme und mich auch anziehe, denn ich möchte nicht die Letzte sein. Und den ersten Tanz, Gertrud? — Tanze ich mit Euch, Ihr habt mein Versprechen. Rasch schritten die Beiden in das Dorf zurück, wo jetzt aber ein ganz anderes Leben herrschte, als am

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:22:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:22:05Z)

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Zitationshilfe: Gerstäcker, Friedrich: Germelshausen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 21–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstaecker_germelshausen_1910/33>, abgerufen am 21.11.2024.