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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Kanäle von Shropshire, Shrewsbury und Ketley.
wäre. In den letztern Jahren betrug die Dividende 3 Liv. 15 sh. auf eine Akzie, die mit
133 Liv. eingezahlt wurde, und diess ist abermals nur wieder der äusserst zweckmässigen
gesellschaftlichen Leitung der Unternehmung zuzuschreiben. Nach dem Berichte, wel-
cher der Generalversammlung der Akzionäre am 6. August 1829 vorgelegt wurde, war die
Einnahme in dem verflossenen Jahre, welches hier immer bis zum 30. Juni gezählt wird,
25901 Liv. 1 sh. 4 d., wovon eine Dividendenzahlung mit 13409 Liv. 1 sh. 3 d. Statt hatte,
der Uiberrest aber theils zu neuen Bauten, zur Unterhaltung des ganzen Kanals und einer
zugehörigen Eisenbahnstrecke, und zur Bezahlung der Regie, die im Ganzen nur 400 Liv.
kostete, verwendet, theils aber als Reservefond zurückbehalten wurde.

Der Kanal von Shropshire wurde vorzüglich zum Behufe des Steinkohlen-
transportes angelegt; er ist 71/2 Meilen lang und es befinden sich dabei drei schiefe
Flächen. Die zwei ersten sind derjenigen ähnlich, welche sich am Kanale des Herzogs
von Bridgewater befindet und wovon wir bereits gesprochen haben; bei der dritten
schiefen Fläche ist aber ein Gegengefäll vorhanden, oder sie fällt herab und steigt dann
etwas hinauf, damit die Schiffe wieder in den höhern Theil des Kanals gelangen.
Die erste schiefe Fläche ist 320 Yards lang und 120 Fuss hoch, die zweite ist 600 Yards
lang und 126 Fuss hoch, die dritte ist 350 Yards lang und 207 Fuss hoch, die hiermit
in Verbindung stehende wieder aufsteigende schiefe Fläche hat 30 Fuss Höhe. Die Be-
wegung der Schiffe über diese schiefen Flächen wird durch eine Dampfmaschine von
6 Pferdekräften unterstützt. Dieser Kanal, wobei die Baukosten verhältnissmässig gering
waren, indem man alle schwierigen Bauobjekte vermied, verzinset sich nach der Tabelle
Seite 509 gut.

Der Kanal von Shrewsbury dient zum Steinkohlentransporte in die Stadt
gleichen Namens. Auch hierbei ist eine schiefe Fläche von 223 Yards Länge und
75 Fuss Höhe angelegt, auf welcher die beladenen Boote mittelst Eisenbahnwägen,
worauf sie auffahren, herabgehen und zu gleicher Zeit andere leere Boote hinaufziehen.
Der Kanal geht mittelst einer Brückenwasserleitung von Eisen über den Fluss Tern;
dieselbe wurde im Jahre 1796 erbaut und ist die erste Ausführung dieser Art in
England.

Der Kanal von Ketley steht mit dem Kanal von Shropshire in Verbindung,
und hierbei befindet sich wieder die erste schiefe Fläche von 223 Yards Länge und
73 Fuss Höhe, welche in England und zwar im Jahre 1788 erbaut wurde. Die Wägen, auf
welche die Kanalschiffe auffahren, haben hier wie bei den andern schiefen Flächen die-
ser Art ungleich hohe Räder, damit ihre obere Fläche, auf welcher das Boot ruht, bei
dem Herabfahren horizontal liegt. Die Boote haben 20 Fuss Länge, 6 Fuss 4 Zoll
Breite, 3 Fuss 10 Zoll Tiefe und laden 8 Tonnen; ein beladenes Boot, welches hinab-
geht, kann ein anderes mit dem dritten Theile von 8 Tonnen Ladung zu gleicher Zeit
hinaufziehen.

Der Kanal von Trent und Mersey wurde im Jahre 1765 unter der Leitung des
Ingenieurs Brindley angefangen; da von demselben viele andere Kanäle nach Liverpool,
Hull, Bristol
und London ausgehen, so pflegt man ihn auch den Grand-Trunkkanal
(Grosstammkanal) zu nennen. Dieser Kanal hat von Preston Broock am Kanale des
Herzogs von Bridgewater, wodurch er mit Liverpool und Manchester zusammenhängt, bis

Kanäle von Shropshire, Shrewsbury und Ketley.
wäre. In den letztern Jahren betrug die Dividende 3 Liv. 15 sh. auf eine Akzie, die mit
133 Liv. eingezahlt wurde, und diess ist abermals nur wieder der äusserst zweckmässigen
gesellschaftlichen Leitung der Unternehmung zuzuschreiben. Nach dem Berichte, wel-
cher der Generalversammlung der Akzionäre am 6. August 1829 vorgelegt wurde, war die
Einnahme in dem verflossenen Jahre, welches hier immer bis zum 30. Juni gezählt wird,
25901 Liv. 1 sh. 4 d., wovon eine Dividendenzahlung mit 13409 Liv. 1 sh. 3 d. Statt hatte,
der Uiberrest aber theils zu neuen Bauten, zur Unterhaltung des ganzen Kanals und einer
zugehörigen Eisenbahnstrecke, und zur Bezahlung der Regie, die im Ganzen nur 400 Liv.
kostete, verwendet, theils aber als Reservefond zurückbehalten wurde.

Der Kanal von Shropshire wurde vorzüglich zum Behufe des Steinkohlen-
transportes angelegt; er ist 7½ Meilen lang und es befinden sich dabei drei schiefe
Flächen. Die zwei ersten sind derjenigen ähnlich, welche sich am Kanale des Herzogs
von Bridgewater befindet und wovon wir bereits gesprochen haben; bei der dritten
schiefen Fläche ist aber ein Gegengefäll vorhanden, oder sie fällt herab und steigt dann
etwas hinauf, damit die Schiffe wieder in den höhern Theil des Kanals gelangen.
Die erste schiefe Fläche ist 320 Yards lang und 120 Fuss hoch, die zweite ist 600 Yards
lang und 126 Fuss hoch, die dritte ist 350 Yards lang und 207 Fuss hoch, die hiermit
in Verbindung stehende wieder aufsteigende schiefe Fläche hat 30 Fuss Höhe. Die Be-
wegung der Schiffe über diese schiefen Flächen wird durch eine Dampfmaschine von
6 Pferdekräften unterstützt. Dieser Kanal, wobei die Baukosten verhältnissmässig gering
waren, indem man alle schwierigen Bauobjekte vermied, verzinset sich nach der Tabelle
Seite 509 gut.

Der Kanal von Shrewsbury dient zum Steinkohlentransporte in die Stadt
gleichen Namens. Auch hierbei ist eine schiefe Fläche von 223 Yards Länge und
75 Fuss Höhe angelegt, auf welcher die beladenen Boote mittelst Eisenbahnwägen,
worauf sie auffahren, herabgehen und zu gleicher Zeit andere leere Boote hinaufziehen.
Der Kanal geht mittelst einer Brückenwasserleitung von Eisen über den Fluss Tern;
dieselbe wurde im Jahre 1796 erbaut und ist die erste Ausführung dieser Art in
England.

Der Kanal von Ketley steht mit dem Kanal von Shropshire in Verbindung,
und hierbei befindet sich wieder die erste schiefe Fläche von 223 Yards Länge und
73 Fuss Höhe, welche in England und zwar im Jahre 1788 erbaut wurde. Die Wägen, auf
welche die Kanalschiffe auffahren, haben hier wie bei den andern schiefen Flächen die-
ser Art ungleich hohe Räder, damit ihre obere Fläche, auf welcher das Boot ruht, bei
dem Herabfahren horizontal liegt. Die Boote haben 20 Fuss Länge, 6 Fuss 4 Zoll
Breite, 3 Fuss 10 Zoll Tiefe und laden 8 Tonnen; ein beladenes Boot, welches hinab-
geht, kann ein anderes mit dem dritten Theile von 8 Tonnen Ladung zu gleicher Zeit
hinaufziehen.

Der Kanal von Trent und Mersey wurde im Jahre 1765 unter der Leitung des
Ingenieurs Brindley angefangen; da von demselben viele andere Kanäle nach Liverpool,
Hull, Bristol
und London ausgehen, so pflegt man ihn auch den Grand-Trunkkanal
(Grosstammkanal) zu nennen. Dieser Kanal hat von Preston Broock am Kanale des
Herzogs von Bridgewater, wodurch er mit Liverpool und Manchester zusammenhängt, bis

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[516/0534] Kanäle von Shropshire, Shrewsbury und Ketley. wäre. In den letztern Jahren betrug die Dividende 3 Liv. 15 sh. auf eine Akzie, die mit 133 Liv. eingezahlt wurde, und diess ist abermals nur wieder der äusserst zweckmässigen gesellschaftlichen Leitung der Unternehmung zuzuschreiben. Nach dem Berichte, wel- cher der Generalversammlung der Akzionäre am 6. August 1829 vorgelegt wurde, war die Einnahme in dem verflossenen Jahre, welches hier immer bis zum 30. Juni gezählt wird, 25901 Liv. 1 sh. 4 d., wovon eine Dividendenzahlung mit 13409 Liv. 1 sh. 3 d. Statt hatte, der Uiberrest aber theils zu neuen Bauten, zur Unterhaltung des ganzen Kanals und einer zugehörigen Eisenbahnstrecke, und zur Bezahlung der Regie, die im Ganzen nur 400 Liv. kostete, verwendet, theils aber als Reservefond zurückbehalten wurde. Der Kanal von Shropshire wurde vorzüglich zum Behufe des Steinkohlen- transportes angelegt; er ist 7½ Meilen lang und es befinden sich dabei drei schiefe Flächen. Die zwei ersten sind derjenigen ähnlich, welche sich am Kanale des Herzogs von Bridgewater befindet und wovon wir bereits gesprochen haben; bei der dritten schiefen Fläche ist aber ein Gegengefäll vorhanden, oder sie fällt herab und steigt dann etwas hinauf, damit die Schiffe wieder in den höhern Theil des Kanals gelangen. Die erste schiefe Fläche ist 320 Yards lang und 120 Fuss hoch, die zweite ist 600 Yards lang und 126 Fuss hoch, die dritte ist 350 Yards lang und 207 Fuss hoch, die hiermit in Verbindung stehende wieder aufsteigende schiefe Fläche hat 30 Fuss Höhe. Die Be- wegung der Schiffe über diese schiefen Flächen wird durch eine Dampfmaschine von 6 Pferdekräften unterstützt. Dieser Kanal, wobei die Baukosten verhältnissmässig gering waren, indem man alle schwierigen Bauobjekte vermied, verzinset sich nach der Tabelle Seite 509 gut. Der Kanal von Shrewsbury dient zum Steinkohlentransporte in die Stadt gleichen Namens. Auch hierbei ist eine schiefe Fläche von 223 Yards Länge und 75 Fuss Höhe angelegt, auf welcher die beladenen Boote mittelst Eisenbahnwägen, worauf sie auffahren, herabgehen und zu gleicher Zeit andere leere Boote hinaufziehen. Der Kanal geht mittelst einer Brückenwasserleitung von Eisen über den Fluss Tern; dieselbe wurde im Jahre 1796 erbaut und ist die erste Ausführung dieser Art in England. Der Kanal von Ketley steht mit dem Kanal von Shropshire in Verbindung, und hierbei befindet sich wieder die erste schiefe Fläche von 223 Yards Länge und 73 Fuss Höhe, welche in England und zwar im Jahre 1788 erbaut wurde. Die Wägen, auf welche die Kanalschiffe auffahren, haben hier wie bei den andern schiefen Flächen die- ser Art ungleich hohe Räder, damit ihre obere Fläche, auf welcher das Boot ruht, bei dem Herabfahren horizontal liegt. Die Boote haben 20 Fuss Länge, 6 Fuss 4 Zoll Breite, 3 Fuss 10 Zoll Tiefe und laden 8 Tonnen; ein beladenes Boot, welches hinab- geht, kann ein anderes mit dem dritten Theile von 8 Tonnen Ladung zu gleicher Zeit hinaufziehen. Der Kanal von Trent und Mersey wurde im Jahre 1765 unter der Leitung des Ingenieurs Brindley angefangen; da von demselben viele andere Kanäle nach Liverpool, Hull, Bristol und London ausgehen, so pflegt man ihn auch den Grand-Trunkkanal (Grosstammkanal) zu nennen. Dieser Kanal hat von Preston Broock am Kanale des Herzogs von Bridgewater, wodurch er mit Liverpool und Manchester zusammenhängt, bis

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/534>, abgerufen am 04.12.2024.