Gerstner, Franz Joseph von: Einleitung in die statische Baukunst. Prag, 1789.Wird hierauf die senkrechte Linie m n gezogen, und 11. Was bisher von der Zusammensetzung der Dach- Sind die Gewölbsteine von einerley Dicke, so Sind aber die Gewölbsteine von ungleicher Dicke 12.
Wird hierauf die ſenkrechte Linie m n gezogen, und 11. Was bisher von der Zuſammenſetzung der Dach- Sind die Gewoͤlbſteine von einerley Dicke, ſo Sind aber die Gewoͤlbſteine von ungleicher Dicke 12.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="13"/> Wird hierauf die ſenkrechte Linie <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">m n</hi></hi> gezogen, und<lb/> werden die Sparren <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A B</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B M</hi> (6. Fig.)</hi> nach eben dieſer<lb/> Linie zuſammengefuͤget, ſo ſteht die Richtung ihres wech-<lb/> ſelſeitigen Druckes auf einander ſenkrecht, und am<lb/> ſicherſten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>11.</head><lb/> <p>Was bisher von der Zuſammenſetzung der Dach-<lb/> ſparren geſagt worden, gilt auch von der Stellung der<lb/> Gewoͤlbſteine, wenn ſie ſelbſt einander das Gleichge-<lb/> wicht halten ſollen: die Tangente des Winkels den je-<lb/> der Gewoͤlbſtein mit dem Horizonte macht, muß hier<lb/> ebenfalls der Haͤlfte ſeiner eigenen Schwere ſammt der<lb/> Laſt aller daruͤber liegenden Gewoͤlbſteine bis an den<lb/> Schlußpunkt des Gewoͤlbes proportional ſeyn. Die<lb/> Zeichnung (§. 8.) laͤßt ſich hier allgemein anwenden.</p><lb/> <p>Sind die Gewoͤlbſteine von einerley Dicke, ſo<lb/> trage man ihre Laͤngen auf die Senkellinie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A X</hi> (10.<lb/> Fig.)</hi> nach der Ordnung auf, ſo daß <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A B = A b</hi></hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B C<lb/> = b c</hi></hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">C D = c d</hi></hi> u. ſ. w., und theile eine jede davon<lb/> in zween gleiche Theile, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi> 1 = 1 <hi rendition="#i">b</hi></hi>, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi> 2 = 2 <hi rendition="#i">c</hi></hi> u. ſ. w.;<lb/> wird endlich der Winkel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi> 1 <hi rendition="#i">O</hi></hi>, den der obere Gewoͤlb-<lb/> ſtein mit dem Horizonte macht, oder die Normallinie<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A O</hi></hi> angenommen, ſo geben die Linien 1 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi>, 2 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi>, 3 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi>,<lb/> u. ſ. w. die Richtungen fuͤr alle Gewoͤlbſteine; naͤm-<lb/> lich: der erſte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A B</hi></hi> iſt parallel mit 1 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi>, der zweite <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B C</hi></hi><lb/> iſt parallel mit 2 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi>, der dritte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">C D</hi></hi> mit 3 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">O</hi></hi> u. ſ. w.</p><lb/> <p>Sind aber die Gewoͤlbſteine von ungleicher Dicke<lb/> und Schwere, ſo muß (11. <hi rendition="#aq">Fig.</hi>) die Linie <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A b</hi></hi> dem<lb/> Gewicht des erſten, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b c</hi></hi> dem Gewicht des zweiten, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c d</hi></hi><lb/> dem Gewicht des dritten u. ſ. w. proportional gemacht,<lb/> und jede davon nach der Entfernung des Schwerpunktes<lb/> von einem Ende deſſelben, in α, β, γ, . . . . getheilt<lb/> werden; dann wird wieder die Lage eines jeden durch<lb/> die zugehoͤrige Linie α <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">M</hi></hi>, β <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">M</hi></hi>, γ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">M</hi></hi> . . . . beſtimmt.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">12.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [13/0019]
Wird hierauf die ſenkrechte Linie m n gezogen, und
werden die Sparren A B und B M (6. Fig.) nach eben dieſer
Linie zuſammengefuͤget, ſo ſteht die Richtung ihres wech-
ſelſeitigen Druckes auf einander ſenkrecht, und am
ſicherſten.
11.
Was bisher von der Zuſammenſetzung der Dach-
ſparren geſagt worden, gilt auch von der Stellung der
Gewoͤlbſteine, wenn ſie ſelbſt einander das Gleichge-
wicht halten ſollen: die Tangente des Winkels den je-
der Gewoͤlbſtein mit dem Horizonte macht, muß hier
ebenfalls der Haͤlfte ſeiner eigenen Schwere ſammt der
Laſt aller daruͤber liegenden Gewoͤlbſteine bis an den
Schlußpunkt des Gewoͤlbes proportional ſeyn. Die
Zeichnung (§. 8.) laͤßt ſich hier allgemein anwenden.
Sind die Gewoͤlbſteine von einerley Dicke, ſo
trage man ihre Laͤngen auf die Senkellinie A X (10.
Fig.) nach der Ordnung auf, ſo daß A B = A b, B C
= b c, C D = c d u. ſ. w., und theile eine jede davon
in zween gleiche Theile, A 1 = 1 b, b 2 = 2 c u. ſ. w.;
wird endlich der Winkel A 1 O, den der obere Gewoͤlb-
ſtein mit dem Horizonte macht, oder die Normallinie
A O angenommen, ſo geben die Linien 1 O, 2 O, 3 O,
u. ſ. w. die Richtungen fuͤr alle Gewoͤlbſteine; naͤm-
lich: der erſte A B iſt parallel mit 1 O, der zweite B C
iſt parallel mit 2 O, der dritte C D mit 3 O u. ſ. w.
Sind aber die Gewoͤlbſteine von ungleicher Dicke
und Schwere, ſo muß (11. Fig.) die Linie A b dem
Gewicht des erſten, b c dem Gewicht des zweiten, c d
dem Gewicht des dritten u. ſ. w. proportional gemacht,
und jede davon nach der Entfernung des Schwerpunktes
von einem Ende deſſelben, in α, β, γ, . . . . getheilt
werden; dann wird wieder die Lage eines jeden durch
die zugehoͤrige Linie α M, β M, γ M . . . . beſtimmt.
12.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |